„Wir sind im Krieg“: Frankreichs Verteidigungsminister über Terrorlage und Festival-Absagen

„Wir befinden uns in einer Kriegssituation“, sagt Frankreichs Verteidigungsminister Le Drian angesichts der Terrorgefahr in seinem Land. Aus Sicherheitsgründen werden jetzt zahlreiche Großveranstaltungen abgesagt. Er bittet die Bürger um Verständnis.
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Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian spricht angesichts der jüngsten Anschläge von einer "Kriegssituation".Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times3. August 2016

Nach dem LKW-Attentat von Nizza wurden in Frankreich zahlreiche Großevents abgesagt. Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian rechtfertigte die Absagen angesichts der terroristischen Bedrohung: „Wir befinden uns in einer Kriegssituation. Deshalb müssen wir momentan Veranstaltungen absagen, wenn Sicherheitsstandards nicht erfüllt sind“, so der Minister bei einem Besuch in Lyon. „Jeder muss verstehen, dass wir in dieser Situation sind und das es Einschränkungen mit sich bringt.“

Nach dem Anschlag von Nizza hatte Innenminister Cazeneuve die Bürgermeister des Landes angewiesen, bei der Absage von Großevents nicht zu zögern, falls die Sicherheitsvorraussetzungen unzureichend seien.

Frankreichs Regierung will die 56 wichtigsten Sommerevents speziell schützen und trotzdem stattfinden lassen – darunter das Bayonne Festival und das Beachfestival von Paris-Plages. Innenminister Cazeneuve will dazu 23.000 Polizisten, Paramilitärs und Soldaten zusätzlich zu den regulären Sicherheitskräften mobilisieren.

Der französische Sender MYTF1News veröffentlichte eine Auswahl der wichtigsten Städte, die ihre Feuerwerke oder ihre Feste absagten.

Marseille verzichtete angesichts des Anschlags von Nizza bereits am 15. Juli auf sein Feuerwerk zum Nationalfeiertag. Jetzt wurde die Flugshow der Patrouille de France am 13. August abgesagt, zu der 100.000 Besucher erwartet wurden. Auch die Sternwarte sagt ein Event ab: 400 bis 500 Teilnehmer eingekreist und in völliger Dunkelheit seien „ein wenig beängstigend“, so ein Mitarbeiter des Planetariums laut AFP.

Zwei Männer, die sich als IS bezeichneten, hatten vor wenigen Tagen ein Drohvideo explizit gegen Marseille veröffentlicht. Ob dies zu den Absagen führte, ist laut TheLocal nicht bekannt.

Nizza sagt die „Promenaden-Party“ am 15. August ab.

Grasse sagt die meisten Veranstaltungen des „Jasmine Festivals“ ab, das am 5., 6. und 7. August stattfinden sollte.

La Baule, ein großer Badeort, sagt das Feuerwerk zum 15. August ab.

Avignon verzichtet auf sein Feuerwerk zum 26. August, dem Jahrestag der Befreiung der Stadt. Hier wurden 30.000 Menschen erwartet.

Die Hafenstadt Collioure streicht ein Feuerwerk mit 80.000 Besuchern am 16. August.

Villers-sur-Mer verzichtet auf Fackelzug und Feuerwerk am 14. August. Seyne-sur-Mer verzichtet auf Feuerwerk am 15. August mit dem Hinweis, die kommunale Polizei sei „völlig unzureichend.“ Zehntausende Zuschauern waren erwartet worden.

In Paris wurden wegen Sicherheitsbedenken bereits ein Open Air-Filmfestival und weitere Events gestrichen.

Feuerwerke wurden außerdem in Canet-en-Roussillon, Saint-Cyprien, Cerberus und St-Pierre-la-Mer abgesagt. (rf)



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