Umfrage: Jeder fünfte Verbraucher finanziell von Corona-Krise betroffen

Mehr Bürger als angenommen, verzeichnen finanzielle Einbußen durch die Corona-Krise. Eine Umfrage ergab, dass 20 Prozent der Befragten bis 78 Prozent der Einnahmen ausblieben.
Titelbild
Münzen und Banknoten.Foto: iStock
Epoch Times16. Juni 2020

Von der Corona-Krise ist nach eigenen Angaben jeder fünfte Verbraucher finanziell betroffen. In einer Umfrage für den Bundesverband der Verbraucherzentralen sagten 20 Prozent der Befragten, sie hätten bereits finanzielle Einbußen – 78 Prozent bislang nicht.

Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entsprächen die 20 Prozent zwischen 12,5 und 16 Millionen Bürgern ab 14 Jahren, erklärte der vzbv. Er forderte von der Regierung eine Nachjustierung des Konjunkturpaktes zugunsten von Familien.

Die meisten betroffenen Verbraucher berichten von Gehaltseinbußen (75 Prozent der Betroffenen), gefolgt von gestiegenen Kosten für Gesundheit und Pflege (28 Prozent), fehlenden Erstattungen bei ausgefallenen Flügen und Reisen sowie erhöhten Lebensmittelpreisen (je 26 Prozent).

„Die Corona-Krise trifft viele Verbraucherinnen und Verbraucher hart“, erklärte vzbv-Chef Klaus Müller. „Umso wichtiger wäre eine ausgewogene Krisenpolitik, die nicht nur die Interessen der Unternehmen im Blick hat, sondern die Verbraucher ins Zentrum ihres Handelns stellt.“

Krisenpolitik laut Umfrage ausgewogen

Die Krisenpolitik der Regierung halten weniger als die Hälfte der Befragten (45 Prozent) für ausgewogen. Vier von zehn Verbrauchern (41 Prozent) finden, dass die Interessen der Unternehmen im Vordergrund stehen.

Diese Sicht sei bei jüngeren Verbrauchern sogar dominant, erklärte der vzbv. Dass die Politik eher die Interessen der Verbraucher verfolgt, glaubten dagegen lediglich vier Prozent.

„Die Menschen sehen, wie der Staat zu Recht Rettungsschirme für Unternehmen und ganze Branchen spannt. Für Familien hat er das erst jetzt auf den Weg gebracht“, sagte vzbv-Chef Müller. „Und von der Mehrwertsteuersenkung, dem vermeintlichen Herzstück des Konjunkturpakets, ist noch unklar, wie viel beim Verbraucher ankommt.“

Es gebe bessere Möglichkeiten, um Verbraucher wirklich zu entlasten. Er schlug eine stärkere Senkung der EEG-Umlage, eine weitere Entlastung bei den Gesundheitskosten sowie die Aussetzung von „Zwangsgutscheinen“ bei ausgefallenen Kursen und Veranstaltungen vor.

Das Institut Kantar befragte in der ersten Juni-Woche für den vzbv 1008 Menschen in Deutschland über 14 Jahren. (afp)



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