Tsunamiartige Epidemie: Experten sagen Millionen COVID-Tote in China voraus

China sieht sich mit einer COVID-Krise konfrontiert, deren Höhepunkt sich nach Prognosen chinesischer Experten in drei Hauptwellen ausformen wird. Ausländischen Experten zufolge sei ihr Verlauf tsunamiähnlich und werde eine Herausforderung für das Gesundheitssystem des Landes darstellen. Sie könnte Millionen Tote fordern.
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23. Dezember 2022: Ein medizinischer Mitarbeiter untersucht einen COVID-19-Patienten in der südwestchinesischen Stadt Chongqing.Foto: Noel CELIS / AFP via Getty Images
Von 27. Dezember 2022

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Zur Zeit breiten sich Corona-Infektionen epidemieartig in ganz China aus. Laut ausländischen Experten könnten eine Überlastung des Gesundheitssystems und Millionen Tote die Folge sein. Krankenhäuser und Bestattungsinstitute sind überfüllt, Fiebermedikamente ausverkauft. Die Menschen sind in Panik. Die Schätzungen für die Dauer des Ausbruchs liegen zwischen zwei und vier Monaten.

Am 17. Dezember prognostizierte der Chef-Epidemiologe des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention, Wu Zunyou, für diesen Winter einen „Höhepunkt mit drei Wellen“. Die erste Welle würde von Mitte Dezember 2022 bis Mitte Januar 2023 vor allem in Städten stattfinden. Die zweite Welle dauere von Ende Januar bis Mitte Februar 2023, wenn die Menschen vor dem chinesischen Neujahrsfest in die Städte strömten. Die dritte Welle erstrecke sich von Ende Februar bis Mitte März, wenn die Menschen nach dem Neujahrsfest zur Arbeit zurückkehrten. Laut Wu bildeten diese drei Wellen den Höhepunkt der Winterepidemie. Der chinesischen Portalseite „NetEase“ zufolge werde diese etwa drei Monate andauern.

Ausbruch könnte Monate dauern

Wu rechnete mit einer Infektionsrate von 10 bis 30 Prozent und einer Sterblichkeitsrate von 0,09 bis 0,16 Prozent. Er schlug Alarm bei Risikogruppen wie gefährdeten Personen, älteren Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen.

Es sei Vorsicht geboten, um tsunamiähnliche Ausbrüche zu verhindern, mahnte Wu.

Zhang Wenhong, Leiter der Infektionsabteilung am Huashan-Krankenhaus der Fudan-Universität in Shanghai, prognostiziert eine Epidemiedauer von zwei bis vier Monaten.

Er sagte am 18. Dezember, dass niedergelassene Ärzte in ihren Praxen die größte Welle von Virusinfektionen in der Geschichte erleben würden. In der Vergangenheit habe das Infektionsgeschehen eher in Quarantänestationen oder ausgewiesenen Krankenhäusern stattgefunden.

„Es wird ein Tsunami sein“

Zahlreiche Anzeichen deuteten auf einen gewaltigen Ausbruch hin. „Die mathematischen und epidemiologischen Modelle [zeigen], dass es sich um einen Tsunami handeln wird“, sagte Jennifer Bouey, Direktorin für China-Politikforschung der RAND Corporation, einer amerikanischen Denkfabrik, die die US-Streitkräfte berät.

„Je nach dem Zustand des chinesischen Gesundheitswesens sei mit einer Dauer von mehreren Monaten zu rechnen“, sagte sie.

Bouey glaubt, dass die Obergrenze des chinesischen Gesundheitssystems bald erreicht sein wird, und Modelle deuteten darauf hin, dass dies innerhalb von 30 bis 40 Tagen Ende Januar der Fall sein könnte, was mit dem chinesischen Neujahrsfest zusammenfalle. „Wir werden wahrscheinlich die erste Krise des Gesundheitssystems erleben. Aber ich denke, dass die Infektion in den nächsten sechs Monaten in mehreren Wellen auftreten wird“, so Bouey.

Bouey wies darauf hin, dass das größte Problem die mangelnde Vorbereitung des chinesischen Regimes in diesem Sommer sei. Hierzu zählten niedrigere Raten von Auffrischungsimpfungen, weniger antivirale Medikamente und Intensivbetten: „Ich habe das Gefühl, dass es fast keine Vorbereitung gegeben hat“, sagte sie.

Über 1 Million Todesopfer möglich

In der Zeitschrift „The Economist“ vom 15. Dezember veröffentlichte Modelle sagen voraus, dass 1,5 Millionen Chinesen sterben könnten. Im schlimmsten Fall würden in den nächsten drei Monaten etwa 96 Prozent der Bevölkerung an dem Virus erkranken. Die Nachfrage nach Intensivbetten könnte das Angebot schnell übersteigen. 90 Prozent der Todesfälle würden Menschen über 60 Jahre ereilen. Auf dem Höhepunkt würden fast 2 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter symptomatisch infiziert sein.

Ein von „Bloomberg“ veröffentlichter Forschungsbericht aus Hongkong hält 684 Tote pro Million Menschen für möglich. Das würde die Gesamtzahl der Todesfälle in China auf 960.000 erhöhen.

„Das hätte vermieden werden können“

Rechtsprofessor Lawrence Gostin aus den USA, vor allem als maßgeblicher Mitwirkender an medizinischen und juristischen Fachzeitschriften bekannt, zeigte sich gegenüber „Voice of America“ überrascht. Er sehe einen verwirrenden Rückzug aus der Null-COVID-Politik in China ohne einen klaren Plan zur Bewältigung eines überlasteten Gesundheitssystems.

Ihm zufolge habe die dreijährige Null-COVID-Politik zu einer sehr geringen natürlichen Immunität in der Bevölkerung und zu unzureichenden Auffrischungsimpfungen geführt. Diese Faktoren könnten in Verbindung mit der hochgradig übertragbaren Omikron-Variante zu einem sprunghaften Anstieg der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle in China führen. Dies gelte insbesondere für ältere Menschen und solche mit chronischen Krankheiten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „3 Waves of COVID Deaths Upcoming: Experts Predict China’s Epidemic“ (redaktionelle Bearbeitung jw)



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