Weltforum für Demokratie: Redaktion von „Charlie Hebdo“ tritt erstmals seit Anschlag auf

Die Redaktion nutzte ihren ersten Auftritt seit dem Anschlag vor fast fünf Jahren, um das zu tun, was sie am besten kann: mit beißendem Humor punkten. Redaktionsleiter Riss sagte auf einer Veranstaltung des Weltforums für Demokratie, die Zeitung habe "ihre Vitalität und Dynamik wiedererlangt"
Titelbild
Nach einer Diskussion über die Pressefreiheit während eines Weltforums für Demokratie am 2. November 2019 in Straßburg zeigt sich die Redaktion der Zeitung Charlie Hebdo offen für Bilder auf der Bühne.Foto: PATRICK HERTZOG/AFP via Getty Images
Epoch Times2. November 2019

Erstmals seit dem Anschlag auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ vor fast fünf Jahren ist die Redaktion wieder öffentlich aufgetreten. Redaktionsleiter Riss sagte am Samstag auf einer Diskussionsveranstaltung des Weltforums für Demokratie in der Straßburger Oper, die Zeitung habe „ihre Vitalität und Dynamik wiedererlangt“. Zuvor waren die Mitarbeiter des Blattes unter großem Applaus und Bravo-Rufen von den Zuschauern empfangen worden.

Die Redaktion nutzte den Auftritt, um das zu tun, was sie am besten kann: mit beißendem Humor punkten. So zeigte eine Zeichnung von Philippe Vuillemin einen Zirkusdirektor, beschriftet mit den Worten „Und zum ersten Mal in einem Stück, die Redaktion von ‚Charlie Hebdo‘ in Straßburg!“

In drei Diskussionsrunden ging es um Themen wie „Zensur und Bedrohungen“ und den 50. Jahrestag der Gründung von „Charlie Hebdo“ im kommenden Jahr. Riss hatte der Nachrichtenagentur AFP vor der Veranstaltung gesagt, Satire sei immer noch ein „Kampf“. „Humor ist vielen Menschen suspekt“, sagte er.

Der Verlagsleiter, Cartoonist und Schriftsteller Laurent Sourisseau, bekannt als Ris (L), spricht mit Lesern nach einer Diskussion über die Pressefreiheit während des Weltforums für Demokratie am 2. November 2019 in Straßburg. Foto: PATRICK HERTZOG/AFP via Getty Images

Am 7. Januar jährt sich zum fünften Mal der islamistische Anschlag auf „Charlie Hebdo“, bei dem zwölf Menschen getötet wurden – darunter einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs.

Der Auftritt der Redakteure und Zeichner in Straßburg fand deshalb unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen statt: Die Mitglieder von „Charlie Hebdo“ bekamen Polizeischutz, die Türen der Oper öffneten wegen der umfangreichen Kontrollen bereits zwei Stunden vor Diskussionsbeginn. „Die Angriffe waren ein absoluter Schock. Also mussten wir kommen, einfach aus Sympathie, aus Empathie“, erklärte eine der Zuschauerinnen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Weltforums für Demokratie statt, das offiziell vom 6. bis 8. November vom Europarat in der elsässischen Hauptstadt unter dem Motto „Information: Demokratie in Gefahr?“ veranstaltet wird. (afp)



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