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Regeln der Taliban

Afghanistan: UNO verlangt Aufhebung von Frauen-Zutrittsverbot für ihre Büros

Afghanische UN-Mitarbeiterinnen dürfen UN-Büros nicht mehr betreten. Das gilt unter den Taliban seit September. Nun ruft die UN die Regierung dazu auf, dieses Zutrittsverbot aufzuheben.

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Gut vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban in Kabul gibt es keine Anzeichen für einen Regimewechsel in Afghanistan.

Foto: Siddiqullah Alizai/AP/dpa

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Die UN haben die in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban aufgerufen, ein Zutrittsverbot für afghanische Mitarbeiterinnen in UN-Büros aufzuheben.
Das seit September geltende Verbot gefährde „lebensrettende Dienste“ von UN-Organisationen in dem Land, erklärte Susan Ferguson von der UN-Behörde für Frauen in Afghanistan. Zudem verstoße es gegen die Menschenrechte und Gleichheitsgrundsätze.

Frauen dürfen nicht arbeiten – Ausnahmen gibt es für Homeoffice

Die Taliban verboten NGOs 2022 die Zusammenarbeit mit afghanischen Frauen. 2023 weiteten sie die Maßnahme auf UN-Behörden aus, tolerierten jedoch die Beschäftigung von Frauen in bestimmten Bereichen oder die Arbeit im Homeoffice.
Seit September müssen nun alle afghanischen Mitarbeiterinnen der UNO von zu Hause aus arbeiten und dürfen die Büros von UN-Einrichtungen in dem Land nicht mehr betreten. Betroffen sind nach Angaben aus UN-Kreisen mehrere hundert Frauen.
Die Arbeit von Frauen sei für die UN-Organisationen in Afghanistan unverzichtbar, betonte Ferguson: „Nur durch ihre Gegenwart können wir Frauen und Mädchen sicher erreichen und kulturell angemessene Hilfe leisten.“

UNRWA stellte Hilfszahlungen ein

Im September stellte das UN-Flüchtlingshilfswerk die Auszahlung von Hilfszahlungen an heimkehrende Afghanen ein, weil es zurückkehrende Frauen ohne einheimische Mitarbeiterinnen nicht mehr befragen konnte.
Im Sommer 2021 kehrten die radikalislamischen Taliban inmitten des Abzugs westlicher Streitkräfte an die Macht zurück. Sie riefen ein islamistisches Emirat aus und setzen seither eine strenge Auslegung des Islam mit drakonischen Gesetzen durch.
Grundrechte, insbesondere Frauenrechte, wurden seither massiv eingeschränkt. Viele Staaten und Organisationen fuhren ihre Hilfe für das Land zurück. (afp/ks)

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