Drohnenkrieg
Pistorius kündigt Langstreckendrohnen im Wert von 300 Millionen Euro für die Ukraine an
Deutschland wird für die Ukraine eine Initiative zur Lieferung von Langstreckenwaffen starten – mehrere tausend Langstreckendrohnen im Wert von 300 Millionen Euro. Heute traf sich die Ukraine-Kontaktgruppe in London.

Pistorius sagt Kiew weitere Unterstützung zu.
Foto: Anna Ross/dpa
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat eine Initiative zur Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine angekündigt.
Deutschland werde eine neue Initiative für Angriffe mit hoher Reichweite starten, sagte Pistorius am Dienstag bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in London.
Langstreckendrohnen im Wert von 300 Millionen Euro
Deutschland erarbeite dafür derzeit Verträge über die Lieferung mehrerer tausend Langstreckendrohnen ukrainischer Produktion im Wert von 300 Millionen Euro, erläuterte der Minister, der auf Englisch sprach.
Die Verträge enthielten Optionen für höhere Mengen an Drohnen, führte Pistorius weiter aus. Berlin biete zudem „allen unseren Partnern die Möglichkeit“, an der Initiative teilzunehmen. Mit der Initiative solle die Fähigkeit der Ukraine gestärkt werden, „Russlands Kriegsmaschine im Hinterland zu schwächen“, sagte der Verteidigungsminister.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits im Mai die Aufhebung der Reichweitenbeschränkungen für an Kiew gelieferte Waffen verkündet. Politiker von Union und Grünen hatten im Anschluss erneut auch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern gefordert.
Die neue schwarz-rote Bundesregierung will aus taktischen Gründen weniger detailliert über Waffenlieferungen an die Ukraine berichten als die Vorgängerregierung. Dies betrifft auch etwaige Taurus-Lieferungen.
London kündigt Einweg-Angriffsdrohnen für die Ukraine an
Der britische Verteidigungsminister John Healey kündigte an, sein Land werde in den nächsten zwölf Monaten die Lieferung von tausenden in Großbritannien hergestellten Langstrecken-Einweg-Angriffsdrohnen an die Ukraine finanzieren.
Russland hat seine Angriffe auf die Ukraine trotz der Bemühungen um Friedensgespräche aus Washington zuletzt intensiviert.
Treffen von fünf Verteidigungsministern
Die Verteidigungsminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen treffen sich am 10. September im sogenannten E5-Format in London, um über die weitere Unterstützung der Ukraine zu beraten. Neben möglicher Militärhilfe dürfte es auch um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen. Das Treffen findet vor dem Hintergrund massiver russischer Angriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen statt.
Im Anschluss an die Gespräche wollen die fünf Verteidigungsminister um 17.00 Uhr (MESZ) eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten. Es handelt sich um das fünfte Treffen dieser Art.
Vorherige Zusammenkünfte hatten in den vergangenen Monaten in Berlin, Warschau, Rom und Paris stattgefunden. Heute trafen sich in London bereits die Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe. (afp/red)
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