Huawei gerät durch die Sanktionen der USA weiter in Bedrängnis. Nach dem Abbruch der Kooperation mit Google (Android) droht dem regierungsnahen chinesischen Konzern nun auch der Wegfall weiterer Partner für die Herstellung von Prozessoren und Chips. Sowohl der taiwanische Hersteller
TSMC als auch der US-amerikanische Prozessor-Spezialist Qualcomm nehmen seit Wochen keine Aufträge aus China mehr an.
Nachdem Huawei zunächst keine Einbußen durch die
Handelssanktionen zu verzeichnen hatte, heißt es aus Unternehmenskreisen nun, dass die Produktion von Prozessoren für Premium-Smartphones ab
Mitte September zum Erliegen kommen wird. Kurzfristig könnte man auf Lagerbestände zurückgreifen. Langfristig müsste das Unternehmen jedoch einen eigenen Prozessor entwickeln und fertigen.
Für die Chip-Entwicklung ist die Huawei-Tochter Hisilicon verantwortlich. Wie
„Digitimes“ berichtet, fehlen dieser jedoch mehr und mehr qualifizierte Mitarbeiter.
Inzwischen hätten Personaler und Headhunter es besonders auf Hisilicon-Mitarbeiter abgesehen und würden diese gezielt abwerben. Auch Mitarbeiter der „mittleren und oberen Etagen“ sähen keine Zukunftschancen mehr und verließen so das Unternehmen.
„Kaum Chancen, Chipgeschäft aufrechtzuerhalten“
Die
US-Sanktionen bedeuten konkret, dass kein US-Unternehmen Komponenten an Huawei verkaufen darf.
Gleichzeitig ist es Nicht-US-Unternehmen verboten, Produkte mit amerikanischer Technik nach China zu verkaufen. Das betrifft wiederum Unternehmen in Taiwan, Korea, Japan sowie Deutschland, da sie zur Herstellung ihrer Chips auf amerikanische Software und/oder Fertigungsmaschinen zurückgreifen.
„t3n“ schreibt diesbezüglich: „Solange die USA ihre Sanktionen aufrechterhalten, dürfte Huawei kaum Chancen haben, sein Chipgeschäft aufrechtzuerhalten.“ Experten gehen davon aus, dass Huawei nach März 2021 sterben wird, wenn die Chip-Lager leer sind.