Klöckner will Zuckerzusatz für Kindertees und Fruchtsaftgetränke verbieten

„Unsere Kleinsten zu schützen, ist mir besonders wichtig“, sagte Ernährungsministerin Julia Klöckner der „Bild am Sonntag“. In ihrer Aktion geht sie gegen Zucker in Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränken vor.
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Epoch Times2. Juli 2019

Ernährungsministerin Julia Klöckner will den Zusatz von Zucker und Süßungsmitteln in Baby- und Kleinkindertees verbieten. Durch Zucker erhöhe sich die Gefahr von Karies und späterem Übergewicht.

Babys und Kinder bräuchten weder Zucker noch Süßstoffe, so Klöckner. Sie sagte gegenüber „Bild am Sonntag“: Wenn sich die Kinder erst einmal an den Zuckergeschmack gewöhnt haben, ist es schwierig, ihre Freude an Ungesüßtem zu erwecken. Die ersten 1.000 Tage im Leben seien dafür entscheidend, so Klöckner. Sie ergänzte:

Richtig und wichtig ist es deshalb, so früh wie möglich die richtigen Weichen für ein gutes Aufwachsen zu stellen.“

Daher solle nicht nur Zucker und Süßstoff, sondern auch Honig, Fruchsaftkonzentrate und pflanzliche Sirupe als Zusatz in Tees verboten werden. Mit speziellen Altersempfehlungen auf den Packungen sollen die Eltern noch besser informiert werden. Die Vorgaben gelten nicht nur für Fertigtees, sondern auch für Teebeutel, Pulver, Granulat und Getränke, die Tee oder Fruchtsäfte als Hauptbestandteil haben.

Eine entsprechende Verordnung, die das ermögliche, habe sie jetzt vorgelegt. Der Entwurf für eine Änderung der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung ist am Montag in die Ressortabstimmung unter den Ministerien gegangen. Die große Koalition arbeitet derzeit an einem Modell für eine klarere Nährwertkennzeichnung für Lebensmittel. Bis 2025 sollen viele Produkte im Kampf gegen das Übergewicht neue Rezepturen anwenden.

Natürlich ist besser

Wer auf Nummer sichergehen will, greift gar nicht erst zu künstlich hergestellten Erfrischungsgetränken oder Teegranulaten. Gerade bei der Hitze ist ein stilles Wasser empfehlenswerter als süßer Eistee.

Prof. Dr. Miriam Vos ist Ernährungswissenschaftlicher und Professorin für Pädiatrie an School of Medicine der Emory Universität in Atlanta. Aus einer Studie der American Heart Association (AHA) zum Thema Zucker wurde deutlich, dass der regelmäßige Verzehr von Speisen und Getränken mit hohem Zuckeranteil zu Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes führen kann. Dies erhöht wiederum das Risiko für Herzkrankheiten, berichtet die Internetplattform Kinder- und Jugendärzte im Netz.

In der Studie heißt es, dass Kinder unter zwei Jahren überhaupt keinen Zuckerzusatz in Speisen und Getränken benötigen. Kinder und Jugendliche von 2 bis 18 Jahren sollten weniger als sechs kleine Teelöffel bzw. 25 Gramm Zucker pro Tag essen.

Der beste Weg Zucker in der Ernährung eines Kindes zu vermeiden, ist überwiegend Lebensmittel anzubieten, die reich an gesunden Nährstoffen sind, wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch, Geflügel und Fisch, und Kinder nur wenig Lebensmittel mit wenig Nährwert essen zu lassen“, riet Vos.

(dpa/sua)



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