SDF-Miliz: Al-Bagdadi wurde an seiner Unterwäsche identifiziert – Trump lobt Einsatz von US-Armeehund

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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times29. Oktober 2019

Der bei einem US-Einsatz getötete Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, war nach kurdischen Angaben zuvor anhand von DNA an seiner Unterwäsche identifiziert worden.

Ein Geheimagent der kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) habe die Unterwäsche vor dem Einsatz entwendet, erklärte Polat Can, ein ranghoher Vertreter der SDF, am Montag im Onlinedienst Twitter.

Demnach arbeiteten die SDF seit Mitte Mai mit dem US-Geheimdienst CIA zusammen, um al-Bagdadi aufzuspüren und zu überwachen. Der IS-Chef habe seinen Aufenthaltsort sehr oft gewechselt, schrieb Can.

Unterwäsche heimlich entwendet

Dem SDF-Agenten sei es gelungen, mit al-Bagdadi in Kontakt zu treten und seine Unterwäsche für einen DNA-Test zu entwenden, „um sicherzugehen, dass die betreffende Person al-Baghdadi selbst war“.

Dass es zu dem US-Einsatz in Syrien gekommen sei, sei größtenteils das Ergebnis der SDF-Geheimdienstarbeit, schrieb Can auf Twitter. Die Anfang Oktober eingeleitete türkische Offensive in Nordsyrien habe die Operation verzögert.

US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag den Tod des IS-Anführers bei einem US-Angriff im Nordwesten Syriens bekanntgegeben.

Trump zufolge flüchtete al-Bagdadi während des Angriffs in einen Tunnel, zündete dort eine Sprengstoffweste und tötete damit sich selbst sowie drei seiner Kinder. Trump dankte in seiner Ansprache den syrisch-kurdischen Streitkräften „für eine gewisse Unterstützung“, nannte jedoch keine Details.

Trump lobt Armee-Hund

Der bei dem US-Militäreinsatz gegen IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi verletzte Hund wird von Präsident Donald Trump sowie der Spitze der US-Streitkräfte mit Lob überschüttet. Der „wunderbare“ Hund habe einen „großartigen Job bei Festnahme und Tötung“ al-Bagdadis geleistet, schrieb Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter und veröffentlichte dazu ein Foto des Tieres. US-Generalstabchef Mark Milley sagte, der Hund habe einen „enormen Dienst“ geleistet.

Der Hund wurde bei dem Einsatz in der Nacht zum Sonntag laut Milley nur leicht verletzt. Das Tier befinde sich auf dem Weg zur vollständigen Genesung und sei auch schon wieder an der Seite des für ihn zuständigen Militärs im Dienst, sagte der oberste US-General bei einer Pressekonferenz im Pentagon.

Die Identität des Hundes wird nicht preisgegeben

Der Name des Tiers wurde aber nicht bekanntgegeben: „Wir schützen die Identität des Hundes“, sagte Milley. Er begründete dies damit, dass sich der Hund weiter im Einsatzgebiet befinde.

Trump twitterte, nur das Foto des Tiers sei freigegeben, nicht aber dessen Name. Es handelt sich bei ihm um einen Belgischen Schäferhund, wie zwei Regierungsmitarbeiter dem Sender NBC News sagten. Diese Rasse wird von den Spezialkräften der US-Armee häufig eingesetzt.

Der Hund war dem Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in einen Tunnel hinterhergejagt, wo sich al-Bagdadi dann durch Zünden einer Sprengstoffweste selbst tötete. Das Tier wurde laut Trump durch die Explosion und den dadurch ausgelösten Einsturz des Tunnels verletzt.

Das vom Präsidenten veröffentlichte Foto zeigt den heldenhaften Hund mit hängender Zunge und in khakifarbenem Geschirr. Trump hatte das Tier bereits am Sonntag als „schön“ und „talentiert“ bezeichnet.

Sterbliche Überreste von al-Bagdadi auf hoher See bestattet

Die sterblichen Überreste des IS-Anführers Abu Bakr al-Bagdadi sind auf hoher See bestattet worden. Dies verlautete am Montag aus dem Pentagon. Genauere Angaben zu Ort und Verlauf der Bestattung wurden aber nicht gemacht.

Der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, sagte bei einer Pressekonferenz, die „Beseitigung“ von al-Bagdadis Überresten sei „angemessen“ gemäß der militärischen Prozeduren und des Kriegsrechts gehandhabt worden und abgeschlossen.

Seine Bestattung erinnert an jene von Osama bin Laden: Auch die Überreste des 2011 bei einem US-Militäreinsatz in Pakistan getöteten Chefs des Al-Kaida-Terrornetzwerks waren im Meer beigesetzt worden.

Der Körper al-Bagdadis war bei der Explosion der Sprengstoffweste verstümmelt worden. Seine Überreste wurden dann nach Angaben Milleys zunächst für DNA-Tests an einen sicheren Ort gebracht. Die Tests bestätigten, dass es sich um den IS-Anführer handelte.

Al-Bagdadi war während des Angriffs in einen Tunnel ohne Ausgang geflüchtet, wo er sich in die Luft sprengte. US-Präsident Donald Trump sagte, der IS-Chef sei „wimmernd und weinend und schreiend“ davongerannt.

Trump verfolgte die Verfolgung des IS-Chefs per Videoschaltung

Der Präsident hatte den Einsatz vom „Situation Room“ im Weißen Haus aus live über eine Videoschaltung verfolgt. Laut Medienberichten soll die Übertragung jedoch ohne Ton gewesen sein.

Trump sagte am Montag, dass er vielleicht Teile des Videos veröffentlichen lassen werde. Nach Angaben Milleys lief aber noch eine Prüfung der Aufnahmen durch das Militär. Dabei ging es darum, welche Segmente möglicherweise veröffentlicht werden können, ohne sensible Informationen über den Einsatz preiszugeben.

Bei dem Angriff der US-Elitesoldaten auf al-Bagdadis Versteck nahe der Ortschaft Barischa wurden laut Milley zwei Männer festgenommen. Zu ihrer Identität machte der Generalstabschef aber keine Angaben. Sie befänden sich unter US-Aufsicht in einer abgesicherten Anlage.

Trump hatte bereits am Sonntag mitgeteilt, dass es bei dem Einsatz zu Festnahmen gekommen sei. Angaben zur Zahl der Festnahmen hatte Trump jedoch nicht gemacht. Dem US-Präsidenten zufolge wurde zudem eine „große Zahl“ von IS-Kämpfern bei dem Angriff getötet. Nähere Angaben dazu machte das Pentagon am Montag jedoch nicht.

Auch drei kleine Kinder des IS-Chefs starben während des Einsatzes – als Folge der Explosion von al-Bagdadis Sprengstoffweste.

Laut Trump hatte der IS-Chef die Kinder mit sich in den Tunnel „gezerrt“. Elf andere Kinder wurden hingegen nach Angaben des US-Präsidenten unversehrt aus dem Anwesen geholt. Ob darunter ebenfalls Kinder al-Bagdadis waren, blieb am Montag weiter unklar. (afp)



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