Corona-Krise: Panama entdeckt mutiertes Virus A2 PAN – China und Iran droht zweite Welle
Während in Europa und Nordamerika nach Monaten des Lockdowns langsam die Normalität zurückkehrt, wächst die Angst vor neuen Wellen der Corona-Pandemie. In den USA und Panama fanden Forscher Hinweise auf Mutationen – in China und dem Iran gibt es neue Cluster.

Am 15. Juni 2020 in Peking, China, an einer Warteschlange des Xinfadi-Marktes für einen Nukleinsäuretest im Sportzentrum Guangan.
Foto: Lintao Zhang/Getty Images
Knapp drei Monate nach Verhängung der ersten Pandemie-Maßnahmen auch in Deutschland fallen zumindest in den meisten europäischen und nordamerikanischen Regionen immer mehr Corona-bedingte Beschränkungen weg. Doch während sich Menschen über eine allmähliche Rückkehr zur Normalität freuen, wächst auch die Sorge vor möglichen Mutationen des Virus – und Nachrichten aus mehreren Ländern geben Anlass zu weiterer Wachsamkeit.
Wie das Newsportal oe24 berichtet, wollen Forscher des Scripps Research Institutes im kalifornischen San Diego eine Mutation mit dem Namen D614G identifiziert haben, die die Zahl der „Stacheln“ am Viruskörper um das Vier- bis Fünffache erhöhen soll. Die Studie ist noch nicht von Fachkollegen überprüft worden.
Mutation macht Erreger ansteckender, aber nicht notwendigerweise lebensgefährlicher
Die Mutation könnte auch dazu beigetragen haben, dass die Auswirkungen des Coronavirus in späteren Hotspots wie Italien oder New York gravierender waren als in vorhergehenden. Immerhin sorgt die Mutation dafür, dass die Ansteckung schneller und einfacher vonstattengeht. Ob die Symptome schwerer oder die Todesrate dadurch höher würde, sei jedoch noch völlig ungewiss. Die D614G-Mutation sei eine der häufigsten Veränderungen, die beim Virus beobachtet wurden.
Unterdessen hat Chinas KP-Regime der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 100 neue Corona-Infektionen in der Hauptstadt Peking gemeldet. Bereits in der Vorwoche war dort nach mehr als 50 Tagen ohne Neuinfektionen ein neuer Infektionsherd aufgetreten. Das Auslands-Propagandaportal „Global Times“ schreibt von 27 neuen Fällen und insgesamt 106 Neuinfektionen in den vergangenen fünf Tagen. In einer ersten Reaktion habe das Regime 29 Wohngebiete abgeriegelt.
Der „Guardian“ zitiert Quellen, denen zufolge mittlerweile sogenannten „Hochrisikopersonen“ das Verlassen Pekings untersagt sei. Auch einige Transport- und Fernbuslinien würden vorübergehend nicht bedient. In einigen der betroffenen Gebiete wurden Märkte und Schulen geschlossen. Zudem soll es in Peking auch Massentests geben.
Lachs-Hackbrett als Ursprung neuen Ausbruchs?
Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, konnte immerhin schnell ein wahrscheinlicher Ursprungsort identifiziert werden. So soll es sich dabei anscheinend um ein Hackbrett auf dem Xinfadi-Großmarkt in Peking gehandelt haben, auf dem importierter Lachs verarbeitet worden sei.
Die Nachricht über den neuerlichen Ausbruch hat in Peking zu Panikkäufen geführt. Kunden sollen frisches Obst aufgekauft haben, bevor Großmärkte die Früchte aus dem Sortiment nehmen konnten. Allerdings seien Tests auf Corona in Lebensmitteln in Shanghai negativ ausgefallen.
Auch im Iran soll sich die Lage wieder verschärft haben, der Merkur berichtet unter Berufung auf Angaben des Regimes von Entwicklungen, die einer „zweiten Welle“ gleichgehalten werden könnten. Innerhalb von nur 24 Stunden soll es dem Gesundheitsministerium zufolge 107 Todesfälle infolge einer Infektion mit COVID-19 gegeben haben. Eine Behördensprecherin sprach von einem „unberechenbaren und wilden Virus, das uns zu jeder Zeit überraschen kann“.
Höhere Dunkelziffer an Corona-Fällen im Iran angenommen
Der Iran gehörte bereits in den Monaten Februar und März zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten, jedoch war die Zahl der Neuinfektionen in den Wochen zuvor zurückgegangen. Insgesamt liegt die Zahl der Infizierten im Iran insgesamt bei fast 190.000. Im Ausland geht man jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Zudem herrscht Skepsis bezüglich der offiziellen Angaben des Regimes.
Auch aus Panama kommen beunruhigende Meldungen. Die Zeitung „La Estrella“ berichtet über acht unterschiedliche Stämme des Coronavirus, die das Gorgas Memorial Institute of Panama (ICGES) in dem mittelamerikanischen Land identifiziert haben will, und die sich über die USA, Europa und Asien verbreitet hätten. Panama gilt aufgrund seiner geografischen Lage als Drehscheibe für Interkontinentalreisen. Eine Überprüfung durch andere Forschungseinrichtungen steht auch hier noch aus.
Panama-Variante noch nicht ins Ausland übergesprungen
Die unterschiedlichen Einflüsse hätten darüber hinaus zur Entstehung einer eigenen Mutation beigetragen, die für Panama typisch sei und der man den Namen A2 PAN gegeben habe. Der Chef des ICGES, Juan Miguel Pascale, hat die Beobachtungen in einem Webinar für die Medizinische Fakultät der University of Panama dargestellt. Der immer noch geltende Lockdown habe es jedoch verhindern können, dass die Panama-Variante die Landesgrenzen überschreiten konnte.
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