Mit Hebebühne aufs Dach
„Freiheit für Palästina“-Transparent am Brandenburger Tor: Aktivisten festgenommen
Am Donnerstag haben Anti-Israel-Aktivisten das Brandenburger Tor in Berlin für einen Propagandaauftritt benutzt. Per Hebebühne gelangten sie auf das Dach des historischen Bauwerks und entrollten dort ein politisches Transparent. Die Polizei beendete die Störung in kurzer Zeit und leitete mehrere Ermittlungsverfahren ein.

Das Brandenburger Tor. (Archivbild)
Foto: Jonathan Penschek/dpa
In Kürze:
- Aktivisten gelangen per Hebebühne unerlaubt auf das Dach des Brandenburger Tors
- Transparent „Nie wieder Völkermord – Freiheit für Palästina“ entrollt
- Polizei beendet Aktion nach wenigen Minuten – mehrere Festnahmen
- Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch, Pyrotechnik und Verstößen gegen Versammlungsrecht
Am Donnerstag, 13. November, haben antiisraelische Aktivisten das Brandenburger Tor in Berlin für einen Propagandaauftritt missbraucht. Kurz nach 13 Uhr hatten drei Personen ohne Genehmigung eine Arbeits- und Hebebühne auf dem Platz des 18. März gesteuert. Mithilfe des Geräts ermöglichten sie drei weiteren Personen das Betreten des Dachs des denkmalgeschützten Bauwerks.
Der Sprecher der Berliner Polizei, Florian Nath, zufolge hatte die Aktion nur maximal 3 Minuten gedauert. Gegenüber der „BZ“ erläuterte der Sprecher, die Beteiligten nutzten „einen Winkel zur Anfahrt, bei der ihr Fahrzeug von den Säulen des Tors verdeckt“ gewesen sei. Die an der US-Botschaft eingesetzten Polizisten hätten das Fahrzeug deshalb nicht rechtzeitig entdecken können.
Höhenretter der Polizei am Brandenburger Tor im Einsatz
Die Personen auf dem Dach – zwei Männer und eine Frau – entrollten dort ein Transparent mit der Parole „Nie wieder Völkermord – Freiheit für Palästina“. Dazu riefen sie Parolen und präsentierten „Palästina“-Fahnen.
Nach Angaben eines Polizeisprechers waren Einsatzkräfte innerhalb von Minuten vor Ort, stoppten den sich bereits in die Höhe bewegenden Hebebühnenkorb mit den drei Aktivisten aber aus Sicherheitsgründen bewusst nicht mehr. Erst nachdem diese die Spitze des Bauwerks erreicht hatten, griff die Polizei geordnet ein.
Polizeibeamte verschafften sich durch Einschlagen der Scheibe Zutritt zum Führerhaus. Drei Männer, die sich in dem Fahrzeug befanden, wurden in Gewahrsam genommen. Daraufhin gelang es geschulten Höhenrettern der Polizei, die auf dem Dach des Brandenburger Tors befindlichen drei Personen festzunehmen und gesichert herunterzuführen. Die Polizei Berlin dokumentierte den Einsatz auf X.
Ermittlungen unter anderem wegen Hausfriedensbruchs
In weiterer Folge stellten die Einsatzkräfte die Identitäten der Teilnehmer fest. Wie die Berliner Polizei ebenfalls mitteilt, erwarten die Beteiligten Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs und diverser Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.
Außerdem nahmen die Beamten Anzeigen auf, die sich auf Verkehrsordnungswidrigkeiten beziehen. Auch ein möglicher Verstoß gegen Sprengstoffvorschriften wird untersucht. Die auf dem Dach befindlichen Aktivisten hatten während der Dauer der Aktion Pyrotechnik zum Einsatz gebracht.
Während der Aktion waren auch Kräfte der Feuerwehr vor Ort, die Sprungkissen in Stellung gebracht hatten. Die Bundeswehr hatte ebenfalls einen Notarztwagen beigesteuert. Polizeisprecher Nath sprach von einer „sehr ernsten Situation“.
Im Einsatz waren insgesamt 75 Polizisten und Feuerwehrleute
Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte. Zentralratspräsident Josef Schuster bezeichnete die Aktion als „eine unerträgliche Entgleisung“ und eine „Perversion der Geschichte“.
Brandenburger Tor im Visier radikaler Gruppen
Das Brandenburger Tor war in den vergangenen Jahren mehrfach zum Ziel politischer Propagandaaktionen geworden. Im Dezember 2024 hatten vier Personen aus der prokurdischen Szene ein Transparent gegen einen türkischen Militäreinsatz in Syrien entrollt.
Im August 2016 hatte die „Identitäre Bewegung“ das Brandenburger Tor besetzt und ein Transparent gegen die Flüchtlingspolitik der Regierung Angela Merkel entrollt.
Im September 2023 hatten Anhänger der „Letzten Generation“ die Säulen des Denkmals mit oranger Farbe besprüht. Im Dezember 2022 sägten Anhänger derselben Gruppe die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ab – auch mithilfe einer Hebebühne.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.
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