Laut BKA 291 Millionen Euro Schaden durch Korruption im vergangenen Jahr

Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Montag in Wiesbaden mitteilte, sind die Korruptionsstraftaten im vergangenen Jahr gesunken. Die veruntreute Summe ist jedoch höher als bisher, das Dunkelfeld weiterhin groß.
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Trotz eines Rückgangs der gemeldeten Korruptionstaten stieg die geschätzte Schadenssumme auf rund 291 Millionen Euro.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times9. Juli 2018

Die Zahl der Korruptionsstraftaten ist im vergangenen Jahr um etwa ein Viertel auf knapp 4900 gesunken. Damit verzeichneten die Behörden 2017 die niedrigste Anzahl solcher Delikte seit fünf Jahren, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Montag in Wiesbaden mitteilte. Grund zur Entwarnung sehen die Ermittler aber nicht: Nur ein Teil der Korruptionsstraftaten werde aktenkundig, das Dunkelfeld sei weiter sehr groß.

Trotz eines Rückgangs der gemeldeten Korruptionstaten stieg die geschätzte Schadenssumme auf rund 291 Millionen Euro. Diese Zunahme ist laut BKA vor allem auf ein in Bayern geführtes Korruptionsverfahren zurückzuführen, bei dem es 2017 um eine mehrstellige Millionensumme ging.

Vorrangiges Ziel auf „Geberseite“ war demnach im vergangenen Jahr, Aufträge im Dienstleistungs- und Baugewerbe oder behördliche Genehmigungen zu erlangen. Bei den „Nehmern“ stand zumeist Bargeld im Vordergrund – Sachleistungen und sonstige Zuwendungen machten nur einen kleinen Teil der erlangten oder angestrebten Vorteile aus.

Im Kampf gegen die Korruption riet das BKA möglichen Tippgebern, die in vielen Bundesländern eingerichteten Onlinewachen und Hinweisportale zu nutzen, die teilweise auch eine anonyme Abgabe von Hinweisen ermöglichen. Zudem stünden auch kostenfreie Telefonhotlines, Ombudspersonen oder Vertrauensanwälte zur Verfügung. Auch könnten sich Bürger an die nächstgelegene Polizeidienststelle wenden.

„Korruption schädigt das Grundvertrauen des Bürgers in die Unabhängigkeit, Unbestechlichkeit und Handlungsfähigkeit des Staates und der Wirtschaft“, mahnte der BKA-Präsident Holger Münch. Daher sei es „wichtig, dass jeder Verdacht auf Korruption gemeldet wird“. (afp)

 



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