China: 80-jähriger Regierungskritiker während Live-Interviews von Polizei verschleppt

Ein 80-jähriger chinesische Regierungskritiker ist verschwunden, nachdem die Polizei während eines Live-Interviews mit dem US-Auslandssender Voice Of America in sein Haus eingedrungen war.
Titelbild
Chinesische Militärpolizei.Foto: GREG BAKER/AFP/Getty Images
Epoch Times3. August 2018

Der chinesische Regierungskritiker Sun Wenguang ist verschwunden, nachdem die Polizei während eines Live-Interviews mit dem US-Auslandssender Voice Of America (VOA) in sein Haus eingedrungen war.

„Die Polizei ist hier, um erneut zu stören“, ist Sun in der Aufzeichnung von VOA vom Mittwoch zu hören. Seitdem ist der über 80-jährige pensionierte Akademiker wie vom Erdboden verschluckt.

„Es ist illegal, dass Sie in mein Haus kommen! Ich habe mein Recht auf freie Meinungsäußerung“, waren die letzten Worte des Dissidenten, bevor die Telefonverbindung mit dem US-Sender abbrach. Seitdem blieben alle Anrufe und Textnachrichten der Nachrichtenagentur AFP an Sun unbeantwortet. Auch die örtlichen Sicherheitsbehörden und Suns ehemaliger Arbeitgeber, die Shandong Universität, reagierten nicht.

Sun ist einer der ältesten Regierungskritiker Chinas und steht als solcher regelmäßig unter behördlicher Beobachtung. Er ist einer der Unterzeichner der Charta 08 für demokratische Reformen, die den chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo 2008 ins Gefängnis brachte, wo er vergangenen Juli starb.

Laut VOA hatte Sun vergangenen Monat einen offenen Brief an den chinesischen Staatschef Xi Jinping geschrieben. Kurz vor dessen Reise nach Afrika kritisierte Sun demnach die „Scheckbuchdiplomatie“ Chinas auf dem Kontinent. Xi versucht seit seinem Amtsantritt, Chinas Einfluss in Nahost und in Afrika mittels massiver Investitionen zu vergrößern. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion