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Koalition aus Union und SPD

GroKo war einmal: Merz wünscht sich anderen Namen für Koalition

„GroKo“ hat man früher die Koalition der Union und SPD genannt, weil sie die Parteien mit den größten Stimmanteilen waren. Der voraussichtlich nächste Kanzler, Friedrich Merz (CDU), zieht die Bezeichnung für eine mögliche Regierung mit der SPD in dieser Legislaturperiode infrage.

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Die erste „GroKo“: CDU-Kanzlerkandidat Kurt Georg Kiesinger und SPD-Chef Willy Brandt besiegeln 1966 das Bündnis aus Union und Sozialdemokraten, die zusammen auf fast 87 Prozent der Stimmen kamen (2021: 50 Prozent).

Foto: Wolfgang Weihs/dpa

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CDU-Chef Friedrich Merz wünscht sich für die von ihm angestrebte Regierungskoalition mit der SPD einen anderen Namen als „GroKo“.
„Eine ‚GroKo‘ kann man die geplante Koalition mit diesen knappen Mehrheiten im Parlament ja eigentlich nicht mehr nennen“, sagte der Unionskanzlerkandidat der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe) mit Blick unter Verwendung der Abkürzung für eine Große Koalition aus Union und SPD.

Es hat bisher viermal eine GroKo gegeben

Bislang schlossen sich die beiden Großen im Bundestag viermal zu einer großen Koalition zusammen. Die erste Auflage gab es 1966, die anderen drei großen Koalitionen im Bund folgten dann erst wieder unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
So groß wie früher wäre diese große Koalition allerdings nicht mehr. Mit nur noch 45 Prozent würde eine Regierung aus CDU, CSU und SPD dieses Mal so geringe Zweitstimmenanteile repräsentieren wie in keinem der bisherigen vier Fällen.
Eines aber bliebe gleich: Wieder wäre die Union die stärkere Kraft. Mittlerweile ist die SPD aber nach der AfD nur noch die drittstärkste Fraktion im Bundestag.
Auf die Frage, wie er das Bündnis mit der SPD stattdessen nennen würde, antwortete Merz: „Vielleicht schwarz-rote-Arbeitskoalition oder Koalition von Aufbruch und Erneuerung.“ Am Ende werde „sicher gemeinsam“ ein passender Name gefunden werden. „Aber jetzt kommt es erst einmal auf den Inhalt an.“

Miersch zählt auf die Kreativität der Journalisten

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch reagierte mit Ironie auf Merz‘ Vorschlag, seine Koalition nicht „GroKo“ zu nennen. „Ehrlicherweise sind mir die Inhalte, die wir jetzt gerade aushandeln, wirklich wichtiger“, stellte er in den Sendern RTL und ntv klar.
Er sei sich aber ganz sicher, dass die Journalisten „uns einen super Namen geben werden“, fügte er hinzu. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.“
Vor dem Abschluss auf Arbeitsgruppenebene am Montag zeichnen sich in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD noch zahlreiche offene Fragen ab. Vor allem im Bereich Migration sowie Steuern und Finanzen gibt es offenbar noch Differenzen zu überbrücken.
Bis Montag um 17:00 Uhr sollen die insgesamt 17 Facharbeitsgruppen von Union und SPD ihre bisherigen Ergebnisse zu den Koalitionsverhandlungen einreichen. Danach werden übergeordnete Gruppen versuchen, Lösungen für strittige Themen zu finden. (afp/red)

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