Chinas Ex-Premier Wen Jiabao gedenkt seiner Mutter – Artikel ist in China zensiert

Wen Jiabao schaffte es von einem normalen Bürger bis zum Premierminister der Kommunistischen Partei Chinas. Er wurde nicht als sehr mächtig angesehen. Seit 2013 befindet er sich im Ruhestand. Vor kurzem hat er einen Artikel über seine verstorbene Mutter in Macau veröffentlicht. Das ärgert den amtierenden Generalsekretär Xi Jinping. Der Beitrag von Chinas Ex-Premier wird blockiert.
Von 25. April 2021

Zum diesjährigen Totengedenkfest Anfang April veröffentlichte Wen Jiabao, der frühere Premierminister der Kommunistischen Partei Chinas (KPC), einen Artikel, in dem er an seine Mutter erinnert. Dieser Artikel wurde vom 25. März bis 15. April in vier Teilen in einer Wochenzeitung in Macau veröffentlicht.

Derzeit ist dieser Artikel jedoch auf der chinesischen WeChat-Plattform verboten, weil er angeblich gegen „die Unternehmensrichtlinien verstößt“.

Wen Jiabao erwähnt die Kulturrevolution und begeht ein Tabu?

Wen Jiabao beschreibt in dem Artikel seine Mutter als einfache Frau, die mit den Armen sympathisierte und bescheiden blieb, statt sich bei den hohen Funktionären einzuschmeicheln. Die „Kulturrevolution“ sei wie eine Katastrophe über ihre Familie hereingebrochen. Sein Vater habe viel gelitten. Als „Konterrevolutionär“ wurde er oft von Beamten verhört, beschimpft und brutal misshandelt.

Beobachter sind der Meinung, dass der Beitrag genau wegen der Beschreibungen über die Gewalt während der Kulturrevolution zensiert wurde. Dies stehe im Widerspruch zur Partei-Richtlinie der Xi Jinping-Behörden.

Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der KPC (1921-2021) versucht die Regierung von Xi Jinping, die Parteigeschichte zu glorifizieren und eine sogenannte „korrekte Einstellung zur Parteigeschichte“ zu etablieren.

Die historischen Fehler der KPC wie die Kulturrevolution dürfen nicht erwähnt werden. Stattdessen wird das Image der großen, immer richtigen KPC gefördert. Die Geschichte der Partei wurde stark verändert.

So ist es kein Wunder, dass Wen Jiabaos Ausführungen über die Zeit der Kulturrevolution nicht im Einklang mit der „politischen Korrektheit“ des gegenwärtigen Xi Jinping-Regimes stehen. Deshalb wurde Wen Jiabao von der Regierung blockiert.

„Die Arbeit in Zhongnanhai war unheimlich“: Das ärgert Xi Jinping

Wen Jiabao erwähnte zwei Briefe seiner Mutter. Einer ist vom November 2003 während seiner ersten Amtszeit als Premierminister. In dem ersten Brief schrieb ihm seine Mutter, da er „keinen Rückhalt“ habe, solle er „nach oben hin zugänglich sein und sich gut mit anderen stellen“. Er soll immer daran denken, dass „aus einem einsamen Baum kein Wald entsteht“.

Der zweite Brief ist vom Oktober 2007 während seiner zweiten Amtszeit als Premierminister. Seine Mutter schrieb ihm, dass sie sich wünschte, dass er die „fünf Jahre Schwierigkeiten reibungslos durchsteht“.

Wen Jiabao sagte, dass er in den 28 Jahren im Regierungsquartier in Zhongnanhai bzw. in den zehn Jahren (2003-2013) als Premierminister immer das Gefühl hatte, „auf dünnem Eis zu gehen und vor dem Abgrund zu stehen“. Er offenbarte, dass er oft vorhatte, zurückzutreten.

Wen Jiabao betonte, dass er es bis zum Premierminister geschafft hat, obwohl er in der Partei keine „Rückendeckung“ hatte und auch nicht zu der zweiten Generation von Prominenten oder Parteikadern gehörte. Manche glauben, dass Wen Jiabao versucht, sich mit seinen Artikeln von Xi Jinping zu distanzieren. Xi Jinpings Vater war nämlich ein hochrangiger Parteifunktionär.

Andere Analysten glauben, dass Wen Jiabaos Artikel Xi Jinping verärgert, weil er seine Arbeit in Zhongnanhai mit Worten wie „auf dünnem Eis und vor einem Abgrund“ bezeichnete.

Ex-Funktionärin: „Demokratie und Gerechtigkeit“ ist bei der KPC verboten

Die Zensur von Wen Jiabaos Artikeln steht in der Kritik. Cai Xia, eine Ex-Professorin der Parteischule des Zentralkomitees, sagte, Wen Jiabao habe sich in seinen Artikeln „selbst zensiert“.

Er habe vermieden, Wörter wie „Demokratie“ und „Rechtsstaatlichkeit“ zu verwenden. Trotzdem wurde sein Artikel blockiert. Das zeige, wie ängstlich die Behörden auf das Thema „Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ reagieren. Sie fürchten, dass die Bevölkerung ihre Rechte einfordern könnte.

Professorin Cai Xia war 40 Jahre lang an der Parteischule der Kommunistischen Partei Chinas tätig. Infolge ihrer scharfen Kritik an Xi Jinping wurde sie aus der Partei ausgeschlossen. Im Jahr 2019 zog sie in die USA.

Wen Jiabao: „Bester Hauptdarsteller“ der politischen Show

Der 78-jährige Wen Jiabao hatte sich von einem normalen Techniker zum Ministerpräsidenten hochgearbeitet. Er ist der einzige hochrangige Beamte innerhalb der KP, der unter vier Generalsekretären gedient hat, ohne seines Amtes enthoben zu werden. Wen Jiabao hat außergewöhnliche Überlebensfähigkeit im Machtkampf innerhalb der KPC gezeigt.

Am Anfang seiner Amtszeit als Premierminister gab sich Wen Jiabao sehr volksnah. Er war oft an der Front der Katastrophenhilfe mit Tränen in den Augen zu sehen.

Allerdings brach er wiederholt das Vertrauen des Volkes. Deshalb wurde sein Image volksnah zu sein, später als „politische Show“ verspottet. In den sozialen Medien wurde er als „bester Hauptdarsteller“ bezeichnet, womit seine hervorragenden schauspielerischen Fähigkeiten gelobt wurden.



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