Neustart für Weltmeister Ginter in der U21

Prag (dpa) - Der Blick von Matthias Ginter war fest. Von Verunsicherung keine Spur nach einer sportlich harten Saison. Nicht einmal ein Jahr nach dem WM-Rausch im Konfettiregen von Maracana beginnt für den Fußball-Weltmeister ohne Einsatz nun der…
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Matthias Ginter will die Erfahrungen aus der WM weitergeben.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times17. Juni 2015
Der Blick von Matthias Ginter war fest. Von Verunsicherung keine Spur nach einer sportlich harten Saison. Nicht einmal ein Jahr nach dem WM-Rausch im Konfettiregen von Maracana beginnt für den Fußball-Weltmeister ohne Einsatz nun der Neustart – in der zweiten Reihe.

„Ich werde versuchen, die bei der Weltmeisterschaft gesammelten Erfahrungen an die Kollegen weiterzugeben“, sagte der talentierte Defensivspieler bei seinem ersten öffentlichen Auftritt im Kreis der U21-Junioren am Tag vor dem EM-Auftaktspiel am Mittwochabend (20.45 Uhr) gegen Serbien.

Die sportlichen Erfahrungen, die Ginter nach der Rückkehr aus Brasilien machte, reichen normalerweise für eine ganze Karriere. Ginter stürzte regelrecht ab. Nach der WM wechselte der schlaksige Spieler für zehn Millionen Euro vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund. Im März und April dieses Jahres fand er sich in der U23 des BVB wieder und kämpfte dort – vergebens – gegen den Abstieg aus der 3. Liga.

„Viele Sportler sagen, dass sie die Krisenzeit mehr geprägt habe als alles andere. Weil man daraus lernt und für die Zukunft gewappnet ist“, sagte Ginter im Vereinsmagazin der Borussia. Gleich das erste Bundesligaspiel begann vor 80 000 Fans im Dortmunder Fußball-Tempel mit einem Fauxpas. Unmittelbar nach dem Anstoß im Duell mit Bayer Leverkusen tunnelte ihn Karim Bellarabi, der dann traf – nach nur neun Sekunden.

Es folgte eine schwache Hinrunde. Ginter hatte keine Zeit, sich in dem plötzlichen Wirrwarr beim einstigen Hauptkontrahenten des FC Bayern auf das neue Niveau einzustellen. Und in dieser Situation baute Trainer Jürgen Klopp auf bewährte Kräfte wie Mats Hummels, Neven Subotic und Sokratis. „Dass es nicht einfach werden würde, war von vornherein klar. Es war auch klar, dass ich nicht jedes Spiel machen werde“, sagte der gebürtige Freiburger. „Unsere insgesamt problematische Hinrunde kam dazu.“

Hier und da blitzte sein Können auf, zum Beispiel in der Champions League. Das konnte die Gesamtbilanz mit 14 Einsätzen in der Bundesliga, fünf davon als Einwechselspieler, nicht schönen. Die 3. Liga half Ginter sogar ein wenig, weil er in der Schlussphase der Saison wieder bei den Profis ran durfte – und das nicht schlecht.

Vielleicht auch deswegen ist die U21 mit einem unaufgeregten Trainer wie Horst Hrubesch, bei dem er zu den Schlüsselspielern gehört, genau das Richtige. „Man hat gesehen, dass es nicht nur bergauf geht. Man muss auch einen Schritt zurück machen. Das buche ich unter Erfahrung ab. Wichtig ist, dass er darauf aufbaut“, sagte Hrubesch.

Ginter hat in Dortmund einen Vertrag bis 2019. Er sei „ehrgeizig genug, voll anzugreifen“. Doch offenbar liegt seine Zukunft nicht mehr zwingend beim BVB und dem neuen Trainer Thomas Tuchel. Champions-League-Teilnehmer Mönchengladbach hat Berichten zufolge ein Angebot für den Innenverteidiger abgegeben. Von Ginter gab es dazu weder eine Bestätigung noch ein Dementi. „Ich werde zu keinem Verein etwas sagen“, lautete sein Kommentar.

(dpa)

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