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Nahe Osten

Generalstreik im Westjordanland - Scharmützel an der Grünen Linie

Streik nach Toten und Verletzten im Westjordanland: In Ramallah und anderen Städten blieben am Sonntag Geschäfte und Werkstätten geschlossen. Unterdessen kommt es zu weiteren Vorfällen.

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Militärfahrzeuge im palästinensischen Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem.

Foto: Ayman Nobani/XinHua/dpa

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Aus Protest gegen israelische Militäreinsätze hat im Westjordanland ein Generalstreik begonnen. Zu dem Streik hatte unter anderem die Fatah-Bewegung aufgerufen. In den Straßen von Ramallah herrschte am Sonntagmorgen nach Angaben von Augenzeugen kaum Verkehr, Geschäfte waren geschlossen.
Auch im Westjordanland haben seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober die Spannungen zugenommen. Am Sonntag erschossen israelische Soldaten zwei Palästinenser nördlich von Hebron.
Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete, es sei von den israelischen Behörden über den Tod der 18 und 19 Jahre alten Männer informiert worden. Armeeangaben zufolge hatten sie zuvor israelische Soldaten an einem Checkpoint angegriffen.

Scharmützel an der Grünen Linie

Nach Angaben der israelischen Armee schossen bewaffnete Palästinenser am Sonntag aus dem Westjordanland über die sogenannte Grüne Linie hinweg auf einen israelischen Kibbutz. Verletzt wurde niemand. Soldaten blockierten die Zufahrtswege in dem Gebiet und suchten in einem nahegelegenen Ort nach den Tätern.
Im Westjordanland wurde am Sonntag ein israelischer Siedler leicht verletzt, als er eine palästinensische Fahne nahe einer Straße entfernte und dabei ein Sprengsatz explodierte.
Im Westjordanland hatten israelische Einsatzkräfte bis Samstagabend einen größeren Einsatz ausgeführt. Dabei töteten sie Armeeangaben zufolge mindestens zehn Bewaffnete. Bei Gefechten in dem Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem seien auch neun israelische Sicherheitskräfte verletzt worden.
Das Gesundheitsministerium im Westjordanland meldete 14 Tote und mehrere Verletzte bei dem Einsatz, darunter ein 16 Jahre alter Jugendlicher. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Wer ist die Fatah?

Die Fatah ist eine der beiden führenden palästinensischen Organisationen im Nahostkonflikt. Sie wurde 1958 als palästinensische Befreiungsbewegung gegründet, unter anderem von Jassir Arafat. Die Fatah ist die stärkste Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation und steht im Konflikt mit der islamistischen Hamas.
Seit dem Tod von Jassir Arafat ist der öffentliche Zuspruch für die Partei gesunken. Die Fatah strebt die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates an, im Gegensatz zur Hamas, die ganz Palästina zu einem islamischen Staat machen will. Seit 2007 regiert die Fatah das Westjordanland, während die Hamas den Gazastreifen kontrolliert. (dpa/red)

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