Nigerianische Armee: Islamisten nach Geiselnahme zurückgeworfen

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Rapid Respond Squad (RRS) in Nigeria.Foto: PIUS UTOMI EKPEI/AFP via Getty Images
Epoch Times20. August 2020

Nach einem Angriff von mutmaßlichen Islamisten auf eine Ortschaft im Nordosten Nigerias mit Geiselnahmen hat die Armee des Landes nach eigenen Angaben dort wieder die „volle Kontrolle“ übernommen. Der Armeesprecher John Enenche erklärte am Donnerstag: „Die Situation in Kukawa ist jetzt ruhig und die Truppen haben die volle Kontrolle.“

Mutmaßliche Mitglieder der Miliz Islamischer Staat in Westafrika (ISWAP) hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen und örtlichen Quellen am Dienstagnachmittag Kukawa überfallen und dort hunderte Zivilisten als Geiseln genommen. Die Attacke der „Terroristen“ sei von Regierungstruppen „vehement vereitelt“ worden, erklärte Enenche nun.

Über das Schicksal der Geiseln wurde am Donnerstag (20. August) zunächst nichts bekannt. Die Menschen waren erst Anfang August nach Kukawa zurückgekehrt, nachdem sie zuvor zwei Jahre lang in Camps in der Hauptstadt des Bundesstaats Borno, Maiduguri, vor der Gewalt in der Region des Tschad-Sees Zuflucht gesucht hatten.

Der Angriff der Islamisten sei ein „bewusster Versuch“, die „Meilensteine“ der nigerianischen Regierung in Bezug auf „Friedensförderung, Wiederaufbau, Rehabilitation und Wiederansiedlung von Binnenvertriebenen rückgängig zu machen“, sagte Enenche. Drei Soldaten seien bei den Kämpfen getötet worden, zwei weitere verletzt. Auf Seiten der Islamisten wurden nach seinen Angaben acht Kämpfer getötet.

Am Mittwoch hatte Babakura Kolo, Anführer einer Selbstverteidigungsmiliz, berichtet, dass die Angreifer mit 22 Lastwagen gekommen seien und die Soldaten, welche die Stadt bewachten, attackiert hätten. Sicherheitskreise bestätigten AFP den Angriff und erklärten, aus Maiduguri seien Kampfflugzeuge in die Region entsandt worden.

ISWAP ist mit der im Nahen Osten aktiven Dschihadistenmiliz  Islamischer Staat (IS) verbündet. Die Gruppierung hatte sich im Jahr 2016 von der Miliz Boko Haram abgespalten, die bereits seit mehr als zehn Jahren Gewalttaten im Norden Nigerias verübt.

Durch die Angriffe der islamistischen Milizen und ihre Kämpfe mit den nigerianischen Sicherheitskräften wurden seit dem Jahr 2009 mehr als 36.000 Menschen in Nigeria getötet. Rund zwei Millionen Menschen ergriffen die Flucht. (afp)



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