Neun Kommentare: Die Parteilinie muss eingehalten werden, schon im Kindergarten – Teil 1/9

"Der Grad einer Zivilistation läßt sich an dem Grad des Einsatzes von Gewalt durch das jeweilige Regime messen" – Das Buch „Die Neun Kommentare“ zeigt die Methoden, die angewandt werden, um unliebsame Gegner auszuschalten.
Von 13. Mai 2005

Dieser Artikel handelt vom Einfluss der Kommunistischen Bewegung und der Kommunistischen Partei auf die chinesische Zivilisation. Wenn man die vergangenen letzten 160 Jahre der chinesischen Geschichte betrachtet, in denen schließlich fast 100 Millionen Menschen eines unnatürlichen Todes starben und fast die gesamte traditionelle chinesische Kultur und Zivilisation zerstört wurde, so stellt sich die Frage, zu welchen Konsequenzen die Kommunistische Machtübernahme führte – und ob die KPC vom chinesischen Volk selbst gewählt wurde oder ihm von außen aufgezwungen wurde.

Die Artikelserie umfasst neun Kapitel und wurde im Buch „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ (ISBN 3-9810462-0-X) veröffentlicht. Sie kann vollständig online gelesen werden. Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII, Teil VIII, Teil IX

Inhalt Teil 1

Vorwort

1. Machtergreifung und Machterhalt durch Gewalt und Terror

2. Lügen als Schmiermittel für die Gewalt

3. Ständig wechselnde Prinzipien

4. Das Parteibewusstsein ersetzt die Menschlichkeit

5. Ein heimtückisches Gespenst wider Natur und Menschlichkeit

6. Das Wesen des bösartigen Schmarotzers

7. Sich selbst prüfen und von den Fesseln der KPC befreien

Video: Nine Commentaries on the Communist Party- Part 1a

Video: Nine Commentaries on the Communist Party- Part 1b

Vorwort

Was ist die Kommunistische Partei?Was ist die Kommunistische Partei?

In den vergangenen fünftausend Jahren hat das chinesische Volk in dem Gebiet zwischen Gelbem Fluss und Yangtze eine herrliche Kultur geschaffen; die beiden Ströme sind die Lebensadern dieses Landes. In diesem langen Zeitraum sind Dynastien gekommen und gegangen und die chinesische Kultur durchlief Höhen und Tiefen. Großartige und bewegende Geschichte hat sich auf der historischen Bühne Chinas ereignet.

Das Jahr 1840, von Historikern als Beginn von Chinas neuer Ära betrachtet, markiert seinen Aufbruch von der Tradition zur Moderne. Die chinesische Zivilisation reagierte auf die Herausforderungen der neuen Zeit in vier Wellen.

Die erste Periode war die Zeit der Invasion Beijings durch die englisch-französische Allianz in den frühen 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, die zweite Periode der chinesisch-japanische Krieg 1894 und die Dritte der russisch-japanische Krieg im Nordosten Chinas 1906.

Auf diese drei Herausforderungen der Neuzeit reagierte das chinesische Reich zuerst mit der Einfuhr von modernen Gütern und Waffen, dann mit institutionellen Veränderungen, nämlich der Hundert-Tage-Reform (1898)[1], dem Versuch am Ende der Qing Dynastie eine verfassungsmäßige Regierung aufzubauen (1875 – 1908) und schließlich mit der Xinhai Revolution – der demokratischen Revolution von 1911[2].

Obwohl China aus dem Ersten Weltkrieg als einer der Sieger hervorging, wurden die chinesischen Interessen in der Folgezeit von den anderen Siegermächten nicht berücksichtigt. Viele Chinesen folgerten daraus, dass es in den vorausgegangenen drei Perioden nicht gelungen war, den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Mit der Studentenbewegung des 4. Mai 1919[3] begann der vierte Anlauf. Er bestand darin, China auch auf der kulturellen Ebene vollständig zu verwestlichen und führte schließlich zu der radikalen Revolution durch die kommunistische Bewegung.

Dieser erste Kommentar behandelt die Folgen des letzten Versuchs, den Herausforderungen der neuen Zeit zu begegnen, nämlich die kommunistische Bewegung und die Kommunistische Partei. Eine Analyse der vergangenen 160 Jahre, in denen fast 100 Millionen Menschen eines unnatürlichen Todes starben und fast die gesamte traditionelle chinesische Kultur zerstört wurde, wird zeigen, welche Konsequenz China gewählt hat oder besser gesagt, ihm aufgezwungen wurde.

1. Machtergreifung und Machterhalt durch Gewalt und Terror

„Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen. Sie erklären offen, dass ihre Zwecke nur durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnungen erreicht werden können.“[4] Dieser Satz steht am Ende des Manifestes der Kommunistischen Partei. Gewalt ist das hauptsächliche Mittel, mit dem die Kommunistische Partei die Macht erlangt hat. Dies ist ein genetischer Grundfaktor, der von der Partei seit ihrer Geburt weitergegeben wurde.

Tatsächlich fand die Gründung der ersten Kommunistischen Partei erst viele Jahre nach dem Tod von Karl Marx statt. Ein Jahr nach der Oktoberrevolution im Jahr 1917, wurde die Kommunistische Partei Russlands (später: Kommunistische Partei der Sowjetunion) geboren. Diese Partei entstand mit Hilfe von Gewalt gegen die sogenannten Klassenfeinde und wurde aufrechterhalten durch Gewalt gegenüber ihren eigenen Leuten, sofern sie für Verräter gehalten wurden. Während der Säuberungen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, wurden mehr als 20 Millionen angebliche Spione und Verräter hingemetzelt, einschließlich all derer, von denen man annahm, dass sie andere Meinungen vertraten.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) wurde als ein Zweig der Dritten Kommunistischen Internationale, die von der Sowjetischen Kommunistischen Partei gesteuert wurde, gegründet. Daher erbte sie naturgemäß deren Bereitschaft zu Töten. Während Chinas erstem Bürgerkrieg zwischen den Kommunisten und der Kuomintang in den Jahren von 1927 bis 1936, sank die Bevölkerungszahl in der Provinz Jiangxi von über 20 Millionen auf etwa 10 Millionen Menschen. Die Katastrophe, die durch die Anwendung von Gewalt verursacht wurde, ist schon allein an diesen Zahlen zu erkennen.

Der Einsatz von Gewalt mag unvermeidbar sein zur Erringung politischer Macht, aber es gab wohl niemals ein Regime, das so wie die KP darauf aus war zu töten, selbst in Perioden, die im übrigen friedlich verliefen. Die seit 1949 von der KPC durch Gewaltanwendung verursachte Todesrate, übersteigt inzwischen die Gesamtzahl der Toten während der Kriege zwischen 1927 und 1949.

Ein herausragendes Beispiel für die Gewaltbereitschaft der kommunistischen Partei sind die kambodschanischen Roten Khmer, die von der KPC mit ganzer Kraft unterstützt wurden. Nachdem die Roten Khmer an die Macht gekommen waren, wurde ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung, darunter viele mit chinesischer Abstammung, ermordet. Um die Rolle der KPC bei den Verbrechen der Roten Khmer zu vertuschen, hindert die KPC die internationale Gemeinschaft bis heute daran, die Roten Khmer vor Gericht zu bringen.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die KPC enge Beziehungen zu einigen der weltweit brutalsten politischen Bewegungen und Regimes unterhält. Neben den Roten Khmer sind dies die kommunistischen Parteien in Indonesien, den Philippinen, Malaysia, Vietnam, Burma, Laos und Nepal – sie alle wurden von der KPC unterstützt. Viele ehemalige Funktionäre dieser kommunistischen Parteien sind Chinesen; viele von ihnen verstecken sich bis zum heutigen Tag in China.

Andere kommunistische Parteien, die sich auf den Maoismus berufen, sind der südamerikanische Leuchtende Pfad und die Japanische Rote Armee, deren Gewalttaten von der Weltöffentlichkeit verurteilt werden.

Die KP wendet den darwinistischen Lehrsatz „Kampf ums Dasein“ analog auf den Klassenkampf in der Revolution der menschlichen Gesellschaft an. Sie ist der Überzeugung, dass der Klassenkampf die einzig treibende Kraft für gesellschaftliche Entwicklung sei. So wurde der Kampf zum fundamentalen Dogma der KP erhoben – als Werkzeug, mit dem politische Macht gewonnen und erhalten werden kann. Maos berühmte Worte „800 Millionen Menschen, wie kann das ohne Kampf gehen?“ verraten diese Logik des Überlebens des Stärkeren.

Ebenso berühmt ist ein anderer Ausspruch Maos: „Die Kulturrevolution sollte sich alle sieben oder acht Jahre wiederholen.“[5] Ununterbrochene Gewaltanwendung ist das vorherrschende Mittel der Partei zu ihrer Machterhaltung, mit dem Zweck, die Menschen in ständiger Angst zu halten. Jeder Kampf und jede Kampagne diente zur Einprägung von Angst, sodass das chinesische Volk im Innersten erzitterte und nach und nach unter der Kontrolle der KPC versklavte.

Heute ist der Terrorismus zum Hauptfeind der zivilisierten und freien Welt geworden. Der Einsatz von Terror und Gewalt seitens der KP ist durch ihre Verknüpfung mit dem Staatsapparat noch wesentlich umfassender, anhaltender und im Resultat verheerender. Heute, im einundzwanzigsten Jahrhundert, dürfen wir nicht vergessen, dass dieser genetische Grundfaktor der Kommunistischen Partei mit Sicherheit zu gegebener Zeit die Entwicklungsrichtung der KPC bestimmen wird.

2. Lügen als Schmiermittel für die Gewalt

Der Grad einer Zivilisation lässt sich an dem Grad des Einsatzes von Gewalt durch das jeweilige Regime messen. Die kommunistische Gesellschaftsform ist offensichtlich ein riesiger Rückschritt für die menschliche Zivilisation. Dennoch ist es der KP eine Zeit lang erfolgreich gelungen, die Menschen glauben zu lassen, dass die Kommunistische Gesellschaftsform ein Fortschritt sei. Diese Menschen meinten dann, die Anwendung von Gewalt sei ein notwendiger und zwingender Prozess des gesellschaftlichen Fortschritts. Es kann nicht verneint werden, dass dies gerade das Resultat des beispiellosen Lügens und Betrügens der Kommunistische Partei ist. Lügen und Betrügen stellen einen weiteren genetischen Grundfaktor der Kommunistischen Partei dar.

„Von Kindheit an betrachteten wir die Vereinigten Staaten als liebenswertes Land. Unserer Meinung nach liegt das nicht nur daran, dass die USA China niemals besetzt haben, sie haben China auch nie angegriffen; im Grunde genommen schätzt das chinesische Volk die USA wegen ihres demokratischen und offenen Charakters.“

Dieser Ausschnitt stammt aus einem am 4. Juli 1947 erschienenen Leitartikel der offiziellen Zeitung der KPC, Xinhua Ribao. Kaum drei Jahre später schickte die KPC Soldaten nach Nordkorea, um dort gegen amerikanische Soldaten zu kämpfen, wobei sie die Amerikaner als die schlimmsten Imperialisten der Welt bezeichnete. Jeder Chinese der VR China wäre sehr erstaunt, wenn er diesen Leitartikel, der vor über 50 Jahren geschrieben wurde, heute zu Gesicht bekäme. Daher muss die KPC alle Publikationen, in denen ähnliche Passagen aus früheren Veröffentlichungen zitiert werden, beschlagnahmen und verbieten.

Seitdem sie an die Macht kam, hat die KPC in ihren Kampagnen zur Beseitigung von Konterrevolutionären immerzu die gleichen Mittel eingesetzt, bei der „Sozialistischen Transformation von Industrie und Handel“, der Anti-Rechts-Kampagne, der Kulturrevolution, dem Tiananmen-Massaker und zuletzt bei der Verfolgung von Falun Gong. Das schändlichste Beispiel ist die Verfolgung der Intellektuellen im Jahre 1957. Die KPC rief die Intellektuellen auf, ihre Meinung über die KPC zu äußern, aber dann verfolgte sie genau diese Personen als „Rechte“, indem sie deren eigene Aussagen als Beweis für ihre Verbrechen verwendete. Als diese Verfolgung als geheime Verschwörung kritisiert wurde, entgegnete Mao öffentlich: „Das ist keine geheime Verschwörung, sondern eine offene.“

Lügen und Betrügen haben bei der Machtergreifung und Machterhaltung eine sehr wichtige Rolle gespielt. Seit Alters her haben die chinesischen Gelehrten ein tiefes Bewusstsein über die Geschichte. China ist das Land in der Welt, mit der längsten Tradition des Glaubens an die Geschichte. So nehmen die Chinesen immer die Geschichte als Spiegel, um die Gegenwart zu beurteilen und damit auch die persönliche geistige Erkenntnis zu vertiefen. Deshalb ist die Verheimlichung und Verdrehung der geschichtlichen Wahrheit zu einer der wichtigsten Methoden der KPC geworden. In ihrer Propaganda und ihren Veröffentlichungen hat die KPC die Geschichte der älteren Zeit, wie die „Frühlings- und Herbstperiode“ (770-476 v.Chr.) oder die „Zeit der Streitenden Reiche“ (475-221 v.Chr.) und in jüngerer Zeit die Kulturrevolution, verheimlicht, verdreht oder neu geschrieben.

Solche Geschichtsfälschungen sind seit 1949 über fünfzig Jahre lang weitergegangen und alle Versuche, die geschichtliche Wahrheit wieder herzustellen, wurden von der KPC schonungslos unterdrückt.

Wenn Gewalt nicht mehr ausreicht, um die Kontrolle aufrecht zu erhalten, sucht die KPC Zuflucht in Verschleierungstaktiken und Lügen. Lüge ist die andere Seite der Gewalt und gleichzeitig ein Schmiermittel für diese.

Man muss zugeben, dass Verschleierung und Lügen nicht von der KP erfunden wurden, sondern althergebrachte Schändlichkeiten sind, derer sich die KP schamlos bedient. Die KPC versprach den Bauern Land, den Arbeitern Fabriken, den Intellektuellen Freiheit und Demokratie, und Frieden für alle. Keines dieser Versprechen wurde verwirklicht. Eine Generation von Chinesen starb getäuscht und die nächste wird nach wie vor betrogen. Das ist die größte Tragik der Chinesen und das ist auch das Unglück der chinesischen Nation.

3. Ständig wechselnde Prinzipien

In der US-Präsidentschafts-Debatte im Fernsehen im Jahr 2004 sagte einer der Präsidentschaftskandidaten, man könne zwar bei Bedarf seine Taktik ändern, aber man solle niemals seine Überzeugungen und Kerngrundsätze über Bord werfen, sonst sei man schlicht unglaubwürdig.[6] Diese Aussage birgt einen inspirierenden Gedanken.

Die Kommunistische Partei stellt eben einen solchen Fall dar. Nehmen wir die KP Chinas als Beispiel: Seit ihrer Entstehung vor 80 Jahren, hielt die KPC bereits 16 Parteikongresse ab und modifizierte ihre Partei-Grundsätze ebenfalls 16-mal. In den mehr als fünf Jahrzehnten ihrer Führung hat die KPC fünf grundlegende Änderungen in der Verfassung des Landes durchgeführt.

Das Ideal der KP ist die soziale Gleichheit und die höchste Form der sozialen Gleichheit sei der Kommunismus. Dennoch ist das von der Kommunistischen Partei geführte China zur Zeit ein Land, in dem die Schere zwischen arm und reich am meisten auseinanderklafft. Viele Parteimitglieder sind sehr reich geworden, während ca. 800 Millionen Chinesen in tiefster Armut leben.

Die Leitsätze der KPC entwickelten sich vom Marxismus zum Maoismus und enthalten nun Dengs Gedanken und Jiangs „Drei Vertretungen“. Marxismus, Leninismus und Maoismus sind keinesfalls mit Dengs oder Jiangs Ideologien vereinbar. Sie sind meilenweit voneinander entfernt. Diese Mischung aus divergierenden Theorien, die die KPC verwendet, ist in der Tat ein Kuriosum in der menschlichen Geschichte.

Von dem Ideal der globalen Integration ohne Vaterland bis zum heutigen extremen Nationalismus; von der Abschaffung allen Privateigentums und der Beseitigung der „ausbeutenden Klassen“ bis hin zum heutigen Versuch, die Kapitalisten der Partei beitreten zu lassen – die von der Kommunistischen Partei entwickelten Prinzipien sind einander diametral entgegengesetzt. In ihrer Geschichte von Machtergreifung und Machtbewahrung wiederholt es sich fortlaufend, dass die Prinzipien von gestern heute aufgegeben und morgen wieder geändert werden. Egal wie die KPC ihre Prinzipien auch ändert, ihr Ziel bleibt eindeutig: Ergreifen und Bewahren der Herrschaft, sowie das Genießen des absoluten Monopols an Macht über die Gesellschaft.

In der Geschichte der KPC gab es mehr als zehn interne Kämpfe um Leben und Tod. Auf den Punkt gebracht, waren alle diese Kämpfe eigentlich blutige interne Säuberungen zu einem Zeitpunkt, da die Partei ihren Standpunkt und ihre Leitsätze ändern wollte.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass jede Änderung des Standpunktes und der Leitsätze aus einer zwangsläufigen Krise der KPC resultierte, in der die Partei ihre Legitimität und ihr Leben bedroht sah. Ob es nun ihre Zusammenarbeit mit der Kuomintang, die Pro-USA-Außenpolitik, die ökonomische Reform und Marktöffnung oder das Vorantreiben des Nationalismus betrifft – jede dieser Entscheidungen ereignete sich immer in einem Augenblick der Krise und sie alle hingen mit Machtkonsolidierung zusammen. Jeder Zyklus der Unterdrückung einer bestimmten Gruppe und der darauf folgenden Rehabilitierung war verbunden mit der Änderung von tragenden Leitsätzen der KPC.

In einer westlichen Redewendung heißt es: ,,Wahrheit ist beständig, Lüge ist vergänglich.“ Darin liegt viel Weisheit.

4. Das Parteibewusstsein ersetzt die Menschlichkeit

Die KPC ist ein leninistisches, autoritäres Regime. Seit ihrer Gründung wurden drei Leitlinien festgelegt: die ideologische, die politische und die organisatorische. Die ideologische Leitlinie bildet die philosophische Grundlage der KPC. In der politischen Leitlinie geht es darum, Ziele zu definieren und diese Ziele werden dann durch die strenge Organisationsstruktur verwirklicht.

Als erstes wird von den Mitgliedern der Kommunistischen Partei und dem Volk in der kommunistischen Gesellschaft der absolute Gehorsam verlangt. Dies ist der ganze Inhalt der organisatorischen Leitlinie.

In China kennen die Menschen den üblichen Doppelcharakter der Mitglieder der KPC. In ihrem Privatleben sind sie normale Menschen mit menschlichen Empfindungen wie Glück, Ärger, Trauer und Freude. Sie haben Vorzüge und Fehler wie Jedermann. Sie mögen Eltern, Ehemänner, Ehefrauen oder gute Freunde sein. Aber über der menschlichen Natur und den menschlichen Gefühlen steht das Parteibewusstsein, welches die Partei am meisten betont. Das Parteibewusstsein rangiert entsprechend den Anforderungen der KP immer über der Menschlichkeit. Im Gegensatz zur Menschlichkeit, die relativ und variabel sein kann, ist das Parteibewusstsein absolut und darf nicht angezweifelt oder herausgefordert werden.

Während der Kulturrevolution folterten sich in China Vater und Sohn gegenseitig, Ehemann und Ehefrau gingen auseinander, Lehrer und Schüler bekämpften sich wie Feinde, Mütter und Töchter zeigten sich gegenseitig an – das alles waren Auswirkungen des Parteibewusstseins. In der Frühzeit der kommunistischen Herrschaft mussten manche hochrangige KP-Funktionäre hilflos zusehen, wie ihre Familienmitglieder zu Klassenfeinden erklärt und bekämpft wurden. Auch dies wurde vom Parteibewusstsein verursacht.

Dieses Parteibewusstsein ist das Ergebnis der lebenslangen Indoktrination durch die KPC. Dies beginnt schon im Kindergarten, wo die der Partei genehmen Antworten der Kinder mit Auszeichnungen versehen werden, auch wenn die Antworten nicht dem gesunden Menschenverstand oder der kindlichen Natur entsprechen. Von der Grundschule bis zur Universität erhalten alle Lernenden eine politische Erziehung; sie müssen immerzu die standardisierten Antworten geben, die den Anforderungen der KPC entsprechen, sonst können sie die Prüfungen nicht bestehen und erhalten keinen Abschluss.

Ein Parteimitglied muss bei öffentlichen Äußerungen die Parteilinie einhalten, egal wie es privat empfindet. Die organisatorische Struktur der KPC ist eine gigantische Pyramide, bei der die zentrale Macht an der Spitze die gesamte Hierarchie kontrolliert. Diese einzigartige Struktur ist das Hauptmerkmal der politischen Macht der KP, die den absoluten Gehorsam verwirklicht.

Heute ist die KP Chinas zu einem politischen Gebilde entartet, das sich pausenlos im Kampf um seine eigenen Interessen befindet. Sie verfolgt nicht mehr die Ziele des Kommunismus. Aber ihre organisatorische Struktur besteht weiter und die Anforderung des Parteibewusstseins nach absolutem Gehorsam bleibt unverändert. Diese Partei setzt sich über die Menschlichkeit und die menschliche Natur hinweg. Jeder, der die Parteiorganisation oder die Parteiführer gefährden könnte, wird sofort beseitigt, seien es nun gewöhnliche Bürger oder hohe Funktionäre der KPC.

5. Ein heimtückisches Gespenst wider Natur und Menschlichkeit

Im Universum durchleben alle Lebewesen den Prozess von Geburt, Heranwachsen, Altern und Sterben.

Im Gegensatz zum Kommunismus erlauben nicht-kommunistische Gesellschaften, egal wie diktatorisch oder totalitär sie sind, einen gewissen Grad an Selbstorganisation und Selbstbestimmung. Auch die Gesellschaft in der chinesischen Vergangenheit war in der Tat von einer zweifachen Struktur geprägt. Der hierarchische Aufbau der Regierung erstreckte sich nur bis zur Bezirksebene; in den ländlichen Regionen bildeten die Sippen den Kern von unabhängigen Strukturen, während die Städte und Gemeinden mit den Zünften im Mittelpunkt organisiert waren.

Den Kommunismus ausgenommen, bestand in allen modernen Gesellschaftsformen das Recht auf privates Eigentum, selbst während des Nationalsozialismus in Deutschland. Das Kommunistische Regime hat alle bestehenden unabhängigen Organisationsformen und Bestandteile der Gesellschaft umfassend beseitigt und stattdessen eine zentralisierte und absolut totalitäre Machtstruktur aufgebaut.

Wenn man eine Gesellschaftsstruktur mit einem gewissen Grad an Selbstbestimmung und Selbstorganisation, als den von unten nach oben auf natürliche Weise entstandenen Zustand betrachtet, dann ist der Kommunismus mit absolut totalitärer Machtstruktur eine Gesellschaftsform, die gegen die Natur gerichtet ist.

In der KP gibt es keinen allgemeinen Maßstab für die menschliche Natur. Der Maßstab für Gut und Böse, die Gesetze und Maximen werden je nach den Erfordernissen der KP willkürlich verändert. Man darf nicht töten, ausgenommen davon sind jedoch die von der KP genannten Feinde; man soll den Eltern mit Ehrerbietung begegnen, jedoch nicht den zu Klassenfeinden erklärten Eltern. Güte, Rechtschaffenheit, Schicklichkeit, Weisheit und Treue sind gut, gelten jedoch nicht, wenn die Partei sie nicht will. Die Kommunistische Partei hat die universellen Wertmaßstäbe total verdreht, deswegen ist sie auch gegen die menschliche Natur.

In den nicht-kommunistischen Gesellschaften wird die Tatsache der gleichzeitigen Existenz von Gut und Böse innerhalb eines Menschen grundsätzlich wahrgenommen. Daher werden feste Regelungen getroffen, um eine gewisse Balance in der Gesellschaft zu erlangen. In der kommunistischen Gesellschaft wird dieses Konzept abgelehnt und weder die gute noch die böse Natur des Menschen wird anerkannt. Den Aussagen von Karl Marx zufolge, bringt die Ablehnung der Anschauungen über Gut und Böse, den sozialen Überbau der alten Gesellschaft völlig zum Einsturz.

Die kommunistische Partei glaubt nicht an Gottheiten und hat keinen Respekt vor der Natur. „Kämpfen gegen den Himmel, kämpfen gegen die Erde, kämpfen gegen die Menschen, die Freude ist unendlich“, das war das Motto der KP Chinas während der Kulturrevolution. Dadurch entstanden für das Volk und für das Land unsägliche Katastrophen.

Traditionell glauben die Chinesen an die Einheit von Himmel und Mensch. Laotse sagte im Tao Te King: „Die Menschheit folgt der Erde, die Erde dem Himmel, der Himmel dem Tao und der Tao folgt seiner eigenen Natur.“[7] Die Menschheit und die Natur existieren im Kosmos in einer harmonischen Beziehung zueinander.

Die Kommunistische Partei ist in der Tat auch ein Lebewesen. Sie ist ein heimtückisches Gespenst gegen die Natur, den Himmel, die Erde, die Menschheit und nicht zuletzt gegen das Universum.

6. Das Wesen des bösartigen Schmarotzers [8]

Die kommunistischen Parteiorgane nehmen selbst nicht an den Produktionsprozessen oder Innovationen teil. Sobald die KP die Macht erlangt, heftet sie sich an die Staatsorgane und die Bevölkerung, manipuliert und kontrolliert sie. Sie kontrolliert die kleinsten Bestandteile der Gesellschaft, um zu gewährleisten, dass sie ihre Macht nicht verliert. Sie monopolisiert die Produktivkräfte und saugt aus der Gesellschaft den Reichtum für sich selbst heraus.

In China hat sich die KP-Organisation überallhin ausgedehnt und kontrolliert alles. Doch niemand hat die Budgets der Organe der KPC jemals gesehen; es existieren lediglich die Budgets für den Staat, die lokalen Regierungen und die Unternehmen. Von der Zentralregierung bis hin zu den Dorfkomitees in ländlichen Regionen, sind die Verwaltungsbeamten grundsätzlich rangniedriger als die kommunistischen Funktionäre. Die Ausgaben der Partei werden durch die Verwaltungseinheiten gedeckt und es besteht keine gesonderte Rechnungslegung dafür.

Diese KPC-Organisation ist wie ein riesiger Schmarotzer mit bösartigem Geist und heftet sich, so dicht wie ein Schatten einem Objekt folgt, an jede einzelne Einheit der chinesischen Gesellschaft. Mit ihren feinsten blutsaugenden Gefäßen dringt die KPC tief in jede Zelle und in jedes Kapillar der Gesellschaft ein, wobei sie die Menschen kontrolliert und ihre Kräfte aufzehrt.

Diese eigenartige Struktur üblen Schmarotzertums, gab es auch schon in der vergangenen Geschichte der Menschheit. Sie trat entweder in Teilen der Gesellschaft auf oder erfasste für kurze Zeit die gesamte Gesellschaft. Niemals jedoch konnten solche Strukturen für so eine lange Zeit bestehen und sich weiterentwickeln wie in der Kommunistischen Gesellschaft.

Aus diesem Grund leben chinesische Bauern in Schinderei und Armut. Sie müssen sowohl die Kosten für die normalen Verwaltungsbeamten als auch für eine ebenso große oder sogar noch größere Anzahl von Funktionären der KPC tragen.

Aus diesem Grund sind chinesische Arbeiter von hoher Arbeitslosigkeit bedroht, denn die schmarotzende KPC hat seit vielen Jahren Kapital aus ihren Produktionsstätten gezogen.

Aus diesem Grund ist es für chinesische Intellektuelle so schwer, geistige Freiheit zu erringen. Zusätzlich zu ihren Verwaltungsbeamten zeigen sich überall die Schatten der KPC, die allgegenwärtig sind und nichts anderes tun als Menschen zu überwachen.

Der modernen Politikwissenschaft zufolge, speist sich Macht aus drei Quellen: Gewalt, Ressourcen und Wissen. Die KPC hat nie gezögert, willkürlich Gewalt anzuwenden, um den Menschen ihr Eigentum zu rauben. Doch es ist für sie das Wichtigste, den Menschen die Rede-, Meinungs-, und Pressefreiheit zu entziehen und den freien Geist und Willen auszurotten, damit sie die absolute Kontrolle über die Gesellschaft erlangen kann. Demzufolge kann man sagen, dass die KPC – ein solch bösartiger Schmarotzer mit einer derartig umfassenden und strikten Kontrolle der Gesellschaft – nicht mit irgend einem anderen Regime auf der Welt zu vergleichen ist.

7. Sich selbst prüfen und von den Fesseln der KPC befreien

Karl Marx kündigte 1848 im Manifest der Kommunistischen Partei an: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“[9] Hundert Jahre später ist der Kommunismus nicht mehr nur ein Gespenst, sondern ein konkretes materielles Wesen geworden. Es hat sich seuchenartig über den Erdball ausgebreitet, zehnmillionenfach Leben ausgelöscht, Privateigentum von hunderten Millionen von Menschen geraubt und deren freien Geist und Gedanken ausgerottet.

Die ursprüngliche Lehre der KP vertrat die Enteignung allen Privateigentums und ebenso die Eliminierung der „Ausbeutenden Klasse“. Privates Eigentum ist die Basis aller gesellschaftlich vereinbarten Rechte und ist oft Träger der nationalen Kultur. Menschen, denen ihr Eigentum geraubt wird, wird auch ihr freier Geist und der eigene Wille genommen. Letztendlich verlieren sie die Möglichkeit, gesellschaftliche und politische Rechte zu erwerben.

Konfrontiert damit, in der Krise zu überleben, sah sich die KPC gezwungen, Chinas Wirtschaft in den 80iger Jahren zu reformieren. Das Recht auf Privateigentum wurde den Menschen in gewissem Umfang zurückgegeben. Das bewirkte ein Loch in der unförmigen KPC-Maschinerie und ihrer strikten Kontrolle. Dieses Loch wurde immer größer und heute streben alle Mitglieder der KPC wie wahnsinnig danach, privates Vermögen anzuhäufen.

Der KPC-Schmarotzer, der sich durch Zwang, Betrug und häufig wechselnden Prinzipien am Leben erhält, zeigt nun Zeichen des Verfalls; er schwebt in tausend Ängsten und wittert überall Gefahr. Er plündert noch irrsinniger die Reichtümer des Volkes und des Staates und klammert sich an die Macht, im Versuch sich selbst zu retten. Dies führt jedoch zu einer noch schnelleren Eskalation der Krise.

Das heutige China erscheint zwar wirtschaftlich erfolgreich, aber die sozialen Konflikte haben in einem nie gekannten Ausmaß zugenommen. Entsprechend ihrer Eigenart versucht die KPC noch einmal, die in ihrer Vergangenheit angewandten Intrigen zu schmieden. Sie mag gewisse Kompromisse schließen, wie zum Beispiel die Rehabilitation der Demokratischen Studentenbewegung vom 4. Juni 1989 auf dem Tiananmen-Platz oder die Falun Gong-Bewegung oder aber sie erklärt erneut eine kleine Gruppe von Menschen zum Feind, um der Bevölkerung weiterhin ihre Gewalt und Macht zu demonstrieren.

Als sich die chinesische Nation in den vergangenen hundert Jahren einer Reihe von Bedrohungen gegenübersah, reagierte sie mit dem Import von Gütern und Waffen, der Reform des Gesellschaftssystems und schließlich mit radikalen und gewaltsamen Revolutionen. Millionen von Menschen starben und die uralte chinesische Zivilisation ging verloren. Es sieht so aus, als ob die verschiedenen Lösungsversuche fehlschlugen. Als in der chinesischen Bevölkerung Unruhe und Angst herrschten, ergriff das Gespenst der KP die Gunst der Stunde, trat auf die Bühne und beherrscht seitdem diese Nation, die in der Welt die letzte ist, die noch die alte Zivilisation geerbt hat.

Bei zukünftigen Problemen werden die Chinesen zwangsläufig erneut wählen müssen. Egal wie sie sich entscheiden, jedem Chinesen muss klar werden, dass jegliches Hoffen auf die KPC den Schaden, der der chinesischen Nation zugefügt wurde, nur vergrößern und der KPC neue Energie verleihen wird.

Die Chinesen müssen alle Illusionen aufgeben, müssen selber nachdenken und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Nur dann kann sich das chinesische Volk der alptraumhaften Kontrolle, wie sie die KPC in den letzten 50 Jahren ausgeübt hat, entziehen. In einer freien Gesellschaft kann die ursprüngliche chinesische Zivilisation, die auf Achtung vor der menschlichen Natur und einer Güte allem gegenüber begründet ist, wieder hergestellt werden.

Anmerkungen:

[1] Die „Hundert Tage Reform“ war ein Reformprozess von 103 Tagen und dauerte vom 11. Juni bis zum 21. September 1898. Guangxu, Kaiser der Qing Dynastie (1875-1908), ordnete eine Reihe von Reformen mit weitreichenden gesellschaftlichen und institutionellen Änderungen an. Der Widerstand unter der herrschenden konservativen Elite war sehr stark. Mit Unterstützung der Ultrakonservativen und der stillschweigenden Unterstützung des politischen Opportunisten Yuan Shikai organisierte die Kaiserinwitwe Cixi am 21. September 1898 einen Staatsstreich und zwang damit den jungen, reformerisch gesonnenen Guangxu zum Rückzug. Cixi übernahm die Regierung als Regentin. Die „Hundert Tage Reform“ endete mit dem Widerruf der neuen Erlasse und der Hinrichtung von sechs der Hauptbefürworter dieser Reform.

[2] Die Xinhai Revolution (auch bekannt als Hsinhai Revolution), bezeichnet nach dem chinesischen Jahr Xinhai (1911), war der Umsturz von Chinas regierender Qing Dynastie und die Gründung der Republik China (10. Oktober 1911 bis 12. Februar 1912).

[3] Die Bewegung des 4. Mai, die am 04. Mai 1919 begann, war die erste Massenbewegung in der modernen Geschichte Chinas. Damals demonstrierten ca. 3000 Studenten vor dem Eingang zum Kaiserpalast in Beijing. Diese Demonstration leitete eine Aufklärungs- und Nationalbewegung ein, deren beherrschendes Element nicht mehr der Kampf gegen die imperialistische Bedrohung war, sondern der Kampf gegen die ideologische Basis des Kaiserreiches, der Kampf gegen den Konfuzianismus.

[4] Quelle: eserver.org/marx/1848-communist.manifesto/cm4.txt

[5] Mao Tse-tungs Brief an seine Frau Jiang Qing (1966).

[6] Information dazu www.debates.org/pages/trans2004a.html.

[7] Tao Te King, Kapitel 25

[8] chinesisch: Futi = besitzergreifender Geist, Besessenheit.

[9] Quelle: eserver.org/marx/1848-communist.manifesto/cm1.txt

(Übersetzung zuletzt aktualisiert am 10.02.2006)

 

Die vollständigen Neun Kommentare: Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII, Teil VIII, Teil IX

 

Nine Commentaries on the Communist Party- Part 1:

https://www.youtube.com/watch?v=7HPghxhe7OE

 



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