Buschkowsky: Der Tag, „an dem die SPD mit den Kommunisten in die Kiste geht, wird der Moment des Abschieds sein“

Die SPD "weiß nicht mehr, wo sie hinwill und hat keinen Kurs mehr", sagt der ehemalige Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky. Die Suche nach einem neuen Parteichef nennt er ein "Vorsitzenden-Casting in der Form eines Wanderzirkusses".
Titelbild
Ex-Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky (SPD) bei der Vorstellung von Thilo Sarrazins Buch: "Feindliche Übername".Foto: Epoch Times
Epoch Times17. September 2019

Der ehemalige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln und Heinz Buschkowsky (SPD) rechnet mit dem aktuellen politischen Kurs seiner Partei ab. „Die SPD hat ihr Okular völlig verloren. Sie weiß nicht mehr, wo sie hinwill, und hat keinen Kurs mehr“, sagte Buschkowsky der „Welt“.

Er kritisierte zudem die unklare Ausrichtung der Partei: „Mit der CDU koalieren und mit der Linken über künftige Gemeinsamkeiten flirten, das verstehen nur wenige Menschen. Mit diesem Zickzack wird sich die SPD über kurz oder lang selbst ad absurdum führen. So, wie die SPD jetzt ist, fällt es schwer, sie als politische Heimat anzunehmen. Was gilt denn nun? Volkspartei oder Klassenkampf?“, so der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln.

Die Suche nach einem neuen Parteivorsitzenden bezeichnete er als „Vorsitzenden-Casting in der Form eines Wanderzirkusses“. Es sei ein „hoher Unterhaltungswert, aber sonst nichts. Philosophen und Staatsmänner führten einst meine Partei und die Gesellschaft, heute darf es jeder mal versuchen“, sagte Buschkowsky.

Zugleich wiederholte er seinen Vorwurf, bei der SPD handele es sich um eine „Klugscheißerpartei“: Er habe „davon nichts zurückzunehmen. Die bestimmte Klientel meint sich selbst“, so der SPD-Politiker.

Sein Parteibuch wolle er trotzdem vorerst nicht abgeben. „Ich bin immerhin 46 Jahre Mitglied dieser Partei und leidensfähig. Aber der Tag, an dem die SPD mit den Kommunisten in die Kiste geht, wird der Moment des Abschieds sein“, sagte Buschkowsky der „Welt“.

Auch in eine andere Partei eintreten wolle er nicht. „Von den Erosionsprozessen der SPD sind Union und die Liberalen ja auch nicht mehr weit entfernt“, so der SPD-Politiker weiter. (dts)



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