TICKER: Hamas droht mit Hinrichtung von Geiseln – Folgt israelische Bodenoffensive in den Gazastreifen?

Mittags wurde Raketenalarm in großen Städten Israels ausgelöst. Israel hat nun eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant: „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.“
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Israelische Rettungskräfte riegeln den Ort eines Raketenangriffs in der südisraelischen Stadt Aschdod am 9. Oktober 2023 ab.Foto: Ahmad Gharabli/AFP via Getty Images
Von 9. Oktober 2023

Israel wurde am 7. Oktober von der Hamas überfallen. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben den Kriegsfall ausgerufen. Heer, Marine und Luftwaffe befinden sich im Einsatz. Wir tickern hier die wichtigsten Informationen – unsere Kollegen der Epoch Times Israel sind mittendrin.

Diese warnen: „Es handelt sich nicht um einen gleichberechtigten oder ausgewogenen Kampf zwischen Ländern, sondern um eine Terrorgruppe, die Hamas, die in Israel eindringt und unbewaffnete Zivilisten tötet und entführt.“ Was am 7. Oktober – dem Tag des Angriffes – geschah, kann im ersten Teil des Tickers und das vom 8. Oktober unterhalb des heutigen Montags nachgelesen werden.

ZOOM-Livestream

Hillel Israel, eine jüdische Studentenorganisation für College-Studenten, plant für heute 20 Uhr (MEZ) eine ZOOM-Sitzung zum aktuellen Geschehens in Israel. Sie wollen „Informationen in Echtzeit weitergeben, Fragen beantworten und den Stimmen der Israelis Gehör verschaffen, die den schlimmsten Albtraum durchleben, den Israel je erlebt hat.“

Hillel ist die größte und umfassendste jüdische Campus-Organisation der Welt und betreut jedes Jahr mehr als 140.000 jüdische Studenten an 850 Colleges und Universitäten auf der ganzen Welt. Hier der Link zum Livestream: https://rb.gy/41pi2

+++ TICKER 9. Oktober +++

20:05 Uhr – Die Hamas hat mit der Tötung israelischer Geiseln gedroht, sollte Israel den Gazastreifen  ohne Vorwarnung aus der Luft angreifen. „Auf jeden unangekündigten Angriff auf unser Volk werden wir mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln antworten“, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Montagabend.

19:12 Uhr – Israel nimmt das Schicksal verschleppter Bürger extrem ernst. Die Dimension der jetzigen Geiselnahme wird erst angesichts eines früheren Falls deutlich. 2006 entführte die Hamas einen israelischen Soldaten, Gilad Schalit, hielt ihn fünf Jahre in Gaza gefangen, bis er 2011 nach jahrelangen Verhandlungen unter anderem unter Vermittlung eines deutschen Diplomaten gegen mehr als 1.000 in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht wurde.

Unter den nun Verschleppten sind auch Bürger mehrerer westlicher Staaten, darunter eine Deutsche. Viele besitzen den Berichten zufolge die doppelte Staatsbürgerschaft.

Die Hamas forderte einen Gefangenenaustausch. Sie verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher. Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte er nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äußern.

18:46 Uhr – Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid sprach vom „blutigsten Tag“ seit dem Holocaust. Große Sorge bereitet das Schicksal von rund 150 in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln.

Aus Ägypten wurden humanitäre Hilfslieferungen verschiedener Organisationen vorbereitet, sagte ein palästinensischer Sprecher am ägyptischen Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens. Auch viele Krankenwagen stehen bereit, wie es weiter hieß. Aus Sicherheitskreisen erfuhr dpa, dass bislang keine palästinensischen Verwundeten angekommen seien.

Deutschland, die EU und andere Staaten wie Australien teilten mit, sie setzten Hilfen für die palästinensische Bevölkerung angesichts des Hamas-Terrors zunächst aus. Die deutschen Programme würden umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums in Berlin.

Die Möglichkeit einer israelischen Bodenoffensive in den Gazastreifen steht weiter im Raum. Aufgabe der Armee sei es laut Netanjahu, die Hamas so zu schwächen, dass sie Israelis nicht mehr bedrohen und den Gazastreifen nicht mehr regieren könne, sagte ein Armeesprecher.

17:23 Uhr – Im Süden des Libanon ist nach Angaben der schiitischen Hisbollah-Miliz eines ihrer Mitglieder durch israelischen Beschuss getötet worden. Das Hisbollah-Mitglied sei am Montag Opfer eines Angriffs auf einen Wachturm nahe der Grenze zu Israel geworden, teilte die pro-iranische Gruppierung mit. Die israelische Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben mehrere „bewaffnete Verdächtige“ getötet, die aus dem Libanon nach Israel eingedrungen waren. Später bekannte sich der bewaffnete Arm der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad zu der Attacke.

Israels Armee greift Ziele im Libanon an, um die eng mit dem Iran verbündete Hisbollah zu treffen

17:01 Uhr – Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.

Die eng mit dem Iran verbündete Hisbollah dementierte eine Beteiligung. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand.

Nach Angaben der libanesischen Armee wurden die Außenbezirke der Stadt Ita al-Sha’ab und andere Gebiete an der Grenze von den Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) mit Artillerie angegriffen.

16:50 Uhr – Nach einem groß angelegten Angriff auf die Bewohner der Ortschaften Avivim, Adamit, Baram, Jordih, A Navakir, Dobb, Dishon, Dafna, Zer’it, Hanita, Tulip, Yuval, Yiftah, Yaraon , Metula, Malkia, Menara, Ma’ayan Baruch, Margaliot, Meshgav Am, Matat, Natua, Ajar, Aramsha, Rosh Hankara, Shumra, Shlomi und Shtula fordern die israelischen Behörden die Bewohner auf, bis auf weiteres in den Schutzräume zu bleiben. Wer noch keinen aufgesucht habe, solle dies tun. Kommunikationsmittel, Nahrung und Wasser, Matratzen, Decken, Medikamente und andere notwendige Ausrüstung sollen mitgenommen werden.

16:46 Uhr – Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte dpa: „Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer.“ Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen, in dem gut zwei Millionen Menschen leben.

Rund 74.000 Menschen haben den Angaben zufolge seit dem Wochenende Zuflucht in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht. Es wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt. Laut einem UNRWA-Lagebericht vom Sonntag wurden bisher insgesamt 14 Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert.

16:02 Uhr – Ein Sprecher der Israel Defense Force (IDF) erklärt, dass etwa 1.000 Terroristen am Angriff auf Israel am Samstag teilgenommen haben, was an einem Tag zu mehr Todesfällen führte als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte der Nation seit dem Yom Kippur-Krieg 1973.

Der Leiter der IDF-Sprecher, Brigadegeneral Daniel Hagari, ist der Ansicht, dass die Aktionen der Hamas brutaler und barbarischer sind als sogar die militante islamistische Terrorgruppe ISIS.

„Der israelische Geheimdienst weist darauf hin, dass sich die Hamas unter der Zivilbevölkerung des Gazastreifens versteckt, in den Häusern und Schulen, Krankenhäusern und Moscheen des Gazastreifens. Die Hamas verhält sich wie ISIS, ich wiederhole, die Hamas verhält sich wie ISIS“, sagte Hagari.

„Hamas-Terroristen greifen israelische Zivilisten an; Israel wird Hamas-Terroristen angreifen, wo immer sie sich im Gazastreifen aufhalten“, kommentiert Hagari. „Wir werden alles tun, was nötig ist, um unser Volk zu schützen und die Sicherheit in Israel wiederherzustellen.“

Netanjahu: Wir werden „den Nahen Osten verändern“

15:35 Uhr – Nach Beginn des Krieges gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt, den Nahen Osten zu „verändern“. „Was die Hamas erleben wird, wird schwer und schrecklich sein. Wir werden den Nahen Osten verändern“, sagte Netanjahu am Montag in einem Gespräch mit Politikern aus dem Süden Israels

15:00 Uhr – 260 Tote allein bei Musikfestival in der Negev-Wüste

Bewaffnete Hamas-Terroristen verübten seit Samstag zahlreiche Massaker an Zivilisten. Bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste wurden nach Angaben von Rettungskräften allein 260 überwiegend junge Teilnehmer erschossen. In sozialen Medien waren grauenvolle, nur schwer zu ertragende Bilder zu sehen. Rund 100 Israelis sollen in den Gazastreifen verschleppt worden sein. Israel nimmt das Schicksal verschleppter Bürger extrem ernst. 2006 entführte die Hamas einen israelischen Soldaten, Gilad Schalit, hielt ihn fünf Jahre in Gaza gefangen, bis er 2011 gegen mehr als 1.000 in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht wurde.

Israel, das seit Jahrzehnten mit Gewalt konfrontiert wurde, ist immer noch geschockt darüber, wie das hochgerüstete Land so überrumpelt werden konnte. Die Armee reagierte zunächst mit massiven Bombardierungen des Gazastreifens, bei denen nach palästinensischen Angaben bisher 558 Menschen starben.

Finanzmärkte sind nervös

Auf den Konflikt im Nahen Osten reagieren die Börsen mit Nervosität. Der Dax hat nach der jüngsten Erholung am Montag wieder Verluste erlitten. Am Nachmittag büßte er 0,76 Prozent auf 15.113,27 Punkte ein und näherte sich damit seinen Tiefs aus dem frühen Handel. Er blieb aber innerhalb der Handelsspanne vom Freitag.

Ähnliches galt für den MDax der mittelgroßen Unternehmen, der zuletzt 0,63 Prozent auf 25.242,72 Punkte verlor. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um knapp 0,7 Prozent bergab.

Angesichts der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten waren die zuletzt wenig gesuchten Rüstungstitel gefragt. Rheinmetall führten mit plus 5,1 Prozent die Gewinnerliste im Dax an, während Hensoldt als einer der besten MDax-Werte um 10,6 Prozent anzogen. Dagegen litt MDax-Schlusslicht Lufthansa mit minus 3,6 Prozent ähnlich wie andere Airline-Titel unter den deutlich steigenden Ölpreisen, die tendenziell die Kerosinkosten befeuern.

13:12 Uhr – Angesichts der schweren Kämpfe in Israel kommen die EU-Außenminister am Dienstag in Brüssel zu einer Krisensitzung zusammen. „Ich berufe für morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein, die sich mit der Lage in Israel und in der Region befasst“, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit.

12:15 Uhr – Raketenalarm auch in Tel Aviv und anderen Städten Israels

Neben Jerusalem gab es auch in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv und in anderen Städten Israels am Montag wieder Raketenalarm. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

11:55 Uhr – Abriegelung des Gazastreifens

Israel hat nach dem verheerenden Großangriff der islamistischen Hamas eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag: „Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.“

11:30 Uhr – Luftalarm in Jerusalem gefolgt von mehreren Explosionen.

Zwei Tage nach dem Beginn des Hamas-Großangriffs auf Israel ist in Jerusalem Luftalarm wegen Raketenangriffen ausgelöst worden. Kurz darauf waren mehrere Explosionen zu hören.

Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus sprach mit Blick auf den Hamas-Angriff vom „bei Weitem schlimmsten Tag in Israels Geschichte“. Nie zuvor seien so viele Israelis auf einen Schlag getötet worden. Es sei ein „11. September und ein Pearl Harbour in einem“, fügte der Armeesprecher mit Blick auf verheerende Angriffe in der US-Geschichte hinzu, die zugleich entscheidende Wendepunkte waren.

11:20 Uhr – 300.000 Reservisten mobilisiert

Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.

11:10 Uhr – Israel erlangt Kontrolle über von Hamas überfallene Orte zurück

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über von Hamas überfallene Orte zurückerlangt. Allerdings könnten sich noch immer „Terroristen“ der Hamas in der Region aufhalten.

Die Terroristen der Hamas töteten und verschleppten in Israel Zivilisten und Soldaten. Nach vorläufigen Angaben wurden auf israelischer Seite mehr als 700 Menschen getötet und mehr als 2.100 weitere verletzt. Israel reagierte mit Bombardements hunderter Ziele im Gazastreifen. Dort gab es nach Angaben der örtlichen Behörden (diese Angaben können nicht verifiziert werden) bislang 413 Tote und 2.300 Verletzte.

Merkel: „Menschenverachtend und barbarisch“

10:50 Uhr – Merkel verurteilt Angriffe der Hamas

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Angriffe der radikalislamischen Hamas auf Israel „auf das Schärfste“ verurteilt. Die „terroristischen Angriffe“ auf den Staat Israel seien „menschenverachtend und barbarisch“, erklärte Merkel am Montag. Ihre Gedanken und ihre Solidarität seien beim israelischen Volk und der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, „die die Sicherheit des Staates Israel verteidigen“.

Die Erklärungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie der Vorsitzenden der Union und der Ampelparteien zum Geschehen in Nahost fänden ihre „volle Unterstützung“, fuhr die frühere Regierungschefin fort.

Bundeskanzler Scholz hatte am Sonntag angesichts der Gewalt vor einem „Flächenbrand“ in der Region gewarnt und sich für Bemühungen um Vermittlung zwischen Israel und den Palästinensern ausgesprochen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach angesichts des Ausmaßes der Gewalt von einer „Zäsur“.

10:45 Uhr – Kämpfe setzen sich fort

Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet dauern weiter an. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschließen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. „Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen“, sagte Hecht.

Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem „hartnäckigen Kampf“ bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, „um die Stadt von Terroristen zu befreien“. Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

10:30 Uhr – 250 Menschen auf Musikfestival durch Hamas-Angriff getötet

Bei ihrem Großangriff auf Israel haben bewaffnete Kämpfer der Hamas nach Angaben eines israelischen Rettungsdienstes auf einem Musikfestival im Süden des Landes am Samstag bis zu 250 Menschen getötet.

Es gebe etwa  „vier oder fünf Lastwagen, die jeweils 50 Leichen“ von dem Festivalgelände in der Nähe des Gazastreifens abtransportierten, sagte der Sprecher des israelischen Rettungsdienstes Zaka, Moti Bukjin, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Er gehe von „etwa 200 bis 250 Leichen“ aus.

Polen, Ungarn und Rumänien evakuieren erste Staatsbürger

Polen und Ungarn haben erste Staatsbürger mit Flugzeugen ihrer Luftwaffen aus Israel ausgeflogen. Nach der Landung einer Regierungsmaschine in den frühen Morgenstunden seien nun auch zwei Militärtransportmaschinen vom Typ Hercules auf dem Flughafen in Warschau gelandet, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf der Plattform X mit.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP hatte das zuerst eingetroffene Regierungsflugzeug vom Typ Boeing 120 polnische Bürger aus Israel zurückgebracht, darunter auch eine Gruppe von Schülern einer Musikschule. Blaszczak schrieb nun von mehr als 120 weiteren Menschen, die mit den Militärtransportern ausgeflogen wurden. Die Regierungsmaschine sei bereits wieder auf dem Weg nach Israel, um die nächsten Bürger von dort in Sicherheit zu bringen.

Ungarn hat bislang 215 Staatsbürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Die beiden Flugzeuge der ungarischen Luftwaffe landeten am frühen Montagmorgen auf dem Budapester Flughafen, teilte Außenminister Peter Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. Zugleich dankte er den Luftfahrtbehörden Israels, Zyperns, Griechenlands, der Türkei, Bulgariens und Rumäniens für die rasche Erteilung der nötigen Genehmigungen. Die beiden eingesetzten Flugzeuge vom Typ Airbus A319 dienen als Flugbereitschaft für die ungarische Regierung.

Auch Rumänien hat 245 seiner Bürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Dazu gehören auch zwei Pilger-Gruppen. Das teilt das rumänische Außenministerium mit. Vier Flugzeuge seien nach Israel geflogen, zwei davon von der staatlichen Airline Tarom und zwei von privaten Fluggesellschaften. Vor Ort kümmerten sich rumänische Diplomaten der Vertretungen aus Tel Aviv und Ramallah um die auszufliegenden Bürger. Zudem habe Bukarest ein Krisen-Einsatzteam für diese Menschen nach Israel geschickt.

Menschen allseits in Alarmbereitschaft

10:10 Uhr – Reaktionen von Promis

Prominente aus Film und Musik haben sich entsetzt über den beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gezeigt und den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgedrückt. „Mein Herz ist gebrochen“, schrieb Natalie Portman auf Instagram. Kinder, Frauen und ältere Menschen seien ermordet und aus ihrem Zuhause entführt worden. „Ich bin entsetzt über die barbarischen Taten“, schrieb die 42-Jährige weiter. Ihr Herz klopfe für die Familien aller Betroffenen.

Auch Schauspielerin Jamie Lee Curtis (64 Jahre) zeigte sich bestürzt: „Für Juden in aller Welt wird das Leben nie wieder normal sein. Dies ist unsere neue Normalität. Ich habe keine Worte – nur Tränen und Schmerz.“ Gal Gadot (38 Jahre) schickte den Angehörigen ihre Gebete: „Mein Herz schmerzt.“ Popstar Madonna (65 Jahre) postete ein Video von den Ereignissen und schrieb dazu: „Stellen Sie sich vor, das würde Ihnen auch passieren? Es ist unfassbar.“ Ebenfalls zu Wort meldeten sich Madonna-Manager Guy Oseary (51 Jahre), „Star Wars“-Schauspieler Mark Hamill (72 Jahre) und Modell Bar Refaeli (38 Jahre).

„ZDF-Fernsehgarten“-Moderatorin Andrea Kiewel (58 Jahre) schilderte der „Bild“ ihre Erlebnisse aus Israel: „Ich bin den ganzen Tag in Alarmbereitschaft. Ich war mal Rettungsschwimmerin, und das kommt gerade wieder in mir durch“, sagte Kiewel. Jetzt erstmal für andere da zu sein, das halte sie stabil. „Ich habe eine Tüte mit Pasta, Deo, Schokolade, Thunfisch, Nüssen, Datteln und Chips gepackt und bin zum Dizengoff Platz, um dort die Menschen zu unterstützen.“ Die Moderatorin lebt in Frankfurt und Tel Aviv.

Reaktionen an der Börse

9:45 Uhr – Börsenkurse sinken

Der Angriff der Hamas auf Israel sorgt laut der Landesbank Helaba für Verunsicherung an den Aktienmärkten. Mit ein Grund sind die stark gestiegenen Ölpreise (plus drei Prozent). Der überraschend deutliche Rückgang der deutschen Industrieproduktion im August gab unter dem Strich kaum Impulse.

Der Deutsche Aktienindex (DAX) sank in den ersten Handelsminuten am Montagmorgen um 0,5 Prozent auf 15.153,15 Punkte. Damit rückt wieder das jüngste Tief seit Ende März bei 14.948 Punkten in den Fokus. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex nach dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht mit deutlichen Gewinnen sein Wochenminus eindämmen können. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montagmorgen 0,59 Prozent auf 25.252,76 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 ging es um 0,4 Prozent bergab.

Auch der Leitindex in den USA (DOW) ist derzeit knapp ein Prozent im Minus bei 33.127 Punkte.

9:30 Uhr – Die Vereinten Nationen (UNO) gaben bekannt, dass im Gazastreifen seit Beginn des Terrorangriffs der Hamas bereits mehr als 123.000 Menschen vertrieben wurden. Mehr als 123.500 Menschen hätten ihre Häuser „aus Angst, aus Sorge um ihren Schutz und wegen der Zerstörung ihrer Häuser“ verlassen, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Montagmorgen. Mehr als 73.000 Flüchtlinge seien in Schulen untergebracht. Bisher haben die palästinensischen Behörden 436 Tote im Gazastreifen durch die Angriffe gemeldet.

9:12 Uhr – Ein IDF-Sprecher berichtet, dass die Fallschirmjägerbrigade weiterhin die Stadt Sderot durchsucht, um sie von Terroristen zu säubern.

8:55 Uhr – Die israelische Armee hat über 500 strategische Objekte der Terrororganisationen im Gazastreifen in der Nacht angegriffen. Unter den Zielen: sieben operative Hauptquartiere der Hamas und ein weiteres operatives Hauptquartier der GAP. Außerdem wurden mehrere Hochhäuser angegriffen, drei Terrortunnel im Gebiet Beit Hanon zerstört und eine Einrichtung des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die sich in einem Wohngebäude befand, vernichtet.

TICKER: Hamas droht mit Hinrichtung von Geiseln – Folgt israelische Bodenoffensive in den Gazastreifen?
Eines der ins Visier genommenen Ziele ist etwa ein Gebäude mit der Wohnung eines militärischen Befehlshabers der Hamas und des politischen Büros des Sekretärs der Terrororganisation. Foto: Epoch Times

Todesopfer aus aller Welt

8:30 Uhr – Durch die blutigen Terrorangriffe der Hamas sind nach Angaben aus Bangkok auch zwölf thailändische Staatsbürger getötet worden. Die thailändische Botschaft in Israel habe durch die Arbeitgeber der Opfer von deren Tod erfahren, so die Sprecherin des thailändischen Außenministeriums, Kanchana Patarachoke, am Montag. Die Regierung bereite die Evakuierung ihrer Landsleute vor. Im Zuge des Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation wurden bisher acht Thailänder verletzt, elf seien von der Hamas verschleppt worden.

Nach Angaben des Arbeitsministeriums in Bangkok leben rund 30.000 thailändische Arbeiter in Israel. Der Sprecherin zufolge stehen Flugzeuge der thailändischen Luftwaffe bereit, um ihre Staatsangehörigen nach Hause zurückzuholen. Weitere Einzelheiten nannte sie zunächst nicht. Im thailändischen Fernsehen sagte der Minister, in den derzeit umkämpften Gebieten hielten sich „etwa 5.000 thailändische Arbeiter“ auf. Für eine Rückkehr nach Thailand hätten sich derzeit „1.099 Menschen“ angemeldet.

Bislang meldeten mehrere Länder, dass sich unter den Todesopfern Staatsangehörige befänden, darunter neben Thailand auch die USA, Nepal, Frankreich und die Ukraine. Die USA geht derzeit von vier getöteten Staatsbürgern in den umkämpften Gebieten aus. Laut der israelischen Regierung verschleppte die Hamas seit Beginn der Angriffe zudem mindestens hundert Menschen aus Israel in den Gazastreifen. Unter den Geiseln sind nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt offenbar auch deutsche Staatsbürger.

Hamas nutzt „menschliche Schutzschilde“

7:00 Uhr – Auch fast zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen.

Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hieß es.

Israel habe im Süden rund 100.000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne.

Die Hamas benutze Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“, erklärten Israels Verteidigungskräfte am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform X (vormals Twitter). Zudem verstecke sie im Gazastreifen „terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten“, „schändet und verstümmelt“ Leichen, töte „absichtlich Zivilisten“, entführe Zivilisten und halte sie als Geiseln, hieß es in einer mit Fotos versehenen Auflistung von „Kriegsverbrechen der Hamas“.

5:00 Uhr – 260 Leichen auf Festival-Gelände gefunden

Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser auf etwa 1.000. Sie waren am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus. Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete. Die Palästinenser töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen.

Kriegsschiffe verlegt

3:00 Uhr – USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte der Sprecher der israelischen Streitkräfte. „Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden“, sagte er. Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hieß es weiter.

Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt den Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Außerdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Israels Streitkräften werde zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung gestellt, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

1:00 Uhr –UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Angriffe

Der UN-Sicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder.

„Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben“, wurde der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert.

Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde Wood zitiert. Die USA hatten vor der Sitzung des mächtigsten Gremiums deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten.

„Es ist wichtig, dass die Weltgemeinschaft diese nicht provozierte Invasion und die terroristischen Angriffe und Aktivitäten, die stattgefunden haben und noch stattfinden, auf das Schärfste verurteilt“, sagte Wood anschließend.

+++ TICKER 8. Oktober +++

22:20 Uhr – Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel bemühen sich mehrere EU-Länder um eine Evakuierung ihrer Bürger aus dem Land. Rumänien flog bereits am Samstagabend 346 seiner Bürger aus Israel aus, wie das Außenministerium in Bukarest am Sonntag mitteilte. Auch dutzende Bulgaren kehrten in ihre Heimat zurück. Neben Polen und Ungarn kündigte auch Brasilien Evakuierungsflüge an. Mehrere Fluggesellschaften hatten zuvor Flüge von und nach Tel Aviv gestrichen.

Ein bulgarisches Flugzeug brachte nach Angaben der Regierung in Sofia 92 Bulgaren und einen Kroaten in Sicherheit. Dutzende weitere Bulgaren warteten demnach in Tel Aviv auf ihre Evakuierung.

Auch Polen kündigte eine Rückholaktion an. „Die polnische Armee bereitet sich darauf vor, die Polen in Israel zu evakuieren“, erklärte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dazu würden Transportmaschinen vom Typ Hercules C-130 genutzt.

20:20 Uhr – Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Das teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag in Washington mit.

19:15 Uhr – Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas sind mindestens 700 Menschen in Israel getötet worden. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 2.243 Menschen verletzt. Zudem seien mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden.

18:13 Uhr – Nach dem Großangriff auf Israel befinden sich nach Armeeangaben weiterhin Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas auf israelischem Staatsgebiet. „Wir verstärken unsere Kräfte vor allem in der Nähe des Gazastreifens und säubern das Gebiet“, sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Sonntagabend. „Der Feind ist immer noch auf (israelischem) Boden.“ Die Armee habe bislang 800 Ziele im Gazastreifen angegriffen, fügte Hagari hinzu.

Die Hamas hatte Israel am Samstagmorgen mit tausenden Raketen aus dem Gazastreifen heraus angegriffen. Zudem drangen Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation nach Israel ein, griffen Soldaten sowie Zivilisten an und verschleppten Geiseln in den Gazastreifen.

Nach vorläufigen israelischen Angaben wurden bis Sonntagnachmittag mehr als 600 Menschen in Israel getötet und mehr als 2.000 weitere verletzt, 200 von ihnen lebensgefährlich. Rund hundert weitere Menschen seien „Gefangene“ der Hamas. Die Hamas meldete rund 370 Tote und 2200 Verletzte bei Vergeltungsangriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen.

17:52 Uhr – In den vergangenen Stunden wurden rund 120 Ziele im Stadtteil Beit Hanoun angegriffen. Laut dem IDF-Sprecher dient das Viertel als „Nest des Terrors für die Hamas und von dort aus werden viele Aktivitäten gegen Israel durchgeführt“. Der IDF-Sprecher wies darauf hin, dass auch ein von der Hamas genutzter Terrortunnel angegriffen wurde. In der Nähe des Tunnels wurde eine Moschee gebaut.

17:40 Uhr – Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten.

17:10 Uhr – Hamas veröffentlicht Videos von Grenzdurchbrüchen, Geiselnahmen, Soldatenerschießungen und Eroberungen von israelischen Militärstützpunkten.

17:03 Uhr – US-Außenminister Antony Blinken sagte heute, dass die USA „Überstunden machen“, um Berichte über vermisste und tote Amerikaner bei dem gestrigen tödlichen Hamas-Angriff auf Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens zu verifizieren (vermisste Personen könnten entführt werden). „Wir haben Berichte, dass eine Reihe von Amerikanern getötet wurden. Dafür machen wir Überstunden. Gleichzeitig gibt es Berichte über vermisste Amerikaner und auch hier arbeiten wir daran, diese Berichte zu verifizieren“, sagte Blinken in einem Interview mit CNN.

In Bezug auf die Hilfe für Israel erklärte Blinken, dass eine Ankündigung über die Überweisung zusätzlicher Hilfsgüter nach dem Hamas-Angriff im Laufe des Tages erfolgen könnte. „Wir schauen uns spezifische zusätzliche Anfragen an, die die Israelis eingereicht haben – ich denke, wir werden im Laufe des Tages davon hören“, sagte Blinken. Der Außenminister fügte hinzu, dass der Ansatz von Präsident Joe Biden darin bestehe, „sicherzustellen, dass wir Israel mit allem versorgen, was es jetzt braucht, um mit Hamas-Angriffen fertig zu werden“.

16:33 Uhr – IDF-Sprecher: Dutzende Kampfjets greifen derzeit den Gazastreifen an. Die angegriffenen Ziele befinden sich in Gebieten in der Nähe des Grenzzauns in Beit Hanoun, die von der Hamas für Angriffe auf den Staat Israel genutzt werden. Auch Bunkeranlagen der Hamas gehören zu den Zielen der israelischen Angriffe.

15:11 Uhr – An der Nordgrenze Israels greift die islamistische Terrororganisation Hisbollah mit Raketen israelische Farmen und Militäraußenposten an. Dabei geht es um die Shebaa-Farmen.

14:41 Uhr – Nachdem in der israelischen Stadt Aschkelon israelische Sicherheitskräfte eingetroffen sind, kommt es zu offenen Schusswechseln zwischen den islamistischen Terroristen und israelischen Soldaten.

14:34 Uhr – Die israelischen Sicherheitskräfte erhöhten die Zahl der getöteten Israelis auf über 600. Zudem würden mehr als hundert Menschen von der Hamas als „Gefangene gehalten“, erklärte die israelische Regierung am Sonntagnachmittag.

13:34 Uhr – Laut IDF wurden drei militärische Hauptquartiere aus der Luft angegriffen: ein Hauptquartier der Hamas, das zur Steuerung des Terrorismus genutzt wurde, ein Hauptquartier des Palästinensischer Islamischer Jihad, von dem aus bei den jüngsten Operationen Kämpfe geführt wurde, und ein Hauptquartier des Palästinensischer Islamischer Jihad, das von den Raketenstreitkräften der Organisation genutzt wurde. Der IDF-Sprecher gab nicht an, ob sich zum Zeitpunkt des Angriffs Terroristen im Hauptquartier befanden.

11:00 Uhr – Die Londoner Polizei hat die Streifen in mehreren Teilen der britischen Hauptstadt verstärkt. Die Metropolitan Police erklärte am Samstag in den Onlinenetzwerken, ihr seien eine „Reihe von Vorfällen […] im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt in Israel und an der Grenze“ zum Gazastreifen bekannt. Sie habe „die Polizeipatrouillen in Teilen Londons verstärkt, um eine sichtbare Präsenz“ zu bieten.

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete verstärkte Sicherheitsmaßnahmen rund um eine Synagoge im Nordwesten Londons. „Wir sind uns bewusst, dass der anhaltende Konflikt über die kommenden Tage zu Protesten führen könnte. Wir werden sicherstellen, dass ein angemessener Polizeiplan vorliegt“, erklärte die Polizei weiter.

Evakuierungen nahe dem Gazastreifen

10:38 Uhr – Die israelische Armee hat die Evakuierung aller Israelis aus Gebieten nahe dem Gazastreifen angekündigt. „Unsere Mission in den nächsten 24 Stunden ist es, alle Einwohner rund um Gaza zu evakuieren“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag vor Journalisten. Laut Hagari dauern die Kämpfe mit nach Israel eingedrungenen Hamas-Anhängern „zur Befreiung von Geiseln“ an. „Zehntausende Soldaten“ seien in dem Gebiet im Einsatz. „Wir werden jede einzelne Gemeinde erreichen, bis wir jeden Terroristen in Israel getötet haben“, betonte er.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bat am Abend des 7. Oktober bereits, dass sich alle deutschen Staatsangehörigen vor Ort „dringend“ in die Krisenvorsorgeliste eintragen.

9:28 Uhr – Die Kämpfe in Kfar Gaza, Kibbuz Bari und Kisupim gehen weiter. Die Behörden wandten sich an die Bewohner von Rosh Hankara, Adamit, Hanita, Ilon, Batz und Tzova und rufen zur Evakuierung in den nächsten 24 bis 48 Stunden ins Hinterland auf. Örtliche Notfallteams seien unterwegs, um dabei zu helfen.

9:20 Uhr – Die israelische Armee nennt ihren Einsatz „Eiserne Schwerter“, am Samstagabend kämpfte sie eigenen Angaben zufolge an „22 Orten“ gegen Anhänger der Hamas. Die Hamas spricht von der „Operation Al-Aksa-Flut“.

US-Außenminister Antony Blinken telefonierte angesichts der aktuellen Krise mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Blinken rief „alle Führungen in der Region“ auf, die Angriffe auf Israel zu verurteilen. Laut dem Sprecher des US-Außenamts, Matthew Miller, sprach Blinken zudem mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Schukri über die „Dringlichkeit einer sofortigen Einstellung“ der Kämpfe. Ägypten gilt als wichtiger Vermittler zwischen Israel und der Hamas.

Die Vereinten Nationen beriefen für Sonntag eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats ein, bei der es um die Lage im Nahen Osten gehen soll.

TICKER: Hamas droht mit Hinrichtung von Geiseln – Folgt israelische Bodenoffensive in den Gazastreifen?
Israel Foto: iStock

9:05 Uhr – Es gibt Berichte über Terroristen, die in der Nähe von Moshav Ya’ad getötet wurden, und über Kämpfe im Kibbuz Kfar Gaza. Der IDF-Sprecher veröffentlichte zudem ein Dokument über einen Angriff auf die Infrastruktur der Hisbollah in der Region Mount Dov. Es wurde nicht näher angegeben, um welche Infrastruktur es sich handelte. Dabei wurde wohl ein ferngesteuertes Fluggerät eingesetzt.

Iran lobt Hamas – Israel vergleicht Anzahl der Toten mit 9/11

8:30 Uhr – Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) melden mehr als 250 Tote und über 1.500 Verletzte.

Reporter der israelischen Epoch Times erklären dazu: „Bei 9/11 gab es 3.000 Tote. Für die israelische Bevölkerung entspricht das, was heute passiert ist, mehr als dem 2,5-Fachen dieser Zahl, relativ gesehen. Stellen Sie sich 10.000 Tote am 11. September vor. Das ist der Punkt, an dem wir uns in Bezug auf das Ausmaß dieser Angelegenheit befinden.“ Israel hat 9,04 Millionen Einwohner.

8:28 Uhr – Der Iran lobt die Angriffe der Hamas. Ein Militärberater des geistlichen Oberhaupts Ayatollah Ali Chamenei brachte seine Unterstützung für den massiven Angriff auf Israel zum Ausdruck und sprach von einem „stolzen Einsatz“ der Hamas.

Die pro-iranische radikalislamische Hisbollah im Libanon gratulierte der Hamas ebenfalls zu ihrem „heldenhaften, großangelegten“ und „siegreichen“ Einsatz gegen Israel. Die militante Hisbollah unterhält gute Beziehungen zur radikalislamischen Hamas, die den Gazastreifen seit 2007 kontrolliert.

8:15 Uhr – Die Luftwaffe hat eine militärische Infrastruktur im Haus des Chefs der Hamas-Geheimdienstabteilung angegriffen. 

7:45 Uhr – Der Kommandeur der Nahal-Brigade, COL Jonathan Steinberg, wurde bei einer Konfrontation mit einem Terroristen getötet. Das gaben die IDF bekannt.

7:30 Uhr – 24 Stunden nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mit Artilleriefeuer auf Beschuss aus dem Südlibanon reagiert. Die israelische Artillerie sei dabei, „das Gebiet im Libanon anzugreifen, aus dem ein Schuss abgefeuert wurde“, erklärte die israelische Armee am Sonntagmorgen. Weitere Einzelheiten nannte die Armee nicht.

Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte ihrerseits am Sonntag, sie habe „eine große Anzahl von Artilleriegranaten und Lenkraketen“ auf israelische Stellungen an der Grenze abgefeuert. Die Schüsse seien „aus Solidarität“ mit dem Großangriff der Hamas abgefeuert worden, hieß es.

In Israel wurden nach den Hamas-Angriffen Befürchtungen laut, die Hisbollah könnte das Land von Norden her ebenfalls angreifen. US-Präsident Joe Biden sicherte Israel die „felsenfeste und unumstößliche“ Unterstützung der USA zu. Zugleich warnte er, dies sei „nicht der Moment für irgendeine feindliche israelfeindliche Seite, diese Angriffe zu ihrem Vorteil auszunutzen“.

7:25 Uhr – Bisher ist nicht bestätigt, dass es sich bei einem in den sozialen Medien gezeigten Video um eine von der Hamas gekidnappte deutsche Staatsbürgerin handelt. Demnach sei eine deutsche Staatsbürgerin namens Shany Luke (23) brutal ermordet worden und in einem der Videos der Hamas zu sehen, wo sie gefoltert und nackt präsentiert werde. Sie sei auf einer Party mit vielen anderen jungen Israelis in der Nähe von Gaza gewesen. Dort wurden viele getötet oder gekidnappt.

Netanjahu: Ein „uns aufgezwungener Krieg“

6:55 Uhr – Die IDF griffen in der Nacht zehn von der Hamas genutzte operative Infrastrukturen an. Darunter war ein Geheimdiensthauptquartier und ein militärisches Objekt der Luftwaffe der Hamas.

6:50 Uhr – „Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde“, erklärte Netanjahu am Sonntagmorgen auf X, ehemals Twitter, während die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und den Kämpfern der Hamas in der Nacht weiter andauerten.

Die erste Phase ende „mit der Vernichtung der Mehrheit der feindlichen Streitkräfte, die in unser Territorium eingedrungen sind“, betonte der israelische Regierungschef. Gleichzeitig sei mit der „Offensivphase“ begonnen worden, die „ohne Einschränkungen und Ruhepausen“ weitergehen werde, bis Israel seine Ziele erreicht habe.

Netanjahu hat eine harte Reaktion angekündigt und alle Palästinenser zum Verlassen von Gaza aufgefordert. Die israelische Armee werde die Verstecke der Hamas in Gaza in „Trümmer“ legen, sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache, während die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und den Kämpfern der Hamas weiter andauerten.

„Ich sage den Bewohnern von Gaza: Gehen Sie von dort jetzt weg, denn wir werden überall mit all unserer Kraft tätig sein“, betonte der israelische Regierungschef. Mit Blick auf die Hamas-Angriffe sprach Netanjahu von einem „schwarzen Tag“ für sein Land und die Bevölkerung, wofür sich Israel „rächen“ werde. Die israelische Armee werde all ihre Kraft darauf verwenden, die Fähigkeiten der Hamas zu „zerstören“.

„Was heute passiert ist, hat es in Israel noch nie gegeben, und ich werde dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholt“, erklärte Netanjahu. Bereits zuvor hatte der Regierungschef den Großangriff der Hamas als „Krieg“ eingestuft.

6:15 Uhr – Der israelische Generalmajor Gershon HaCohen erklärt: „Jeder Vater muss seinem Sohn beibringen, sich zu verteidigen, jeder Bürger, der die Grundvoraussetzungen erfüllt, muss eine Waffe tragen dürfen.“

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Raketen, die am 7. Oktober gegen 20:00 Uhr israelischer Zeit auf Tel Aviv und die umliegenden Städte abgefeuert wurden. Quelle: Gaza Communication Network

6:00 Uhr –Angesichts der massiven Angriffe der palästinensischen Hamas-Organisation auf Israel hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) zu einer Solidaritätsdemonstration für das Land am Sonntag in Berlin aufgerufen. Die Kundgebung soll um 14:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor beginnen. Organisiert wird sie vom Jungen Forum der DIG, der Jüdischen Studierendenunion sowie vom jüdischen Verein Werteinitiative. Geplant ist die Demo bis etwa 15:30 Uhr.

(Mit Material der Agenturen)



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