Unicef: Jedes dritte Opfer von Menschenhandel ist minderjährig

Weltweit ist nach Angaben von Unicef fast jedes dritte Opfer von Menschenhandel unter 18 Jahre alt. Geflüchtete, migrierte oder vertriebene Kinder sind offenbar besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel zu werden.
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Flüchtlingskinder.Foto: SAFIN HAMED/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Juli 2018

Weltweit ist nach Angaben von Unicef fast jedes dritte Opfer von Menschenhandel unter 18 Jahre alt. Kinder und Jugendliche machen rund 28 Prozent der entdeckten Fälle von Menschenhandel aus, wie das deutsche Komitee des UN-Kinderhilfswerks am Sonntag in Köln mitteilte.

In Regionen wie Afrika südlich der Sahara, Zentralamerika und der Karibik machen Kinder mit bis zu 64 Prozent demnach einen noch höheren Anteil an den registrierten Opfern aus.

„Die tatsächliche Zahl minderjähriger Opfer ist vermutlich noch höher“, erklärte Unicef zusammen mit weiteren UN-Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. Noch immer würden viele Fälle von Menschenhandel nicht als solche erkannt. Die betroffenen Mädchen und Jungen vertrauen sich demnach aus Angst vor den Tätern oder aus Misstrauen nicht der Polizei oder den Behörden an.

Viele hätten auch keine Kenntnis über ihre Rechte, erklärte das UN-Kinderhilfswerk weiter. Zudem würden sich Minderjährige aus Angst vor Stigmatisierung oder vor einer Rückführung in die Heimat, in der sie nicht geschützt werden, keine Hilfe suchen.

Geflüchtete, migrierte oder vertriebene Kinder seien besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel zu werden. Fehlen sichere und legale Wege der Flucht und Migration, wichen viele auf gefährliche, irreguläre Routen aus oder machten sich allein auf den Weg. Auch für Jungen sei die Gefahr größer, in die Hände von Menschenhändlern zu gelangen: Sie würden als weniger hilfsbedürftig angesehen und erhielten deshalb seltener Unterstützung.

Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta H. Fore forderte die Regierungen auf, die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten. Das UN-Kinderhilfswerk dringt unter anderem auf die Schaffung sicherer und legaler Fluchtwege, die Stärkung von Sozial- und Kinderschutzsystemen und mehr internationale Zusammenarbeit der Behörden. Am Montag ist der Internationale Tag gegen Menschenhandel. (afp)



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