Japans „Eiserne Lady“
Neue Regierungsspitze in Japan: Nikkei steigt, Euro-Wechselkurs fällt auf Rekordtief
Sanae Takaichi könnte Japans erste Premierministerin werden. Der Nikkei-Index an der Börse in Tokio legte nach ihrer Wahl zur Parteichefin zu, der Wechselkurz zum Euro sackte ab.

Eine elektronische Anzeigetafel mit dem Nikkei-Aktienindex an der Tokioter Börse an einer Straße in Tokio am 6. Oktober 2025.
Foto: Yuichi Yamazaki/AFP via Getty Images
Nach der Wahl der erfahrenen Konservativen Sanae Takaichi an die Spitze von Japans Regierungspartei ist der Wert der Landeswährung Yen auf einen historischen Tiefstand gesunken.
Montagfrüh fiel der Wechselkurs zur EU-Währung um 1,27 Prozent, ein Euro wurde mit 175,41 Yen gehandelt. Der Nikkei-Index an der Börse in Tokio legte zu Handelsbeginn hingegen um gut vier Prozent zu.
Takaichi ist in der Vergangenheit für eine lockere Währungspolitik und hohe Staatsausgaben eingetreten. Als voraussichtliche künftige Regierungschefin der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt steht sie vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Dazu zählen eine alternde Bevölkerung, geopolitische Umwälzungen und eine schwächelnde Wirtschaft.
Japans „Eiserne Lady“
Die 64-Jährige war am Samstag in einer Stichwahl zur neuen Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei bestimmt worden.
Takaichi steht damit kurz davor, auch Japans erste Regierungschefin zu werden. Es wird erwartet, dass das Parlament sie noch in diesem Monat als neue Ministerpräsidentin bestätigt – es wäre der fünfte Wechsel an der Regierungsspitze binnen fünf Jahren. Sie wäre die erste Frau an der Spitze Japans.
Bekannt für ihre Bewunderung für Margaret Thatcher strebt sie danach, Japans „Eiserne Lady“ zu werden. In vorherigen Kabinetten hatte sie mehrere Ministerposten inne, Takaichi war unter anderem unter Shinzo Abe Ministerin für Inneres und Kommunikation. Gleichgeschlechtliche Ehen lehnt sie ab, ihre starke Unterstützung für das Militär ist bekannt.
Sanaa Takaichi unterstützt Taiwan und die USA und setzt sich für eine verstärkte Sicherheitskooperation in der Region ein – China betrachtet das als direkte Herausforderung seiner Interessen. Sie strebt eine stärkere Annäherung Japans an westliche Demokratien im Kampf gegen Peking an, wie „Politico“ schreibt. (afp/red)
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