Vorsitzender der Türkischen Gemeinde wirft Erdogan „Trump-Manier“ vor

"Es ist entsetzlich, dass Journalisten in der Türkei aufgrund ihrer Arbeit verhaftet werden. Jetzt erleben wir, dass diese Verfolgung auch vor deutschen Journalisten nicht Halt macht. Erdogan übt sich gerade in Trump-Manier", so der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland.
Titelbild
Der türkische Premier Binali Yildirim in Oberhausen. 18. Februar 2017.Foto: SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Februar 2017

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat die Gewahrsamnahme des „Welt“-Journalisten Deniz Yücel durch die türkische Polizei scharf kritisiert: „Es ist entsetzlich, dass Journalisten in der Türkei aufgrund ihrer Arbeit verhaftet werden. Jetzt erleben wir, dass diese Verfolgung auch vor deutschen Journalisten nicht Halt macht. Erdogan übt sich gerade in Trump-Manier“, sagte Sofuoglu den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Außerdem übte Sofuoglu nach der Rede des türkischen Ministerpräsidenten in Oberhausen deutliche Kritik an der türkischen Regierung: „Die Regierung der Türkei macht eine Kampagne, bei der Gegner der Reform als Staatsfeinde oder Terroristen denunziert werden.“

Die Türkei erinnere ihn derzeit „eher an eine Autokratie“ als an eine Demokratie. „Ich appelliere an die Türken in Deutschland, sich kritisch mit der Reform in der Türkei auseinanderzusetzen und sich die Demokratie der deutschen Verfassung zum Vorbild zu nehmen“, sagte Sofuoglu.

Im April können auch die Türken in Deutschland über eine Verfassungsreform abstimmen, die Präsident Recep Tayyip Erdogan mehr Macht einräumen würde. Den Auftritt von Ministerpräsident Binali Yildirim in Oberhausen hält Sofuoglu dennoch für richtig: „Es ist in Ordnung, dass der türkische Ministerpräsident in Deutschland für die Verfassungsänderung wirbt. In einer Demokratie muss das möglich sein, auch wenn die geplante Reform in der Türkei das Land noch weiter von einer Demokratie entfernt.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion