Venezuelas sozialistische Regierung sperrt sämtliche Häfen für auslaufende Schiffe

Die venezolanische Regierung hat am Mittwoch sämtliche Häfen des Landes für auslaufende Schiffe gesperrt.
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Venezuela sperrt alle Häfen. Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times21. Februar 2019

Im Tauziehen um Hilfslieferungen aus den USA hat die venezolanische Regierung sämtliche Häfen des Landes für auslaufende Schiffe gesperrt.

Bis zum 24. Februar dürften aus „Sicherheitsgründen“ keine Schiffe mehr die Häfen verlassen, heißt es in einer Anweisung der Streitkräfte, die am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Einlaufende Schiffe werden darin nicht erwähnt. Mit der Blockade will die Regierung offenbar verhindern, dass die Hilfslieferungen der USA ins Land gelangen.

Verteidigungsminister Vladimir Padrino hatte am Dienstag erklärt, dass die Armee an allen Landesgrenzen im Alarmzustand sei. Auch die Luft- und Seegrenze zu den vorgelagerten niederländischen Antilleninseln Aruba, Bonaire und Curaçao sei geschlossen. Die Streitkräfte würden gegen jede Verletzung der „territorialen Integrität“ vorgehen, warnte Padrino.

„Wir müssen einen humanitären Korridor öffnen“

Die humanitäre Hilfe für Venezuela aus dem Ausland ist zum Spielball im Machtkampf zwischen dem sozialistischen Diktator Nicolás Maduro und seinem Kontrahenten Juan Guaidó geworden. Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident forderte die Maduro-Regierung auf, bis Samstag die bislang blockierte Hilfe ins Land zu lassen. Nach seinen Angaben stehen mindestens 700.000 Freiwillige bereit, um am 23. Februar die Tonnen von Medikamenten und Lebensmitteln abzuholen und an die notleidende Bevölkerung zu verteilen.

„Wir müssen einen humanitären Korridor öffnen“, sagte Guaidó vor dutzenden Fernfahrern im Osten von Caracas. Sie sind seinen Angaben zufolge bereit, an den Grenzen des Landes Hilfslieferungen einzuladen. Als Zeichen der Unterstützung rief er für Samstag zu einer neuen Massenkundgebung auf. „Wir werden weiter auf die Straße gehen und Freiheit für ganz Venezuela fordern.“

In einem Lager der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta warten bereits Hilfslieferungen aus den USA darauf, nach Venezuela gebracht zu werden. Weitere internationale Hilfe, darunter auch aus Frankreich, sollen über Brasilien und Curaçao ins Land kommen.

Maduro lässt keine US-Hilfen ins krisengeschüttelte Land

Maduro weigert sich kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er wirft den USA vor, einen „Wirtschaftskrieg“ gegen sein Land zu führen und sieht in den Hilfen einen Vorwand, eine US-geführte Militärintervention vorzubereiten. Für Mittwoch kündigte Maduro 300 weitere Tonnen Hilfsgüter aus Russland an.

Der Rückhalt der Armee gilt als entscheidender Machtfaktor für den sozialistischen Staatschef. Vertreter des US-Militärs und der kolumbianischen Armee versuchten am Mittwoch, den Druck auf das venezolanische Militär zu erhöhen. Sie forderten es auf, zu „machen, was getan werden muss“.

Umgeben von seinem Generalstab hatte Verteidigungsminister Padrino zuvor erneut Maduro die „uneingeschränkte Loyalität“ zugesichert. Das Militär lasse sich nicht „erpressen“, sagte er. Sollten die USA eine „Marionetten-Regierung“ einsetzen wollen, müssten sie „über Leichen gehen“.

Maduros Macht schwindet

US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag die venezolanische Armee zur Abkehr von Maduro aufgerufen. Wer sich jetzt nicht auf die Seite des Oppositionsführers Guaidó stelle, für den gebe es „keinen Ausweg“ mehr.

Bisher haben sich nur einige, wenig einflussreiche Offiziere ohne Kommandoverantwortung hinter den 35-jährigen Parlamentspräsidenten gestellt. Zuletzt distanzierte sich Venezuelas stellvertretender Militärattaché bei den Vereinten Nationen, Pedro José Chirinos, am Mittwoch von Maduro. (afp/so)



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