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Rede in New York

Lawrow: Russland plant keinen Angriff auf die NATO

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat sich vor der UNO zur NATO, Israel und auch dem Iran geäußert. Moskau werde „entschlossen„ auf „jegliche Aggression“ gegen sein Land reagieren.

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Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht am 27. September 2025 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen im UN-Hauptquartier in New York City.

Foto: Charly Triballeau/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Angesichts der Spannungen um Russland zugeschriebene Luftraumverletzungen in NATO-Staaten hat der russische Außenminister Sergej Lawrow mit einer „entschlossenen Reaktion“ auf „jegliche Aggression“ gegen sein Land gedroht.
In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York sagte Lawrow: „Russland wird beschuldigt, einen Angriff auf die NATO und die Länder der Europäischen Union beinahe zu planen“. Er betonte: „Russland hatte und hat niemals solche Absichten.“
Jedoch werde „jegliche Aggression“ gegen sein Land „eine entschlossene Reaktion nach sich ziehen“, warnte Lawrow. Am 25. September hatte US-Präsident Donald Trump die Frage, ob NATO-Staaten russische Flugzeuge abschießen sollten, die in ihren Luftraum eindringen, mit „Ja“ beantwortet.
Lawrow würdigte in seiner Rede den US-Präsidenten. „In den Ansätzen der aktuellen US-Regierung sehen wir nicht nur den Wunsch, zu realistischen Lösungen für die Ukraine-Krise beizutragen, sondern auch den Wunsch, eine pragmatische Zusammenarbeit aufzubauen, ohne eine ideologische Haltung einzunehmen“, sagte er.
In Deutschland laufe eine Militarisierung und Re-Nazifierung, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Generalversammlung. Merz‘ militaristische Rhetorik nehme ständig zu und er brüste sich damit, die Verfassung geändert zu haben, um Deutschland militärisch wieder zu einer Großmacht machen zu können, sagte Lawrow.

Warnung an Israel

Russlands Außenminister warf in seiner Rede Israel vor, den gesamten Nahen Osten „in die Luft zu sprengen“, kritisierte Israels Angriffe auf den Iran und Katar und lehnte Forderungen nach einer Annexion des Westjordanlands ab.
„Israels illegale Gewaltanwendung gegen die Palästinenser und seine aggressiven Aktionen gegen den Iran, Katar, den Jemen, den Libanon, Syrien und den Irak drohen heute, den gesamten Nahen Osten in die Luft zu sprengen“, sagte Lawrow.

Iran-Politik

Lawrow warf dem Westen einen Boykott der diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Atomstreits mit Teheran vor. Das Scheitern des von Russland und China in den UN-Sicherheitsrat eingebrachten Resolutionsentwurfs zur Verlängerung der Frist für Verhandlungen mit dem Iran habe diesen Kurs des Westens offengelegt.
Dem Westen gehe es in seiner Iran-Politik darum, „das Streben nach konstruktiven Lösungen zu sabotieren“, kritisierte Lawrow.
Neun von 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats hatten gestern gegen den Resolutionsentwurf gestimmt, der Teheran mehr Zeit für Verhandlungen über sein Atomprogramm verschaffen sollte, um die Wiedereinführung der Sanktionen doch noch abzuwenden.

„Snapback-Mechanismus“ in Kraft

Mit dem Scheitern der russisch-chinesischen Initiative stand fest, dass die Iran-Sanktionen am 27. September um 18:00 Uhr US-Ostküstenzeit (Sonntag 2:00 Uhr MESZ) in Kraft treten würden. Der russisch-chinesische Entwurf hatte vorgesehen, die Frist bis zum April zu verlängern.
Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten nach langen, ergebnislosen Verhandlungen mit dem Iran im August den „Snapback-Mechanismus“ in Kraft gesetzt. Der Mechanismus sieht vor, die nach dem Atomabkommen von 2015 abgebauten UN-Sanktionen gegen den Iran binnen 30 Tagen wieder in Kraft zu setzen. (afp/red)

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