Lob und Frust über #3Dinge: CDU ruft zur Zuversicht auf - Bürger äußern ihre Sicht auf Deutschland
Mit dem Hashtag #3Dinge wollte die CDU ein Zeichen der Zuversicht setzen – und vor allem zeigen, dass in Deutschland vieles gut läuft. Die Kampagne löste aber auch eine Welle kritischer Rückmeldungen aus: Von Steuerlast und Bürokratie bis zu Meinungsfreiheit und Energiepreisen reichen die Themen, die Bürger bewegen. Der Versuch, das Stimmungsbild zu wenden, gerät damit selbst zum Stimmungsbarometer.
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Die CDU will mit einer Aktion zeigen, „was alles gut läuft in Deutschland“. (Symbolbild)
Mit der Social-Media-Aktion „#3Dinge“ wollte die CDU zweieinhalb Monate nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung ein Zeichen der Positivität setzen. Auf der dazugehörigen Kampagnenseite kündigte die Partei an, sie mache „Schluss mit schlechter Stimmung und Pessimismus“.
Immerhin gebe es „in unserem wunderschönen Land mit seinen großartigen Menschen so viele tolle Dinge, auf die wir stolz sein können“. Man wolle den Menschen „die Zuversicht zurückgeben, indem wir zeigen, was alles gut läuft in Deutschland“.
Bürgerin zeigt bei #3Dinge Dankbarkeit – für Bildung, Reisefreiheit und Meinungsfreiheit
Als „Inspiration“ für die Aktion nannte die CDU die AfD-Chefin Alice Weidel. Diese habe in einem Gespräch gemeint, passen zu müssen auf die Frage, ob sie „drei Dinge“ nennen könne, „die in Deutschland gut laufen“. Die CDU meinte, noch viel mehr davon nennen zu können, und rief zur Kampagne unter dem Hashtag #3Dinge auf.
„Wir machen Schluss mit schlechter Stimmung und Pessimismus! In unserem wunderschönen Land mit seinen großartigen Menschen gibt es so viele tolle Dinge, auf die wir stolz sein können. Wir wollen den Menschen die Zuversicht zurückgeben, indem wir zeigen, was alles gut läuft in…“ pic.twitter.com/Wc11z2Wpzy
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Eine X-Nutzerin nimmt das Angebot dankend an. „Dieses Land ist meine Heimat“, schreibt sie. „Ich habe kostenfrei eine sehr gute Hochschulausbildung bekommen, darf Meinung und Religion frei leben und äußern, ich kann Unternehmen gründen oder angestellt arbeiten. Ich habe einen der wertvollsten Pässe der Welt und kann, wann immer ich möchte, das Land verlassen.“
Außerdem gebe es eine freie Presseauswahl und man könne „nahezu alles bekommen, was es auf der Welt gibt: egal, ob Bananen oder Medikamente“. Zudem dürfe sie „Wohnort, Schule und Liebe frei wählen“.
„Dieses Land ist meine Heimat. Ich habe kostenfrei eine sehr gute Hochschulausbildung bekommen, darf Meinung und Religion frei leben und äußern, ich kann Unternehmen gründen oder angestellt arbeiten. Ich habe einen der wertvollsten Pässe der Welt und kann, wann immer ich möchte,…“
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Das Profil der Nutzerin verrät, dass sie selbst Mitglied der CDU ist und sich kommunalpolitisch für die Partei einsetzt.
Grünen-Anhänger loben Habeck und mahnen Kurshalten an
Auch von Anhängern der Grünen gab es Lob. Dort rechnete man es der Bundesregierung unter Friedrich Merz offenbar an, dass sie keine vollständige Kehrtwende in der Energie- und Klimapolitik anstrebt. Allerdings zeigte man sich schon besorgt über das, was daran geändert wurde. Ein Nutzer nennt als die #3Dinge, die er schätzt:
„Solange ihr es noch nicht restlos zerstört habt: 1. Unabhängigkeit und Energiesicherheit durch Habeck in Krise. 2. massiver Hochlauf & Beschleunigung Erneuerbarer Energien unter Habeck 3. die vielen tollen Lösungen von Habeck, die ihr 3,5 Jahre lang mit aller Macht verhindert habt und euch nun zu eigen macht.“
Die überwiegende Mehrheit der Beiträge unter dem Kampagnenpost der Union setzt sich hingegen in sehr kritischer Weise mit der momentanen Situation in Deutschland auseinander. Ein „Frank Covfefe“ nennt „Denunziantentum, Kriegsgeilheit und hohe Strompreise“ als #3Dinge, die derzeit gut liefen.
Kritik überwiegt: Bürokratie, Steuern und Meinungsdruck dominieren #3Dinge
Ein weiterer Nutzer sieht Einschränkungen des Meinungskorridors und zunehmende staatliche Kontrollen gegenüber den Bürgern als drei Dinge, die Deutschland kennzeichneten:
„A) Meldestellen B) KI Kontrolle von Biotonnen C) Anlasslose Polizeikontrollen“
„1. das Eintreiben und Verprassen des Rundfunkbeitrags 2. das Eintreiben und Verprassen von Steuern 3. Gewerbetreibende mit immer absurderer Bürokratie gängeln“
Steuerbelastung und Bürokratie nannten nicht wenige Nutzer, die ihre Meinung zu der Kampagne kundtaten, an oberster Stelle. Aber auch die hohen Energiekosten stellen ein Ärgernis für zahlreiche Nutzer dar, auf das die Bundesregierung noch keine befriedigende Antwort gefunden zu haben scheint.
„1. Rekord Steuerbelastung 2. Rekord Strom- & Energiekosten 3. Umfangreiche Bürokratie#3Dinge“
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Einige sprachen auch andere Themen an, wie den aus ihrer Sicht zu verständnisvollen Umgang mit Linksextremismus oder Hausdurchsuchungen nach regierungskritischen Beiträgen. Unmut äußerten Nutzer auch über EU-Vorgaben und die dadurch bewirkte Einschränkung von Souveränität.
In Summe lässt der Tenor der Mehrheit der Beiträge zum Hashtag #3Dinge bis dato noch nicht erkennen, dass sich die Stimmungslage zumindest unter deutschen Social-Media-Nutzern bislang wesentlich verbessert hat.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.