Berlin: Gewalt nach Räumung von „Liebig 34“

Unter Protesten ist das besetzte Haus "Liebig 34" in den Morgenstunden geräumt worden. Am Freitagabend kam es bei einer Demonstration in Berlin-Mitte zu Gewaltausbrüchen.
Titelbild
Rangeleien während eines Solidaritätsprotests der Linken Szene mit den ehemaligen Besetzern des Liebig34-Hauses am 09. Oktober 2020 in Berlin.Foto: Omer Messinger/Getty Images
Epoch Times10. Oktober 2020

Flaschenwürfe, brennende Autos und Rangeleien: Bei einer Demonstration gegen die Räumung des Hauses „Liebig 34“ in Berlin kam es am Freitagabend zu Gewaltausbrüchen.

Randalierer warfen immer wieder Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine gezielt auf Einsatzkräfte, wie die Polizei auf Twitter schrieb. In der Nähe des Hackeschen Marktes wurden Steine in mehrere Schaufenster geworfen. Mehrere Autos wurden angezündet.

Das Haus „Liebig 34“ – ein Symbol der linksradikalen Szene, um das lange heftig gestritten wurde – war am Freitagmorgen unter Protest geräumt worden.

20 Randalierer zerstörten gezielt Schaufenster und Autoscheiben

Die Teilnehmer zogen am Abend mit Sprechchören bei Regen durch Berlin-Mitte, die Stimmung war aufgeheizt. Der Demonstrationszug wurde immer wieder gestoppt. Es kam zu Rangeleien zwischen Polizisten und Demonstranten. Die Polizei drohte mit einer vorzeitigen Beendigung der Versammlung, sollte es weiter zu Gewaltausbrüchen kommen. Nach Einschätzung von Beobachtern vor Ort nahmen mehr als tausend Menschen an der Demonstration teil.

Eine Gruppe von etwa 20 Randalierern sonderte sich von der Demonstration ab und zerstörte gezielt Schaufenster und Autoscheiben an der Steinstraße, wie ein dpa-Reporter beobachtete.

Durch Steinwürfe zerstörte Schaufensterscheiben sind bei einer Demonstration zu sehen. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/dpa

Ein Randalierer rennt weg, nachdem er während eines Solidaritätsprotests mit den ehemaligen Besetzern des Liebig34-Hauses am 09. Oktober 2020 in Berlin das Glas einer Bushaltestelle zerschlagen hat. Foto: Omer Messinger/Getty Images

Während Demonstranten randalierten und die Polizei Zufahrten sperrte, ging das normale Leben am Freitagabend in Berlin-Mitte weiter und Menschen saßen etwa in Restaurants.

Polizei mit 1.900 Kräften im Einsatz

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Wegen der Demonstration, und weil „mit weiteren Aktionen im Zusammenhang mit Liebig34 zu rechnen ist, sind wir weiterhin mit etwa 1.900 Kollegen im Einsatz“, teilte die Polizei am Abend auf Twitter mit.

Die Beamten hatten sich auf einen größeren Einsatz vorbereitet: Bereits in den Nächten vor der Räumung war es zu Gewaltausbrüchen gekommen. Am frühen Montagmorgen hatten mutmaßlich Extremisten einen Brandanschlag auf Kabelverbindungen der S-Bahn nahe dem Bahnhof Frankfurter Allee in Friedrichshain verübt. Ein Bekennerschreiben deutete auf Täter aus dem linksextremen Milieu. Die Verfasser schrieben, der Anschlag richte sich gegen die Räumung der Liebigstraße 34.

57 „Liebig 34“-Besetzer wurden registiert

57 Menschen zählte die Polizei im am Freitagmorgen in dem Haus „Liebig34“. Die Beamten stellten die Personalien fest und entließen sie. Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch. (dpa)



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