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Universallösung Impfen?

Impfstoffe gegen Affenpocken: Bayern für Bestellung

Kaum sind die ersten Fälle der Affenpocken in Deutschland medial bekannt geworden, beginnt die erste Diskussion in der Politik über mögliche Einsätze von Impfstoffen. Derweil rechnet die Weltgesundheitsorganisation WHO mit einer weiteren Ausbreitung des Virus.

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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa

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Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich für umfangreiche Präventionsmaßnahmen gegen Affenpocken ausgesprochen. „Ich glaube, es ist schon wichtig, dass wir Impfstoff jetzt auch ordern“, sagte er dem TV-Sender „Bild“. Der Minister nannte zum Beispiel Kontaktpersonen von Infizierten als mögliche Anwendungsbereiche: „Es geht darum, bei den Kontakten, wenn es möglich ist, zu impfen.“
Das Robert-Koch-Institut und die Wissenschaft diskutierten derzeit über „Regelimpfungen in diesem Bereich oder auch bei Menschen, deren Immunsystem nicht so stabil ist“. Es gehe jetzt nicht um eine Impfpflicht, sondern um die Frage, ob präventiv im Bereich der Kontaktpersonen Impfungen möglich und richtig seien, und wenn ja, mit welchen Impfstoffen. „Was wir präventiv tun können, das tun wir. Wir müssen in der Öffentlichkeit aufklären, wir müssen für Impfstoff sorgen und wir müssen für Medikamente sorgen.“
Holetschek verwies darauf, dass viele Bundesländer Pocken-Impfstoffe eingelagert hätten. Die Frage sei aber, ob der noch brauchbar sei. In Bayern stehe die Regierung bereits in Kontakt mit einem Unternehmen, welches in diesem Bereich forsche und Impfstoffe produziere.

WHO erwartet weitere Affenpocken-Ausbreitung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet eine weitere Ausbreitung der Affenpocken. Die Identifikation weiterer Fälle sei wahrscheinlich, wenn die Überwachung in nicht-endemischen Ländern ausgeweitet werde, teilte die WHO mit. Jeder Patient mit Verdacht auf Affenpocken sollte untersucht und bei Bestätigung isoliert werden.
Die Länder sollten auf der Hut sein für Signale im Zusammenhang mit Patienten, die einen atypischen Hautausschlag aufweisen. Seit dem 13. Mai wurden der WHO Fälle von Affenpocken aus zwölf Mitgliedstaaten gemeldet, in denen das Virus nicht endemisch ist – in Europa, Nordamerika und Australien. In Deutschland gab es entsprechende Mitteilungen aus München und Berlin. Bisher wurden keine Todesfälle gemeldet.
Das Ausmaß der lokalen Übertragung ist jedoch weitgehend unklar, da die Überwachung bisher begrenzt war. Epidemiologische Untersuchungen seien noch im Gange, zuletzt gemeldete Fälle hätten jedoch keine nachgewiesenen Reiseverbindungen in Endemiegebiete, so die WHO. Basierend auf den derzeit verfügbaren Informationen wurden Fälle hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, bei Männern identifiziert, die Sex mit Männern haben.
Normalerweise ist die endemische Affenpockenkrankheit geografisch auf West- und Zentralafrika beschränkt. Die Identifizierung bestätigter und vermuteter Fälle von Affenpocken ohne vorherige Reise in ein Endemiegebiet in mehreren Ländern ist der Weltgesundheitsorganisation zufolge untypisch. Daher bestehe ein dringender Bedarf, das Bewusstsein für Affenpocken zu schärfen, so die WHO. (dts/mf)

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