LIVESTREAM: Rund 12.100 Menschen auf der Straße – Blendgranate verletzte Fotografen der „Gelbwesten“

Die "Gelbwesten" sind heute erneut in ganz Frankreich auf die Straße gegangen.
Titelbild
„Gelbwesten”-Protest in Frankreich. 9. Februar 2019.Foto: ZAKARIA ABDELKAFI/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2019

Zum 13. Mal haben in Frankreich am Samstag tausende Menschen landesweit gegen die Politik der Regierung von Präsident Emmanuel Macron demonstriert. In Paris marschierten nach Angaben des Innenministeriums 4000 „Gelbwesten“ vom Triumphbogen über die Champs-Elysées in Richtung Eiffelturm.

Bei einem schweren Zwischenfall nahe des Parlamentsgebäudes verlor ein Mann zumindest Teile seiner Hand. Die Zahl der Demonstranten landesweit bezifferte das Ministerium am frühen Nachmittag auf rund 12.100.

LIVE: Gelbwesten protestieren dreizehnte Woche in Folge in Paris

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Der schwerverletzte Mann wurde von Rettungskräften in Paris abtransportiert. Ein Augenzeuge, der die Szene gefilmt hatte, gab an, die schwere Handverletzung rühre von einer Blendgranate her. Mit der Granate hätten die Sicherheitskräfte versucht, die Demonstranten vom Parlamentsgebäude zurückzudrängen, sagte der Augenzeuge Cyprien Roger der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Verletzten handle es sich um einen Fotografen der „Gelbwesten“.

Der Mann habe die auf Höhe seiner Wade heranfliegende Granate mit der Hand abwehren wollen, „daraufhin ist sie explodiert, als er sie berührte“, sagte Roger. Kundgebungs-Sanitäter berichteten, die Hand des Mannes sei regelrecht abgerissen worden. Der russische Fernsehsender RT zeigte entsprechende Bilder.

Die Polizei erklärte, dem Opfer seien vier Finger abgetrennt worden. Zur Ursache der Verletzung gab es zunächst keine Informationen. Der Zwischenfall habe sich zugetragen, als Sicherheitskräfte Demonstranten vom Eindringen auf das Parlamentsgrundstück abzuhalten versucht hätten, hieß es lediglich. Die genauen Umstände würden untersucht.

Die Pariser Demonstranten zogen vom Triumphbogen über die Champs-Elysées in Richtung Eiffelturm. Während die meisten von ihnen friedlich demonstrierten, kam es entlang der Route vereinzelt zu weiteren Zwischenfällen. Demonstranten warfen Gegenstände auf die Einsatzkräfte, die zum Teil mit Tränengas und Gummigeschossen antworteten. Bushaltestellen, Autos und Schaufenster wurden zerstört. Bis 14.00 Uhr wurden nach Angaben der Polizeipräfektur zehn Menschen festgenommen.

Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Bordeaux, Toulouse und Nantes angekündigt.

Die Beteiligung an den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten war zuletzt zurückgegangen. Am vorangegangenen Samstag gingen nach Angaben des französischen Innenministeriums 58.600 Menschen gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron auf die Straße. Die „Gelbwesten“ selbst sprachen allerdings von 116.000 Demonstranten. Zum Start der Protestbewegung waren es Mitte November noch mehr als 280.000 gewesen.

Dieses Mal richteten sich die Proteste auch gegen ein geplantes Gesetz, das erleichterte Demonstrationsverbote und harte Strafen für Vermummte vorsieht. Einige Aktivisten haben dazu aufgerufen, sich gezielt zu vermummen. (afp)



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