António Guterres kommt nach Berlin
UN-Missionen: Konferenz zur Finanzierung und der Zukunft der Blauhelme in Berlin
Minister aus dutzenden Ländern, Delegationen aus über 130 Staaten – zwei Tage lang beraten sie in Berlin über die Zukunft der UN-Friedensmissionen. Derzeit beteiligt sich die Bundeswehr an drei UN-Blauhelm-Missionen.

Guatemaltekische Soldaten der Stabilisierungsmission der UN in der Demokratischen Republik Kongo (MONUSCO) sicherten die Evakuierung in Goma am 25. Januar 2025.
Foto: Jospin Mwisha / AFP
Delegationen aus mehr als 130 Staaten beraten am Dienstag und Mittwoch in Berlin bei einer internationalen Konferenz in Berlin über die Zukunft der UN-Blauhelm-Missionen.
Das Peacekeeping Ministerial findet erstmals in Deutschland statt. Zu dem vom Auswärtigen Amt und dem Verteidigungsministerium organisierten Treffen werden neben UN-Generalsekretär António Guterres rund 60 Minister erwartet.
Was wird aus der Finanzierung?
Bei der zweitägigen Konferenz wird über die künftige Ausrichtung des Peacekeeping, also der Friedenssicherung, beraten.
Zum Abschluss sollen die beteiligen Länder konkrete Unterstützungszusagen für die UN-Friedensmissionen machen, deren Finanzierung durch mögliche Kürzungen der US-Zahlungen weiter unter Druck geraten könnte.
Angesichts der zahlreichen Konflikte weltweit sei „das Peacekeeping der Vereinten Nationen wichtiger denn je“, erklärte Außenminister Johann Wadephul (CDU). „Aber auch die Herausforderungen sind größer denn je.“
Deutschland sei entschlossen, die UN-Friedensmissionen weltweit zu stärken, betonte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).
Bei den Fachgesprächen während der Konferenz geht es nach Angaben des Auswärtigen Amts darum, um „Lösungsansätze zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen“ zu debattieren. Ziel sei es, die Einsätze effizienter zu gestalten, die Akzeptanz von Blauhelm-Missionen in den Gaststaaten zu fördern und die Sicherheit der vor Ort eingesetzten Soldaten zu erhöhen.
Modularer Einsatz vorgeschlagen
Wie groß diese Herausforderungen sind, ließ sich bei der UN-Mission im Mali (Minusma) beobachten, an der zehn Jahre lang auch deutsche Soldaten beteiligt waren und die als der gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr galt.
Die UN-Mission sollte den Sahel-Staat stabilisieren. Doch es kam anders: Das von massiver Gewalt geplagte Land erlebte zwei Militärputsche, die regierende Junta verlangte das Ende der UN-Mission und suchte die Nähe zu Russland. Das Mandat für den Blauhelm-Einsatz wurde zum 31. Dezember 2023 vorzeitig beendet.
DieKonferenz soll dazu beitragen, solche Entwicklungen künftig zu verhindern. In einer aktuellen Studie wird etwa ein modularer Ansatz vorgeschlagen, der flexiblere und zielgenauere Einsätze ermöglichen soll – im Gegensatz zu den heute oftmals komplexen Mandaten der Blauhelme.
Weltweit gibt es derzeit elf UN-Blauhelmmissionen. Die Bundeswehr ist aktuell an drei von ihnen beteiligt: im Libanon, im Südsudan und in der Westsahara. Zudem stellt Deutschland Polizisten und zivile Kräfte für weitere Missionen, etwa im Kosovo.
Deutschland beteiligt sich auch an der Ausbildung von Blauhelmen und stellt Material für Einsätze bereit. Die Unterstützung anderer Truppensteller sei Deutschlands „Markenkern“, erklärte Pistorius. (afp/red)
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