Kritische Rolle für Garpiya-A1
Geheimdienstbericht: Russland setzt auf Drohnen mit 100 Prozent chinesischer Technik
Ein neuer Bericht des ukrainischen Militärgeheimdienstes legt nahe: Russland setzt im Ukraine-Krieg Drohnen ein, die vollständig aus chinesischen Komponenten bestehen. Besonders die Garpiya-A1 steht im Fokus. Interne Dokumente und Lieferbelege stützen die Annahme einer wachsenden militärischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Peking – entgegen Chinas offizieller Neutralität.

Drohnen sind im Ukraine-Krieg bedeutende Waffen.
Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Im Ukraine-Krieg bringt die Russische Föderation offenbar zunehmend Waffensysteme zum Einsatz, deren Komponenten zu 100 Prozent aus China stammen. Dies behauptet zumindest der ukrainische Militärgeheimdienst Defense Intelligence Directorate (GUR) in einem Telegram-Beitrag vom Dienstag, 22. Juli. Insbesondere die Drohne Garpiya-A1 hat man im Verdacht, als Erste ihrer Art ausschließlich aus chinesischen Bauteilen zu verstehen.
GUR-Bericht: „Garpiya-A1“ besteht ausschließlich aus chinesischen Bauteilen
Wie es in der Einschätzung heißt, verschifft die kommunistische Führung in Peking dazu Motoren an einen staatlichen russischen Drohnenhersteller. Um westliche Sanktionen zu umgehen, deklariere man diese als „industrielle Kühlaggregate“. Die Entwicklung zeige eine stärkere militärische Unterstützung für Russland im Krieg durch die chinesische Führung, die sich offiziell als neutral deklariert.
Bis dato hätten russische Drohnen stets Komponenten aus mehreren Ländern zusammengefügt, heißt es vonseiten des GUR. Dieser hat die Dokumente, die dies enthüllen sollen, der Nachrichtenagentur „Reuters“ und drei europäischen Sicherheitsbeamten zur Verfügung gestellt.
Bei der von IEMZ Kupol produzierten Garpiya-A1 handelt es sich um eine Langstreckendrohne. Einem internen Dokument des Unternehmens zufolge gibt es einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium. Im Jahr 2025 sollen 6.000 Drohnen geliefert werden, zwei Jahre zuvor seien es erst 2.000 gewesen.
6.000 Drohnen bis 2025: Russlands massive Produktionssteigerung mit chinesischer Hilfe
Bis April habe Kupol auch bereits 1.500 Drohnen ausgeliefert. Es sei die massive Unterstützung durch die chinesischen Lieferanten, die dem Unternehmen eine so erhebliche Ausweitung der Produktion ermögliche. Dem ukrainischen Militärgeheimdienst zufolge bringt Russland monatlich etwa 500 Garpiya-Drohnen bei Schlägen gegen ukrainische Ziele zum Einsatz.
Die Waffe stellt den Erkenntnissen des Dienstes zufolge einen Köder dar, der darauf ausgelegt sei, die ukrainische Luftabwehr zu überwältigen. Sie ähnele in ihrer Konzeption der iranischen Shahed-136. Allerdings könne die Garpiya auch einen Sprengkopf mit einem Gewicht von etwa 15 Kilogramm befördern.
Rechnungen, Zolldokumente und interne Schreiben, die „Reuters“ vorliegen, deuten darauf hin, dass L550E-Triebwerke in den Drohnen zum Einsatz kämen. Diese würden von Xiamen Limbach Aviation Engine Co. produziert, wie die Nachrichtenagentur bereits im September 2024 berichtete. Als Vermittler fungiere die Beijing Xichao International Technology and Trade.
Strategische Dimension: Peking will Moskaus Abhängigkeit ausbauen
Außerdem erweitere China die Reichweite faseroptischer Drohnen durch die Bereitstellung spezieller Spulen. Dies erschwere die Lage für die ukrainischen Streitkräfte zusätzlich. Beide Kriegsparteien verwenden Glasfasertechnologie, um Drohnen gegen elektronische Störmanöver unempfindlich zu machen. Zudem lässt sich auf diese Weise der Einfluss von Geländeunebenheiten auf die Funksteuerung minimieren.
Für China ist die Entwicklung vorteilhaft, da sie Russland noch stärker von seiner Lieferkette abhängig macht. Dem Sender CNN zufolge soll sich auch der chinesische Außenminister Wang Yi dahingehend geäußert haben, dass Peking eine für Russland nachteilige Entwicklung des Ukraine-Krieges nicht tolerieren könne. Eine solche würde den USA erlauben, ihre volle Aufmerksamkeit auf China zu richten.
Russische oder chinesische Medien haben die Angaben des ukrainischen Geheimdienstes bis dato nicht thematisiert.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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