Es wurde "erbittert" gestritten
Steinmeier will "Heilung der Wunden, die Corona in Gesellschaft geschlagen hat"
Der Bundespräsident hat auf eine Wiederannäherung der Menschen plädiert. Zum Abschluss des Ökumenischen Kirchentags sagte Steinmeier, "wir müssen die Wunden heilen, die Corona in unserer Gesellschaft geschlagen hat."

Frank-Walter Steinmeier
Foto: über dts Nachrichtenagentur
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der Fortschritte bei der Überwindung der Corona-Krise die Deutschen aufgerufen, den in der Pandemie entstandenen Streit zu beenden und sich wieder anzunähern.
Zum Abschluss des Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt am Main sagte Steinmeier am Sonntag: „Wir müssen die Wunden heilen, die Corona in unserer Gesellschaft geschlagen hat.“
Es sei „erbittert“ gestritten worden – über das Virus, die Maskenpflicht, Beschränkungen und Lockerungen, über Kitas und Schule, über Impfstoffe und Impfreihenfolge.
„Bei vielen ist die Geduld erschöpft, die Nerven lagen blank“, sagte der Bundespräsident. „Freundschaften sind zerbrochen, Familien entzweit, tiefe Risse gehen durch unsere Gesellschaft.“
Eine Heilung dieser Wunden bedeute Wiederannäherung. „Wir müssen wieder Brücken bauen zwischen Menschen und Gruppen, die die Pandemie verfeindet hat“, sagte Steinmeier.
Kretschmer: Eine Spirale, die Politik und Bevölkerung auseinanderbringt
Bereits am Samstag stellte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Bundesnotbremse infrage.
„Die Bundesnotbremse hat viel Aufregung ausgelöst. Es ist nicht gelungen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Zwar sei es legitim, wenn der Bundesgesetzgeber handele: „Aber wir müssen sehen, dass wir uns in einer Spirale befinden, die Politik und Bevölkerung auseinanderbringt. Das ist nicht gut.“ Man sollte daraus lernen, dass regionale Entscheidungen besser seien als das Eingreifen durch den Bund.
Kretschmer äußerte sich ablehnend über eine mögliche Verlängerung der Bundesnotbremse über den Juni hinaus. „Aus Sicht des Bundes wäre das folgerichtig. Aber Politik darf nie aufhören, Verbündete zu finden“, sagte er auf eine entsprechende Frage. „Es geht darum, die Bürger zu überzeugen. Das scheint mir etwas kurz zu kommen.“ (dts/afp)
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