Pompeo verurteilt außenpolitisches Vorgehen Ankaras als „sehr aggressiv“

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US-Außenminister landet samt Ehefrau Susan in Istanbul am 16. November 2020.Foto: PATRICK SEMANSKY/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times17. November 2020

Bei seinem Besuch in Paris hat US-Außenminister Mike Pompeo nach eigenen Angaben mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron über das „sehr aggressive“ außenpolitische Verhalten der Türkei beraten. In einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ am Montag (16. November) sagte Pompeo, Macron und er hätten „viel Zeit“ damit verbracht, über das Thema zu sprechen.

Europa und die USA müssten zusammenarbeiten, um den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan davon zu überzeugen, dass ein „solches Vorgehen nicht im Interesse seines Volkes ist“, sagte Pompeo der Zeitung.

Als Beispiel nannte der Außenminister die türkische Unterstützung für Aserbaidschan im Berg-Karabach-Konflikt. Es sei eine „Tatsache, dass die Türkei syrische Kämpfer in die Region eingeschleust“ habe.

Mit Macron habe er auch über Erdogans Vorgehen in Libyen gesprochen, „wo die Türkei ebenfalls Kämpfer aus Drittländern eingeschleust hat, sowie das Vorgehen im östlichen Mittelmeer – und ich könnte diese Liste fortsetzen“, fuhr Mike Pompeo fort. Die Position der USA sei, „dass die Internationalisierung dieser Konflikte schädlich ist und allen beteiligten Ländern schadet“.

Der Elysée-Palast hatte das diplomatisch heikle Treffen zwischen Pompeo und Macron als „Höflichkeitsbesuch“ charakterisiert. Nach seinem Paris-Besuch reiste Pompeo weiter nach Istanbul, wo er am Dienstag Patriarch Bartholomäus I. trifft.

Pompeo trifft in Istanbul Patriarch Bartholomäus I.

Mit dem geistlichen Führer der griechisch-orthodoxen Minderheit in der Türkei will Pompeo nach Angaben seines Ministeriums über religiöse Fragen in der Türkei sprechen. Zudem will Pompeo demnach die „starke Haltung“ der USA zur Religionsfreiheit weltweit unterstreichen. Treffen zwischen Pompeo und politischen Vertretern der Türkei sind nicht geplant.

Pompeo trifft Bartholomäus I. rund vier Monate nach der umstrittenen Umwandlung der Istanbuler Hagia Sophia in eine Moschee infolge einer Anordnung des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan. Die USA und zahlreiche weitere Staaten hatten den Schritt scharf kritisiert. Von Istanbul aus reist Pompeo weiter zu politischen Gesprächen nach Georgien. Am Mittwochabend fliegt er weiter nach Israel, wo er am Donnerstag Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft. (afp/sza)



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