Das diplomatische Ringen um ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs geht heute in Berlin auf höchster Ebene weiter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführte US-Delegation wollen ihre intensiven Gespräche fortsetzen.
Selenskyj wird zudem von Kanzler Friedrich Merz (CDU) empfangen, am Abend steht ein europäisches Spitzentreffen unter anderem mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer an.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Ukraine-Beratungen lesen Sie im Liveticker der Epoch Times:
HEUTE20:28 Uhr
Europäer schlagen „multinationale Truppe für die Ukraine“ vor
Mehrere europäische Spitzenpolitiker begrüßen die Fortschritte bei den Ukraine-Gesprächen in Berlin.
Das teilten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Finnlands Präsident Alexander Stubb, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof, Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Störe, Polens Ministerpräsident Donald Tusk, Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson, der britische Premierminister Keir Starmer sowie EU-Ratspräsident Antonio Costa und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Weiter fordern sie „robuste Sicherheitsgarantien und Unterstützungsmaßnahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau“. Dazu zählen sie die Bereitstellung „anhaltender und erheblicher Unterstützung“ für die Ukraine zum Aufbau ihrer Streitkräfte, die zu Friedenszeiten permanent eine Stärke von 800.000 Soldaten haben sollten, „um die Abschreckung von Konflikten und die Verteidigung des Hoheitsgebiets der Ukraine zu ermöglichen“.
Außerdem brauche es eine „von Europa geführte, aus Beiträgen williger Nationen bestehende multinationale Truppe für die Ukraine im Rahmen der Koalition der Willigen, die von den USA unterstützt wird“. Diese Truppe solle bei der Regeneration der Streitkräfte der Ukraine, der Sicherung des Luftraums der Ukraine und der Gewährleistung sichererer Meere helfen, „auch durch Operationen innerhalb der Ukraine“, so die Staats- und Regierungschefs.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird am 15. Dezember 2025 von Bundeskanzler Friedrich Merz im Bundeskanzleramt in Berlin empfangen.
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Bundeskanzler Friedrich Merz (rechts) begrüßt den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk am 15. Dezember 2025 im Bundeskanzleramt in Berlin.
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HEUTE18:51 Uhr
Selenskyj: Gibt noch „Differenzen“ zu US-Vertretern bei Territorialfragen
Bei den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch Differenzen zwischen seinem Land und den USA mit Blick auf die russisch besetzten Gebiete der Ukraine.
„Zu den Territorien gibt es bisher noch unterschiedliche Positionen. Das sage ich ganz ehrlich“, sagte Selenskyj am Montagabend bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
„Diese Pflanze ist noch klein, aber die Chance ist real“, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (rechts) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt.
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Positiv äußerte Selenskyj zu den Sicherheitsgarantien, die seinem Land im Falle eines Abkommens zur Beendigung des Kriegs angeboten werden sollen.
„Wir haben jetzt von amerikanischer Seite gehört, dass man bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die dem Artikel fünf des NATO-Vertrags entsprechen“, sagte er zu den Verhandlungen.
Merz lobt „beachtliche“ US-Sicherheitsgarantien für Ukraine
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die angebotenen Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine bei einem möglichen Waffenstillstand gelobt.
„Was die USA hier in Berlin an rechtlichen und an materiellen Garantien auf den Tisch gelegt haben, ist wirklich beachtlich“, sagte Merz am Rande der Ukraine-Gespräche am Montag im Kanzleramt. Das sei „ein ganz wichtiger Fortschritt“, den er sehr begrüße, fügte er hinzu.
„Wir haben jetzt die Chance auf einen echten Friedensprozess für die Ukraine“, so der Kanzler weiter. Man habe in Berlin „intensive vertrauliche Verhandlungen“ zwischen Ukrainern, Amerikanern und Europäern geführt. Die beiden US-Unterhändler Steven Witkoff und Jared Kushner hätten dabei eine „Schlüsselrolle“ gespielt.
„Ich will es sehr deutlich sagen: Ohne deren unermüdlichen Einsatz und ohne das Engagement von Präsident Trump hätten wir nicht die positive Dynamik, die wir gerade hier in diesen Stunden erleben“, lobte Merz den US-Präsidenten und seine Vertrauten. Am Abend werde man mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs die inhaltlichen Fragen vertiefen. Dabei soll auch US-Präsident Donald Trump zugeschaltet werden.
Bundeskanzler Friedrich Merz (rechts) begrüßt Jared Kushner, den Schwiegersohn des US-Präsidenten, und den US-Sondergesandten Steve Witkoff (Mitte) bei ihrer Ankunft am 15. Dezember 2025 im Bundeskanzleramt in Berlin.
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Eine „Schlüsselfrage“ bleibe, welche territorialer Regelung es geben könne. Die Antwort darauf könne nur das ukrainische Volk und der ukrainische Präsident geben. In dieser Frage habe man „wichtige Fortschritte“ in Richtung einer „gemeinsamen Verhandlungsposition“ gemacht, so Merz.
Weiter kündigte der Kanzler an, sich am Donnerstag im Europäischen Rat auf einen Vorschlag zu einigen, eingefrorene russische Vermögen der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Den „berechtigten Anliegen“ von Belgien und anderen Staaten werde man dabei Rechnung tragen, sagte der Bundeskanzler.
Bei der zweiten Runde der Friedensgespräche mit der US-Delegation in Berlin zur Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland seien echte Fortschritte erzielt worden, sagte Kiews Chefunterhändler Rustem Umerov am 15. Dezember.
„Die ukrainisch-amerikanischen Verhandlungen der letzten zwei Tage verliefen konstruktiv und produktiv, und es wurden echte Fortschritte erzielt. Wir hoffen, dass wir bis zum Ende des Tages eine Einigung erzielen werden, die uns dem Frieden näherbringt“, schrieb er in einem Beitrag auf X.
Umerov sagte, Beobachter sollten „Gerüchte und Provokationen“ ignorieren, und fügte hinzu, dass das „amerikanische Team unter der Leitung des [US-Sondergesandten] Steve Witkoff und [US-Präsident Donald Trumps Schwiegersohn] Jared Kushner äußerst konstruktiv daran arbeitet, der Ukraine zu einem dauerhaften Friedensabkommen zu verhelfen“.
HEUTE17:16 Uhr
Bundestagspräsidentin Klöckner würdigt Offenheit Selenskyjs für Neuwahlen
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat die Bereitschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewürdigt, unter bestimmten Bedingungen Neuwahlen abzuhalten. Dies unterstreiche „die Entschlossenheit der Ukraine, ihre demokratische Ordnung zu bewahren“, erklärte Klöckner nach einem Treffen mit Selenskyj am Montag in Berlin.
Der Präsident sende damit „das klare Signal, dass sein Land selbst unter den extremen Belastungen des Krieges an rechtsstaatlichen Verfahren und demokratischer Verantwortung festhalten will“.
Zugleich sei „unbestreitbar, dass Wahlen im Kriegszustand enorme Herausforderungen mit sich bringen“, erklärte Klöckner. Diese doch abhalten zu wollen unterstreiche, dass die Ukraine „in diesem Krieg nicht nur ihr eigenes Territorium“ verteidige, „sondern auch zentrale Prinzipien unseres gemeinsamen Wertefundaments“. Jeder Friedensvorschlag müsse deshalb daran gemessen werden, „ob er die Souveränität und Freiheit der Ukraine schützt“.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 15. Dezember 2025 im Bundestag in Berlin.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Klöckner nannte es am Montag auch „ein beeindruckendes Zeugnis demokratischer Standhaftigkeit und politischer Selbstbehauptung, wie das ukrainische Parlament selbst unter den Bedingungen des Krieges weiter tagt, debattiert und entscheidet“. Der Bundestag leiste „mit materieller Unterstützung einen Beitrag dazu, die Arbeitsfähigkeit der Werchowna Rada zu sichern“. Klöckner kündigte an, sie wolle kommendes Jahr in die Ukraine reisen.
HEUTE17:15 Uhr
Internet-Störungen im Bundestag während Selenskyj-Besuch
Während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Bundestag ist es zu erheblichen Störungen beim E-Mail- und Internet-Zugang gekommen.
Die „Bild“ berichtet, dass verschiedene Fraktionen und Abgeordnete betroffen waren. Ein Sprecher der Bundestagsverwaltung bestätigte den Vorfall und erklärte, dass seit etwa 14:30 Uhr ein größerer Ausfall vorliege, der noch andauere.
Auch aus Abgeordnetenbüros hieß es, dass die Internetverbindung unterbrochen sei und auch das Intranet betroffen sei. Die Stromversorgung blieb jedoch intakt. Der „Bild“ zufolge trat die Störung sowohl bei internen als auch externen Geräten auf, und auch Drucker seien betroffen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bundestagsserver von der Störung betroffen sind.
Nach dem Ausfall ließ die Polizei selbst Sonderzugangsberechtigte nicht mehr passieren. Es ist noch unklar, ob es sich um eine gezielte Cyber-Attacke auf den Bundestag handelt.
HEUTE15:09 Uhr
Gesprächsrunde mit USA in Berlin beendet
Die jüngste Verhandlungsrunde zwischen den USA und der Ukraine über einen Friedensplan ist nach ukrainischen Angaben in Berlin beendet worden. Das meldeten das Nachrichtenportal „Ukrajinska Prawda“ und die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine unter Berufung auf Dmytro Lytwyn, einen Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der Staatschef habe selbst an dem Treffen teilgenommen, das am Vormittag im Bundeskanzleramt begonnen hatte. Die US-Abordnung wurde vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführt, ihr gehört auch Jared Kushner an, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.
Selenskyj wird heute zudem von Kanzler Friedrich Merz (CDU) empfangen. Am Abend steht dann ein europäisches Spitzentreffen unter anderem mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer an.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 15. Dezember 2025 im Reichstagsgebäude in Berlin.
Foto: Lisi Niesner / POOL / AFP via Getty Images
HEUTE14:04 Uhr
Berlin will Rüstungskooperation ausbauen
Deutschland und die Ukraine planen, ihre Zusammenarbeit im Rüstungsbereich deutlich auszubauen. „Die militärische Unterstützung der Ukraine ist von vitaler gegenseitiger Bedeutung“, heißt es in einem Zehn-Punkte-Plan der Bundesregierung zur Stärkung der deutsch-ukrainischen Rüstungskooperation.
Geplant ist auch ein Verbindungsbüro der ukrainischen Rüstungsindustrie in Berlin. Bilaterale Kooperationen von Rüstungsfirmen werden bereits mit mehr als einer halben Milliarde Euro gefördert.
Dabei gehe es um einen Austausch „in beide Richtungen“, heißt es – „einschließlich der Produktion von in der Ukraine entwickelten Rüstungsgütern in Deutschland und einem Transfer von Technologie und Know-how nach Deutschland“.
Laut Kanzleramt hat die Bundesregierung für die militärische Hilfe bisher mehr als 40 Milliarden Euro aufgewendet.
HEUTE13:21 Uhr
Steinmeier empfängt Selenskyj offiziell in Berlin
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag offiziell in Berlin empfangen. Vor seinem Amtssitz Schloss Bellevue begrüßte Steinmeier am Mittag den Gast aus Kiew mit Handschlag und Umarmung.
Im Anschluss trug sich Selenskyj ins Gästebuch des Bundespräsidenten ein, danach zogen sich die beiden Staatsoberhäupter zu einem vertraulichen Gespräch zurück.
Es ist der Auftakt für eine ganze Reihe von Terminen für Selenskyj im Laufe des Tages. Im Anschluss geht es für ihn weiter in das Reichstagsgebäude, wo er mit Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) ein Gespräch führen wird.
Wolodymyr Selenskyj und Frank-Walter Steinmeier am 15.12.2025.
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Danach nimmt er am 8. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum teil, bevor es am späten Nachmittag im Kanzleramt weitergeht. Dort wird sich Selenskyj mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) austauschen, danach stoßen mehrere europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Emmanuel Macron, Donald Tusk und Keir Starmer, sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Mark Rutte dazu.
Begleitet werden die Ukraine-Gespräche in der Hauptstadt von massiven Sicherheitsvorkehrungen – die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Es gilt die höchste Sicherheitsstufe, was zu weitreichenden Sperrungen führt.
Der Bundestag ist heute für Besucher geschlossen. Auch im öffentlichen Nahverkehr kommt es zu Einschränkungen – etwa hält die U-Bahn nicht am Bundestag. Die Strecken mehrerer Buslinien wurden angepasst.
Die Polizei hatte den Amtssitz des Bundespräsidenten weiträumig abgesperrt. Auf dem Dach von Schloss Bellevue waren Scharfschützen postiert. Ein Hubschrauber kreiste in der Luft.
Die Wagenkolonne mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj fährt am 15. Dezember 2025 in Berlin am Brandenburger Tor vorbei auf dem Weg zum Kanzleramt.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
HEUTE13:03 Uhr
Peskow zu NATO-Beitritt
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag vor Journalisten in Moskau, ein möglicher NATO‑Beitritt der Ukraine sei „einer der Grundpfeiler“ der Gespräche und bedürfe „einer besonderen Diskussion“.
Russland erwarte von den USA, „uns das Konzept vorzulegen, über das heute in Berlin diskutiert wird“.
HEUTE12:03 Uhr
Bundesregierung sieht sich als Unterstützer
Die Bundesregierung sieht sich bei den Verhandlungen in Berlin in einer Unterstützerrolle.
Deutschland sei „stets hilfsbereit“ und unterstütze die Gespräche auch mit Ideen und mit Texten, wenn es nötig sei, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. „Die Bundesregierung ist eine ehrliche Maklerin in dieser Verhandlung, in der die Ukraine auch sehr schwierige Entscheidungen zu treffen hat.“
„Wir stehen an der Seite der Ukraine“, so Kornelius. Die Unterstützung liege auch im eigenen sicherheitspolitischen Interesse. „Deswegen hat die Bundesregierung hier sehr aktiv eingegriffen.“ Über die genaue Besetzung der Gesprächsformate wolle er aber keine Auskunft geben.
Auf Nachfrage, ob Russland auch in irgendeiner Form am Rande in die Gespräche eingebunden worden sei, verwies Kornelius auf die Verhandlungsparteien. „Die Bundesregierung hat das von sich aus nicht getan“, fügte er hinzu.
HEUTE11:52 Uhr
Selenskyj und Kushner im Kanzleramt eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Vertreter der US-Delegation trafen am Vormittag im Kanzleramt ein. Die US-Abordnung wird vom Sondergesandten Steve Witkoff angeführt, ihr gehört auch Jared Kushner an, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.
Beide Seiten hatten bereits am Sonntag mehrere Stunden lang verhandelt. Witkoff äußerte sich im Anschluss positiv. Es seien „viele Fortschritte“ erzielt worden, schrieb er auf der Plattform X. Der 20-Punkte-Friedensplan, Wirtschaftsthemen und andere Fragen seien intensiv erörtert worden.
Über welche Vorschläge beide Seiten im Detail verhandelten, war öffentlich zunächst nicht bekannt. Russland nimmt nicht an den Gesprächen teil.
Die US-Unterhändler fordern die Ukraine laut Kiew weiter zur Aufgabe des Donbass auf. Dies teilte ein hochrangiger Vertreter Kiews mit. Die wichtige Region im Osten der Ukraine ist nur teilweise von Russland besetzt.
Der Donbass ist etwas größer als die Schweiz. Er macht knapp zehn Prozent des ukrainischen Territoriums aus und besteht aus den Regionen Donezk und Luhansk. Das Gebiet ist bekannt für Bergbau und Industrie, hier wurden auch Seltene Erden entdeckt, vor allem Lithium und Titan.
HEUTE10:45 Uhr
Wadephul: Beratungen zur Ukraine sind so ernsthaft wie nie
Nach der ersten Runde der Ukraine-Gespräche zwischen Präsident Selenskyj und einer US-Delegation in Berlin hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) ein positives Fazit gezogen.
„So ernsthaft wie jetzt waren die Verhandlungen noch nie“, sagte Wadephul im „Deutschlandfunk“. Zugleich betonte der Bundesaußenminister die entscheidende Rolle der europäischen Verbündeten bei den Bemühungen um eine Friedenslösung in der Ukraine.
Die US-Delegation habe „ganz offensichtlich“ vor den Ukraine-Gesprächen eine „Abstimmung mit der Moskauer Position“ vorgenommen, sagte Wadephul weiter.
Die am Sonntag in Berlin begonnenen Gespräche seien „substanziell“, um eine gemeinsame Position herzustellen. Ob die Gespräche jedoch erfolgreich sein werden, „werden wir erst am Ende der Woche wissen“.
Die US-Delegation in einem Berliner Hotel ein. Später ging es dann zum Kanzleramt.
Foto: Guido Bergmann/Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
HEUTE8:02 Uhr
Wirtschaft will Ukraine-Hilfen an deutsche Aufträge koppeln
Heute findet auch das 8. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum in Berlin statt. Anlässlich dessen fordert die deutsche Wirtschaft, die Ukraine-Hilfen stärker an eine Beteiligung deutscher Firmen an Aufträgen der Ukraine zu binden.
„Deutschland und die EU geben sehr viel Geld für die Ukraine, und dann gewinnen am Ende oft chinesische, indische und türkische Firmen die Ausschreibung, weil die nur nach dem Preis gehen“, sagte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, Michael Harms, zu „POLITICO“.
Die stärkere Lieferbindung der Hilfen ist eine von drei Forderungen an die Politik. Als Zweites fordert Harms, Handelsgeschäfte mit 100-prozentiger Bundesdeckung abzusichern. Der derzeit geltende Selbstbehalt privater Banken sei mit drei bis fünf Prozent zwar nicht groß, – doch Banken könnten solche Kredite nicht in ihre Bücher nehmen, sondern müssten sie sofort abschreiben. Drittens gehe es um transparentere Ausschreibungen in der Ukraine.
HEUTE7:00 Uhr
Am Montag gehen die Gespräche weiter
Das Treffen in Berlin zwischen Wolodymyr Selenskyj, Steve Witkoff, Jared Kushner und den Delegationen aus den Vereinigten Staaten und der Ukraine dauerte über fünf Stunden.
Beraten wurde intensiv über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden und weitere Themen. Es wurden große Fortschritte erzielt.
Es sind weitere Treffen am heutigen Tag vorgesehen.
READOUT FROM U.S.-UKRAINE TALKS IN BERLIN, GERMANY:
The meeting in Berlin between President Zelenskyy, Special Envoy Witkoff, Jared Kushner, and delegations from the United States and Ukraine lasted over five hours. Representatives held in-depth discussions regarding the… pic.twitter.com/G7breh5Gab
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Die Bemühungen um einen Frieden gehen am Montag in Berlin weiter.
Foto: Christoph Soeder/dpa
HEUTE6:32 Uhr
Pendeldiplomatie mit Russland
Russland nimmt nicht an den Gesprächen teil. Sollte es einen zwischen den USA, der Ukraine und den Europäern abgestimmten Friedensplan geben, wird weiter offen sein, ob und inwieweit Moskau den Vorschlägen zustimmen wird.
Vor den jüngsten Gesprächen hatte sich Russland eher argwöhnisch geäußert.
Es gibt keinen direkten Dialog mit der russischen Seite. Die amerikanische Seite übermittelt die Positionen jeweils zwischen der Ukraine und Russland.
HEUTE6:00 Uhr
NATO-Beitritt für Selenskyj „aussichtslos“
Auf dem Weg nach Berlin hatte Selenskyj einen kleinen Einblick in die aktuellen Verhandlungspositionen der ukrainischen Seite gegeben. Demnach sei es derzeit aussichtslos, als Sicherheitsgarantie auf einem NATO‑Beitritt zu beharren.
Als neues Verhandlungsziel gab er daher verbindliche „bilaterale Sicherheitsgarantien“ mit den USA und anderen Ländern aus.
Die Garantien sollten dabei in etwa dem Artikel 5 des NATO‑Vertrages entsprechen, also zumindest die Möglichkeit eines direkten militärischen Beistands im Falle einer erneuten russischen Invasion eröffnen. „Das ist bereits ein Kompromiss von unserer Seite“, teilte Selenskyj mit.
Kiew kann sich Selenskyj zufolge nicht erlauben, an ein Scheitern des derzeitigen Verhandlungsprozesses zu denken. Falls dieser doch scheitere, dann „müssen wir uns zusammenreißen, einen anderen Weg finden und erneut alles dafür tun, dass dieser Krieg endet“, sagte der Präsident.
Delegationen aus Deutschland, der Ukraine und den USA tauschen sich in Berlin über mögliche Friedensschritte aus.
Foto: Guido Bergmann/Bundesregierung via Getty Images
GESTERN21:59 Uhr
Witkoff: „Große Fortschritte“
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien „große Fortschritte“ erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X.
Es seien „intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden“ und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.
GESTERN21:12 Uhr
Gespräche für heute zu Ende – Fortsetzung am Montag
Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen.
Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.
Polizeifahrzeuge vor dem Kanzleramt, nachdem die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner, am 14. Dezember 2025, in Berlin eingetroffen sind.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
GESTERN16:35 Uhr
So sieht der Kreml das Berliner Treffen
Die Beiträge der Europäer und der Ukraine zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump würden „wohl kaum konstruktiv sein“, kommentierte Juri Uschakow, der außenpolitische Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin, vor Beginn der Gespräche in Berlin.
„Darin liegt das Problem“, sagte Uschakow. Zugleich lobte er, dass die US-Seite die russische Position verstehe. Uschakow machte deutlich, dass Russland vor allem nicht von seinen Territorialforderungen abrücke.
GESTERN15:20 Uhr
Selenskyj für Einfrieren des Frontverlaufs
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Berlin zu Beratungen eingetroffen. Im Kanzleramt wurde von Merz herzlich begrüßt. „Wir haben unser Treffen begonnen“, schrieb Selenskyj am Nachmittag im Onlinedienst Facebook. Dazu postete er Fotos, die zeigten, wie er den US-Sondergesandten Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner begrüßte.
Selenskyj sagte vor seiner Ankunft vor Reportern, er wolle die US-Unterhändler bei dem Treffen davon überzeugen, den Frontverlauf in der Ukraine einzufrieren.
„Die gerechteste mögliche Option ist, stehenzubleiben, wo wir sind“, sagte Selenskyj und fügte an: „Es handelt sich um einen Waffenstillstand: Die Parteien bleiben auf ihren Stellungen und versuchen anschließend, alle gemeinsamen Probleme auf diplomatischem Wege zu lösen.“ Weiter sagte der ukrainische Präsident: „Ich weiß, dass Russland dies nicht positiv sieht, und ich würde mir wünschen, dass die Amerikaner uns in dieser Frage unterstützen.“
Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 14. Dezember 2025 in Berlin.
Foto: RALF HIRSCHBERGER / AFP via Getty Images
GESTERN13:27 Uhr
Ukraine-Gespräche zunächst auf Beraterebene
Die US-Delegation, zu der auch der Sondergesandte Steve Witkoff gehört, hat am Sonntagvormittag zunächst Gespräche in einem Berliner Hotel geführt. Zu den Ukrainern in Uniform und Zivil zählten nach Angaben von dpa-Reportern Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow.
Umjerow fuhr gemeinsam mit Sautter zu dem Hotel, in dem zuvor die US-Delegation abgestiegen war. Der Ex-Minister ist Selenskyjs Chefunterhändler sowie Sekretär des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine.
Nach Berlin kam auch der amerikanische Vier-Sterne-General Alexus Grynkewich. Nach Angaben seines Sprechers reiste der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa als ranghoher Vertreter des US-Militärs an, um den US-Verhandlern militärischen Rat zu geben – im Rahmen von Präsident Trumps Bemühungen um Frieden.
Zu den Gesprächen in Berlin reiste der ehemalige ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow an.
Foto: Kay Nietfeld/dpa
Die US-Delegation traf am Vormittag in Berlin ein.
Foto: Kay Nietfeld/dpa
GESTERN13:06 Uhr
US-Delegation mit Witkoff und Kushner in Berlin
Eine US-Delegation ist in Berlin eingetroffen, um über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine zu beraten. Wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur beobachtete, trafen der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, am Vormittag in einem Hotel im Zentrum der Bundeshauptstadt ein.
Vor dem Treffen auf Beraterebene ging es für die US-Delegation erst in ein Berliner Hotel.
Foto: Kay Nietfeld/dpa
GESTERN8:20 Uhr
Merz kündigt „abschließende“ Ukraine-Gespräche an
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat vor den Ukraine-Beratungen in Aussicht gestellt, dass am Wochenende die Ansätze für ein Ende des Ukraine-Kriegs in Berlin „abschließend“ erörtert würden.
Mit Material von Nachrichtenagenturen
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