Bundeswehrverband fürchtet Einsatz im Irak: Gefährdung deutscher Soldaten „enorm“

Nach dem Regierungsbeschluss zur Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes im Irak verlangt der Deutsche Bundeswehrverband ein strategisches Konzept von der Bundesregierung. Oberstleutnant Wüstner bewerte die Gefährdung deutscher Soldaten im Irak als "enorm".
Titelbild
Deutsche Soldaten auf dem Weg in den Irak.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times8. März 2018

Nach dem Kabinettsbeschluss zur geografischen Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes im Irak verlangt der Deutsche Bundeswehrverband ein strategisches Konzept von der Bundesregierung.

„Ohne ein politisch mit den Regional- und Großmächten abgestimmtes Konzept, insbesondere vor dem Hintergrund einer schwachen Regierung, ist jegliche militärische Unterstützung ziel- und zwecklos“, sagte der Verbandsvorsitzende, Oberstleutnant Andre Wüstner, der „Welt“ (Donnerstagausgabe).

Das sollte nach den negativen Erfahrungen in Afghanistan mittlerweile auch der Letzte verstanden haben.“

Wüstner bewerte die Gefährdung deutscher Soldaten im Irak als „enorm, insbesondere weil westliche Streitkräfte für Terroristen in der Region Hochwertziele darstellen“.

Zwar gehörten Tod und Verwundung zu den Gefahren des Soldatenberufs. „Bitter sind sie immer, aber unerträglich werden sie, wenn sie Folgen eines konzeptionslosen und naiven politischen Vorgehens sind“, warnte Wüstner, „Deshalb bleibt das strategische Konzept als Grundvoraussetzungen für jeden Einsatz unverzichtbar.“

Die Abgeordneten des Bundestags forderte Wüstner auf, sich einer höheren Finanzausstattung der Bundeswehr und der Beschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen nicht länger zu verweigern. „Die Bundeswehr fährt seit Jahren massiv auf Verschleiß, auch der Schutz unserer Soldaten im Einsatz muss verbessert werden“, sagte der Verbandschef.

„Somit geht mein Appell an alle Parlamentarier: Wer vor dem Hintergrund der schlechten Einsatzbereitschaftslage die Hand für neue Mandate hebt, darf sich einer erhöhten Finanzausstattung für die Bundeswehr ebenso wenig verweigern wie der Beschaffung von bewaffnungsfähigen Drohnen. Alles andere wäre unverantwortlich.“ (dts)



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