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Neues System gefordert

Rente neu denken - Bas will umfassende Änderungen

Arbeitsministerin Bas fordert ein komplett erneuertes Rentensystem, das sich an erfolgreichen Modellen in Schweden, den Niederlanden, Dänemark und Österreich orientiert. Nach Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag soll eine Rentenkommission eingesetzt werden, in der Wissenschaft, Politiker und die junge Generation vertreten sind.

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Bas plädiert für ein völlig neues Rentensystem.

Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Nach der Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag spricht sich Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für ein rundum erneuertes Rentensystem aus. „Es wird nicht reichen, nur an zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues System“, sagte Bas am Abend in den ARD-„Tagesthemen“.
Deutschland müsse sich an anderen europäischen Ländern orientieren, die solche Reformen vorgemacht hätten. Als Beispiele nannte sie Schweden, die Niederlande, Dänemark und Österreich.
„Das muss eine mutige Reform sein. Und ich glaube, das können auch nur die Volksparteien schaffen“, sagte Bas. Es sei nun wichtig, ein System zu schaffen, das für viele Jahre und für alle Generationen halte.

Rentenpaket verabschiedet – Bundesrat noch ausstehend

Nach monatelangen Diskussionen hatte der Bundestag am Freitag für das Rentenpaket gestimmt, es muss noch den Bundesrat passieren. Streit gab es in der Frage nach der Stabilisierung des Rentenniveaus und der Ausweitung der Mütterrente.
Noch vor Weihnachten soll eine Rentenkommission eingesetzt werden. Die Wissenschaft soll ebenso vertreten sein wie Politiker – auch explizit die junge Generation. Bis Mitte 2026 sollen Vorschläge vorliegen, die dann rasch in ein Gesetzgebungsverfahren münden sollen.

Bas: Junge Generation soll Stimme haben

Bas sagte, es sei wichtig, dass „die junge Generation jetzt auch ihre Stimme in der Rentenkommission hat“. Sie gehe davon aus, dass die jungen Abgeordneten der Unionsfraktion, die gegen das Rentenpaket waren, in der Kommission vertreten sein werden.
„Der Kommissionsvorschlag wird so sein, dass alle Themen auf den Tisch kommen“, sagte Bas. „Da geht es um das Renteneintrittsalter, die Verbreiterung – wer soll einzahlen – und um Einkünfte. Wir wollen da keine Denkverbote vorgeben. Alles soll besprochen werden.“ Bas betonte: „Wir müssen uns alle aufeinander zubewegen.“
Die SPD-Chefin sagte weiter, bei künftigen Vorhaben müsse die schwarz-rote Regierung anders agieren als zuletzt in der Diskussion über das Rentenpaket. Die Koalitionsparteien müssten nun lernen, „dass wir viel früher solche Entscheidungen miteinander abklären und es nicht mehr zu solchen Konflikten kommt, die über Wochen in der Gesellschaft diskutiert werden“.

Tabu-Themen der Rentenkommission

In der Kommission sollen auch Punkte besprochen werden, die für Union oder SPD derzeit Tabus sind: eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 hinaus für gesetzlich Versicherte und die Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rente, eventuell auch von Beamten. Ansonsten soll die Kommissionsarbeit auf kosten- und rentendämpfende Faktoren in der Rentenformel abzielen. (afp/red)

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