"Nieder mit dem Reich des Bösen": Demonstranten in Russland erinnern an ermordeten Kreml-Kritiker
Demonstranten haben bei Kundgebungen in Moskau und St. Petersburg an den vor drei Jahren erschossenen Kreml-Kritiker Boris Nemzow erinnert.

Nemzow war am 27. Februar 2015 nachts in Sichtweite des Kremls erschossen worden.
Foto: Sergei Ilnitsky/Archiv/dpa
Zahlreiche Demonstranten haben bei Kundgebungen in Moskau und St. Petersburg an den vor drei Jahren in der russischen Hauptstadt erschossenen Kreml-Kritiker Boris Nemzow erinnert.
Die Teilnehmer warfen kurz vor der russischen Präsidentschaftswahl Staatschef Wladimir Putin eine Verwicklung in den Mord vor und forderten eine vollständige Aufklärung.
Teilnehmer des Marsches in Moskau trugen Bilder von Nemzow und Blumen mit sich. Zu sehen waren Plakate mit Aufschriften wie „Ich habe keine Angst“ und „Wir erinnern, wir vergeben nicht“.
In Sprechchören wurde Putin als „Dieb“ bezeichnet. In St. Petersburg beteiligten sich mehrere hundert Menschen an einem Erinnerungsmarsch. Sie zeigten Plakate mit Aufschriften wie „Nieder mit dem Reich des Bösen“ und „Putin, wo ist der Hintermann?“
Nemzow war am 27. Februar 2015 kurz vor Mitternacht in der Nähe des Kreml erschossen worden. 2017 wurde ein ehemaliger Offizier aus Tschetschenien für den Mord zu 20 Jahren Haft verurteilt. Vier weitere Männer wurden der Beihilfe zum Mord schuldig befunden.
Die Familie und Anhänger Nemzows werfen der russischen Justiz jedoch vor, den Mord nicht vollständig aufgeklärt zu haben. So seien die Hintermänner bislang nicht gefunden. (afp)
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