Zwei Tage nach den Parlamentswahlen: Griechenlands neue Regierung tritt ihr Amt an

Zwei Tage nach den Parlamentswahlen in Griechenland ist die neue Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vereidigt worden. Die 51 Minister und Staatssekretäre legten ihren Amtseid in Athen in einer religiösen Zeremonie ab.
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Griechenlands neuer Finanzminister Christos StaikourasFoto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Juli 2019

Zwei Tage nach den Parlamentswahlen in Griechenland ist die neue Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vereidigt worden. Die 51 Minister und Staatssekretäre legten ihren Amtseid am Dienstag in Athen in einer von Erzbischof Hieronymus, dem Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, geleiteten religiösen Zeremonie ab. Regierungschef Mitsotakis hatte sein Amt am Vortrag angetreten. Eurogruppenchef Mário Centeno ermahnte Alexis Tsipras‘ Nachfolger zu Haushaltsdisziplin.

Die linksgerichtete Vorgängerregierung hatte noch auf religiöse Zeremonien beim Amtsantritt verzichtet und die enge Beziehung von Staat und Kirche in Griechenland entflechten wollen. Der Vorsitzende der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND), Mitsotakis, hatte aber im Wahlkampf versprochen, mit diesem Kurs zu brechen. Die ND hatte bei der vorgezogenen Wahl mit knapp 40 Prozent der Stimmen die absolute Parlamentsmehrheit geholt und kann ohne Koalitionspartner regieren.

Neuer Außenminister hatte bereits mehrere Ministerämter inne

Außenminister wurde der 59-jährige Nikos Dendias, der in der Vergangenheit bereits mehrere Ministerämter unter konservativer Führung innehatte. Der 45-jährige Christos Staikouras übernahm das Finanzministerium. Dem früheren stellvertretenden Finanzminister, der seinen Doktor in Bankwesen in London erwarb, kommt eine Schlüsselrolle zu bei der von Mitsotakis angestrebten Neuverhandlung mit Griechenlands Geldgebern.

Eurogruppenchef Centeno bremste aber von Mitsotakis geweckte Erwartungen, die Geber würden sich leicht zu einer Lockerung der Sparauflagen etwa durch Steuersenkungen überreden lassen. „Wir müssen unsere Zusagen einhalten. Das ist der einzige Weg den ich kenne, um Glaubwürdigkeit zu gewinnen“, sagte Centeno am Montag in Brüssel bei einem Treffen der Finanzminister der Eurozone.

„Zusagen sind Zusagen“

„Zusagen sind Zusagen“, betonte der Eurogruppenchef und portugiesische Finanzminister. „Wenn wir sie brechen, zerfällt als erstes die Glaubwürdigkeit. Das führt zu einem Mangel an Vertrauen, Investitionen und letztlich Wachstum.“ Mitsotakis will ein Maßnahmenpaket vorlegen, das im Gegenzug für andere Reformen weniger Abgaben gestatten und so die Wirtschaft stimulieren soll. Die ND verdankt ihren deutlichen Wahlsieg vor allem dem Versprechen von einem Aufschwung und besseren Jobs.

Dem am Montagabend vorgestellten Kabinett, das am Mittwoch seine Arbeit aufnehmen soll, gehören nur fünf Frauen an sowie zwei Minister mit sehr rechten Positionen. Adonis Georgiadis, künftig verantwortlich für Entwicklung und Investitionen, wurde mehrmals Antisemitismus vorgeworfen. Der neue Landwirtschaftsminister Makis Voridis war in den 80er und 90er Jahren bei ultra-nationalistischen Gruppen aktiv. Auffallend viele niedrigere Posten gingen an parteilose Experten. (afp)



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