Außenminister Maas: Iran-Konflikt ist ernst - "Wir haben in der Region momentan große Spannungen"
Heiko Maas will im Iran-Konflikt deeskalieren: "Wir haben in der Region momentan so große Spannungen, dass Unfälle und unvorhergesehen Ereignisse zu Automatismen führen, dass reagiert wird."

Iranische Demonstranten mit Plakaten und Porträts des iranischen Führers Ayatollah Ali Khamenei, während einer Kundgebung in der Hauptstadt Teheran am 10. Mai 2019.
Foto: STR/AFP/Getty Images
Außenminister Heiko Maas (SPD) bewertet den Konflikt mit dem Iran als „ernst“ und prognostiziert, dass dieser noch ernster wird. „Es muss alles dafür getan werden, dass in dieser Situation der größten Spannung nicht noch mehr dazu kommt“, sagte er am Montag in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“.
Seine große Sorge sei nicht, „dass die Vereinigten Staaten dort in einen Krieg ziehen wollen“ und er glaube nicht, dass der Iran das wolle.
„Aber wir haben in der Region momentan so große Spannungen, dass Unfälle und unvorhergesehen Ereignisse, denken sie an die Schiffe und den Anschlag auf eine Ölpipeline in Saudi-Arabien, dass solche Ereignisse zu Automatismen führen, dass es eine Eskalationsspirale gibt und, dass reagiert wird.“
Es sei wichtig zu deeskalieren, so Maas. Er habe dazu am Freitag mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow gesprochen und erwarte den Besuch von US-Außenminister Mike Pompeo.
Die USA hätten eine Strategie, den Druck auf den Iran so hoch wie möglich zu halten, so der Außenminister. Das Atom-Abkommen mit dem Iran sei ein Zeichen des Misstrauens gewesen. Kritik übte der Außenminister aber auch an der Strategie des Iran: „Eine 60-Tage-Frist geht nicht“, so Maas.
Der SPD-Politiker warnte auch vor den Konsequenzen, die ohne Abkommen entstehen. „Wenn es das Abkommen nicht mehr gibt, dann wird der Iran vielleicht in die Urananreicherung einsteigen, um eine Atombombe zu bauen und, was das für Konsequenzen in der Region haben wird, kann man sich an drei Fingern abzählen“, so Maas. (dts)
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