Agenda 2010 und die Hartz-Sanktionen: Die Würde des Menschen ist unantastbar?

Die Entmündigung der freien, selbstbestimmten Menschen in Deutschland schreitet voran - ausgerechnet die SPD führte Hartz IV und seinen Arbeitszwang ein. Ein Beitrag von Richard Preuß.
Von 1. März 2018

Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts musste eine Frau in Deutschland ihren Ehemann um Erlaubnis fragen, wenn sie eine Arbeitsstelle annehmen wollte.

Im Zuge der Emanzipation wurde diese Gesetzeslage abgeschafft, da die Gesellschaft erkannte, dass die Entmündigung der Frau hinsichtlich ihrer freien, beruflichen Selbstbestimmung ethisch verwerflich – und eine Missachtung der in unserer Verfassung in Artikel 1,1 als unantastbar definierten Menschenwürde war.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar!“

Geleitet wurden die Schreiber des Grundgesetzes bei der Formulierung dieses Ersten- und damit zentralen Artikels unserer Gesellschaftsordnung sicherlich von den traumatischen Erfahrungen eines gerade untergegangenen Regimes, welches u.A. den Frevel beging, Menschen in Arbeitslagern gegen ihren Willen zu Arbeit zu zwingen und damit ihre Menschenwürde zu brechen.

Nach Herstellung der beruflichen Selbstbestimmung der Frau wurde das Ideal des freien, selbstbestimmten Menschen in der BRD weitgehend Realität.

Unternehmerverbände und die Emanzipation der Frau

Doch dunklen Mächten in Hinterzimmern von Vorstandsetagen war diese Emanzipation ein Dorn im Auge, da nun die Frau (wie auch der Mann) in freier Selbstbestimmung nur die Arbeitsstelle annahm, welche ihr die Konditionen bot, die sie für das finden ihres persönlichen Glückes brauchte. Die Unternehmerverbände mussten der Frau folglich entsprechende Konzessionen machen: Hohe Löhne, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Vermögenswirksame Leistungen, verbilligte Kantine, Weihnachtsfeier, Gewinnbeteiligung, 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich.

So versuchten jene dunklen Mächte der Unternehmerverbände die Emanzipation durch Veränderung der Verhältnisse des Arbeitsmarktes zu unterminieren, um die Freiheit der Frau (und des Mannes) zu brechen. Dazu holten sie Millionen von Ausländern ins Land, die nun als Arbeitsplatz-Konkurrenten einsetzbar waren und die starke Verhandlungsposition der unabhängigen Frau in Vorstellungsgesprächen zu schwächten.

Die Löhne sanken, die Unabhängigkeit der Frau (und des Mannes) schmolz wie Schnee in der Frühlingssonne.

Die gerade erreichte Emanzipation wurde mehr und mehr Opfer gezielt herbeigeführter marktwirtschaftlicher Sachzwänge. Die Unternehmer fingen an, der Frau die Konditionen zu diktieren.

Doch damit waren die Unternehmerverbände noch nicht zufrieden, da ihre Gier in sich keine Grenze fand – sie wollten noch mehr. Sie bestachen die Bundestagsparteien mit Parteispenden, Geldkoffern und Nebenjobs, so dass diese dem GATT-Abkommen zustimmten, welches ermöglichte, nun auch noch Ausländer im Ausland als Konkurrenten gegen die Verhandlungsposition der Frau ins Feld führen zu können.

Die Unternehmerverbände boten der Frau nun nur noch den Lohn einer Sklavin an, bestimmten, ob und wann sie arbeiten durfte und schickten ihre Kinder in die Armut. Die Unternehmer erzählten der Frau, dieses neofaschistische Wirtschaftssystem sei alternativlos.

Die Emanzipation starb in den Zeilen des GATT-Abkommens wie ein Vogel in den Fängen einer Würgeschlange.

Da besann sich die Frau (wie auch der Mann) auf ihre unantastbare Menschenwürde und stellte die Arbeit ein

Doch die diabolischen Mächte der Vorstandsetagen ersannen ein neues Verbrechen: Die Wiedereinführung des Arbeitszwanges, den schon jenes Regime praktiziert hatte.

Und es war ausgerechnet eine ehemalige Arbeiterpartei SPD, die noch vor Hundert Jahren unter Einsatz ihres Lebens auf den Straßen unserer Städte für die Einführung von Arbeitslosengeld gekämpft hatte, die nun den Arbeitszwang mit der Agenda 2010 unter dem Jubel der Unternehmerparteien CDU und FDP einführte und die Emanzipation auf dem Altar unternehmerischer Habgier öffentlich verbrannte.

Auch die Grünen, deren Vertreterinnen noch in den 70ern so vehement für die Emanzipation der Frau gekämpft hatten, verkauften sie nun mit ihrer Unterschrift unter der Agenda 2010 als Sklavin an die Unternehmerverbände. Wer ganz ruhig war, konnte ein metallisches Geräusch hören – das Geräusch von Dreißig Silberlingen.

Hartz IV bedeutet nicht automatisch, arbeitsscheu zu sein

Der Einzige, der sich gegen diese Wiederkehr der Tyrannei auflehnte war Oskar Lafontaine, welcher die WASG als letztes Bollwerk der Emanzipation gründete, um diese historische Chance durch Zusammengehen mit einer Gruppe zu verspielen, welche die Würde der Frau (und des Mannes) in den Todesstreifen der DDR hatte verbluten lassen.

Als jene Gruppierung vor wenigen Tagen einen Antrag auf Abschaffung des Arbeitszwanges im Bundestages einreichte, lehnte der Bundestagsabgeordnete der AfD, Jörg Schneider, diesen ab und stellte die Frau (und den Mann) auf eine Stufe mit Gesetzesbrechern und unterstellte ihr Arbeitsscheu.

Wie kann man die barbarische Entrechtung der Frau in vom Islam geprägten Staaten wie Saudi-Arabien und Afghanistan -zurecht- kritisieren – um dann die Würde der Frau den Unternehmerverbänden zum Fraß vor zu werfen?

Wie definierten die Schreiber des Grundgesetzes doch gleich die Menschenwürde? – Als „unantastbar“!

Meinten jene Schreiber mit „unantastbar“ vielleicht, dass keine politische-, religiöse- oder wirtschaftspolitische Ideologie den Bruch der Menschenwürde legitimieren kann – und eine Arbeitsscheu-Unterstellung erst recht nicht?

„Unantastbar“ – Die unbedingte, berufliche Selbstbestimmung der Frau (und des Mannes) ist nicht diskutierbar!

Auch der Verfassungsschutz versagte, obgleich es doch seine zentrale Aufgabe war, die unveräußerliche Würde der Frau (und des Mannes) bis zum Letzten zu verteidigen, da er genau jenen untersteht, welche diese Würde brechen.

Emanzipation hat man nicht für immer. Jede Generation muss sie erkämpfen oder gegen die dunklen Mächte aus Parteien, Unternehmerverbänden und religiösen Ideologen verteidigen.

Die Emanzipation in Deutschland ist tot. Nun liegt es an uns, sie wieder zu erkämpfen und jeden aus dem Bundestag hinaus zu fegen, der es auch nur im Ansatz wagt, die unantastbare Würde der Frau (und des Mannes) in Frage zu stellen!

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