Umbau von Hartz IV: Heil kündigt „große Sozialreform“ an

Titelbild
Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, bei einer Pressekonferenz.Foto: Kay Nietfeld/dpa/dpa
Epoch Times18. Dezember 2021

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigt den geplanten Umbau des Hartz-IV-Systems als umfassende Reform an. „Wir planen mit dem neuen Bürgergeld einen grundlegenden Kurswechsel in der Sozialpolitik, eine große Sozialreform“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Das System wird umgebaut, entbürokratisiert und stärker darauf ausgerichtet, Menschen langfristig aus der Arbeitslosigkeit zu holen.“

Der Umbau von Hartz IV zu einem sogenannten Bürgergeld ist im Ampel-Koalitionsvertrag vorgesehen. Heil führte aus, wie er sich den Umgang mit den Betroffenen künftig vorstellt: „Wir sagen: Wenn du ins Bürgergeld rutschst, unterstützen wir dich mit allen Mitteln dabei, langfristig aus der Arbeitslosigkeit zu kommen, und du musst dir erstmal keine Sorgen mehr machen, dass du deine Wohnung verlierst.“

Es gehe darum, dass die Menschen sich „voll und ganz“ darauf konzentrieren könnten, langfristig aus der Arbeitslosigkeit zu kommen. Dafür sollten sie „von existenziellen Sorgen um die Wohnung oder die kleinen Ersparnisse“ befreit werden. Den Ampel-Plänen zufolge soll bei jemanden, der Anspruch auf Grundsicherung hat, zwei Jahre lang die Angemessenheit der Wohnung nicht überprüft werden. In diesem Zeitraum sollen auch Ersparnisse nicht angetastet werden müssen.

Heil kündigte noch weitere Erleichterungen an: „Es wird außerdem großzügigere Möglichkeiten beim Zuverdienst geben“, sagte er der Zeitung. „Kinder von Grundsicherungsempfängern, die einen Ferienjob haben, werden nicht mehr erleben, dass das gegengerechnet wird.“

Die Frage, ob die neuen Regeln einen Anreiz böten, sich länger in der Grundsicherung einzurichten, verneinte der Minister. „Die meisten Menschen wollen arbeiten“, zeigte er sich überzeugt. (afp/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion