Wie der Coronavirus den Agrarhandel beeinflusst

Ein Teil der Schlachtunternehmen liefert kein Fleisch mehr nach China. Das beeinträchtigt den Agrarhandel. Der Grund ist: Chinas Häfen liegen überwiegend still, es sind teilweise keine Steckdosen für Kühlcontainer frei. Auch das Handels-Abkommen USA - China ist betroffen.
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Die großen Probleme beim Schweinefleisch sind nicht nur auf den Coronavirus zurückzuführen, sondern auch auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Thailand, Vietnam, Philippinen und Osteuropa, sagt Schweinehandelsexperte Dr. Franz Greshake.Foto: iStock
Von 13. Februar 2020

Der Coronavirus ist auch beim Agrarhandel angekommen, die Börsenpreise brachen ein. Schlachtunternehmen liefern kein Fleisch mehr nach China. Chinas BIP schwankt.

Der Coronavirus wirkt sich allgemein auf den globalen Containerhandel aus. Fabriken wurden geschlossen, Container wurden nicht mehr vom Hafen abgeholt. Schiffe wurden teilweise nach Südkorea umgeleitet. Auch Lagerhäuser in der Nähe vom Hafen funktionierten nicht, berichtete „agrarheute“.

Hinzu kommt, dass neue Regeln für schwefelarmen Kraftstoff bei den Reedereien zu steigenden Kosten führt. „Die Störungen im Seefrachtverkehr haben die Situation vieler Reedereien bereits verschärft“, so „agrarheute“ weiter.

Keine Kühlplätze mehr am Hafen frei – Chinas Inflation steigt

Die Lieferung von Fleisch erfolgt in Kühlcontainern. Am Hafen müssen die Kühlcontainer an eine Steckdose angeschlossen werden. „Doch es sind oft keine [Container] frei, da die schon dort vorhandenen Kühlcontainer gar nicht abgeholt werden“, sagte Peter Friedmann, Geschäftsführer der Agriculture Transportation Coalition.

Noel White, CEO von Tyson Foods, rechnet vorübergehend mit „einigen Auswirkungen“. Tyson Foods hat einige Produktionsstätten in China. Er rechnet aber nur mit vorübergehenden Folgen. White sagt, Thyson Foods habe den Betrieb in China wieder aufgenommen.

Nach Angaben des chinesischen Statistikamtes vom Montag (10.2.) sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen. Das war der höchste Anstieg seit Ende 2011.

Auch vor Ausbruch des Coronavirus war die Inflation hoch. Das lag am starken Anstieg der Preise für Schweinefleisch. Gegenüber Januar 2018 stieg der Preis um mehr als das Doppelte. Die Schweinepreise hatten sich im Dezember gegenüber dem Vorjahr auf einen Rekordstand verdoppelt. Dadurch hatte sich der Bedarf an Fleischimporten drastisch erhöht, berichtete Reuters weiter.

Deutsche Verbraucher im Agrarhandel bislang nur wenig betroffen

Epoch Times hat bei Dr. Franz Greshake nachgefragt. Fakt sei, so der Vorstand von „Schweinevermarktung Rheinland“:

Ein Teil der Schlachtunternehmen fährt nicht mehr nach China. (…) Der Coronavirus sorgt dafür, dass der Agrarmarkt große Probleme in China hat.“

Denn an einigen Häfen sei kein Weitertransport mehr möglich und Kühlketten könnten nicht gewährleistet werden.

„Insgesamt besteht aber eine sehr komplizierte Gemengelage“, so Greshake weiter.

Die großen Probleme lägen auch gleichzeitig mit an der Afrikanischen Schweinepest, die neben China in Thailand, Vietnam, Philippinen und Osteuropa „gewütet“ hat. Wegen der Pest sind jetzt weniger Schweine da. Deshalb ist der Schweinepreis europaweit hoch.

Doch für die Verbraucher in Deutschland hätten sich die Preise den an Ladentheken bislang nur wenig verändert.

Deutschlands Agrarhandel verdoppelte sich 2019 im Vergleich zu 2018

An den Agrarmärkten kam es infolge des Virus zu einer „Verkaufswelle und einen Preisrutsch auf breiter Basis“, berichtete „agrarheute“. Börsenpreise für Sojabohnen, Mais und Sojaöl sind seit Ausbruch des Coronavirus gesunken. Für Schweine gibt es keine Börsenpreise.

Deutschlands Agrarhandel mit China war im Jahr 2019 fast doppelt so hoch wie 2018. Neben Schweinefleisch wurden auch mehr Milchprodukte geliefert.

In 2019 betrugen die deutschen Ausfuhren insgesamt rund 80 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Exporte in Drittländer mit 14,2 Milliarden Euro, die in 2019 um 8,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 angestiegen sind.

Doch Deutschlands Bilanz im Agrarhandel mit den OECD-Entwicklungsländern insgesamt sei stark negativ. Für 2019 beträgt der Importüberschuss 14 Milliarden. 2016 betrug die Bilanz nur 11 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 war China nach Italien der zweitgrößte Abnehmer von Schweinefleisch mit rund 180.000 Tonnen. Deutschland hat dagegen lediglich rund 1.500 Tonnen Schweinefleisch aus China importiert.

Handelsabkommen USA – China betroffen

Der Coronavirus könnte Auswirkungen auf den Agrarhandel zwischen USA und China haben. Das sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Robert O’Brien, am Dienstag (11.2.) gegenüber „Reuters“. Die Befürchtung: China kann seine Zusagen zum Kauf von mehr amerikanischen Agrarprodukten nicht halten.

US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue fordert Toleranz von den USA. „Es gibt Dinge höherer Gewalt (…) auf die man meiner Meinung nach reagieren muss“, sagte Perdue, so Reuters weiter.

China sagte in der Vereinbarung zu, im Jahr 2020 US-Agrarprodukte im Wert von mindestens 36,5 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Die Vereinbarung wurde am 15. Januar unterzeichnet.

Im Handelsabkommen ist eine „Katastrophenklausel“ enthalten. Peking habe sich noch nicht auf sie berufen, so Reuters. USA und China sollen sich in Katatstrophenfällen beraten, heißt es im Abkommen.

Ob China seine Zusagen der Agrarkäufe halten kann, war laut Reuters schon vor dem Ausbruch des Coronavirus zweifelhaft. Denn die Schweinepest verringerte die chinesische Nachfrage nach Soja zur Viehfütterung.

(mit Material von AFP)



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