Zahl der Betrugsfälle in deutschen Konzernen leicht gestiegen

In einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Unternehmensberatung EY sagten 18 Prozent der Befragten, sie hätten in den vergangenen zwei Jahren einen bedeutsamen Betrugsfall in ihren Reihen beobachtet.
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GeldscheineFoto: Public Domain/Symbolbild/EPT
Epoch Times14. Mai 2018

Die Zahl der Betrugsfälle in deutschen Konzernen ist einer Umfrage zufolge leicht gestiegen. 18 Prozent der Manager sagten in der Umfrage der Unternehmensberatung EY, sie hätten in den vergangenen zwei Jahren einen bedeutsamen Betrugsfall in ihren Reihen beobachtet. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.

Für die Analyse befragte EY zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 Manager von 50 größeren Unternehmen in Deutschland. Weltweit nahmen mehr als 2500 Unternehmen aus 55 Ländern an der Befragung teil. Im weltweiten Schnitt gaben elf Prozent der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen einen Betrugsfall gab – das ist deutlich niedriger als in Deutschland.

Der Leiter Forensik bei EY, Stefan Heißner, schränkte am Montag allerdings ein: „In Deutschland wird intensiver kontrolliert als anderswo.“ So seien die meisten Betrugsfälle in der Ukraine (36 Prozent), Kenia (26 Prozent), Russland und Belgien (je 20 Prozent) angegeben worden. In Portugal und der Türkei gaben hingegen nur zwei Prozent einen Betrugsfall an – nach Einschätzung des Experten unrealistisch niedrig.

Deutschland hat kein strukturelles Korruptionsproblem

In Deutschland gibt es nach Ansicht Heißners kein strukturelles Korruptionsproblem. So lehnten deutsche Manager Bargeldzahlungen oder die Fälschung von Bilanzen zur Sicherung des Unternehmenserfolgs durchweg ab. Im weltweiten Schnitt waren 13 Prozent der Manager bereit, Bestechungsgelder zu zahlen – fünf Prozent konnten sich vorstellen, Bilanzen zu fälschen.

Kontrovers diskutiert werden laut Heißner dagegen Einladungen zu Sportevents oder in die Oper. Hier gaben 16 Prozent der deutschen Befragten an, damit kein Problem zu haben. Weltweit sehen 21 Prozent solche Einladungen als unproblematisch an. (afp)



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