Göteborg will Städtepartnerschaft mit Shanghai beenden

Die schwedische Stadt Göteborg will ihre Städtepartnerschaft mit Shanghai kündigen. Im November gaben bereits Linköping und Örebro bekannt, sich von ihren chinesischen Partnerstädten zu trennen. Die Beziehungen zwischen China und Schweden verhärten sich.
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Axel Josefson (in der Mitte), Vorsitzender des Stadtrats von Göteborg.Foto: Screenshot: dn.se
Von 23. April 2020

Axel Josefson, Vorsitzender des Stadtrats von Göteborg, kündigte am 22. April an, dass die Stadt ihre offizielle Freundschaft mit Shanghai aussetzt. Die Stadt folgt damit den schwedischen Städten Linköping und Örebro. Diese gaben bekannt, dass sie ihre Beziehungen zu chinesischen Städten abbrechen würden, berichtete die schwedische Ausgabe der Webseite „Clearharmony“ unter Berufung auf die schwedische Tageszeitung „Dagens Nyheter“.

Axel Josefson erklärte: „Wir haben nicht viel Interaktion mit Shanghai gehabt, daher haben wir uns entschieden, die freundschaftlichen Städtebeziehungen mit Shanghai nicht weiter fortzusetzen.“

Die Städtepartnerschaft begann im Jahr 1986 und dauerte somit 34 Jahre an.

Bürgermeister von Linköping kündigte im November die Partnerschaft

Linköpings Bürgermeister Lars Vikinge kündigte im November letzten Jahres an, die Städtepartnerschaft mit Kanton zu beenden.

Er weigerte sich auch, eine chinesische Delegation aufzunehmen, schrieb „SVT Nyheter“. Der Grund sei ein Vorfall, wobei die Kulturministerin Amanda Lind in China nicht empfangen wurde. Die Begründung von Pekings Seite war, dass die schwedische Ministerin an einer Preisverteilung teilgenommen hatte, bei der der chinesisch-schwedische Verleger Gui Minhai geehrt wurde.

Vikinge hat daraufhin alle politischen Kontakte mit Kanton „völlig ausgeschlossen“. „Wenn eine schwedische Ministerin und damit der schwedische Staat derart bedroht wird, gibt es keine Voraussetzungen mehr“ für eine weitere Zusammenarbeit, so Vikinge gegenüber „SVT Nyheter“.

In früheren Jahren hatten 116 Städte in Schweden freundschaftliche Beziehungen zu Städten auf dem Festlandchina – heute haben fast Hundert Städte diese Beziehungen in Schweden aufgelöst.

Immer mehr Länder fordern Entschädigung

In den letzten Monaten hat das Wuhan-Virus weltweit mehr als 2,6 Millionen Menschen infiziert und mehr als 180.000 Menschen getötet (Daten von der Johns Hopkins-Universität). Die Pandemie wurde zunächst von der chinesischen Regierung vertuscht, wodurch enorme Verluste entstanden sind – sowohl menschlich als auch finanziell.

Immer mehr Regierungen und Nationen verurteilen daher den Umgang der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) mit der Pandemie. Sie fordern eine Entschädigung für den enormen Verlust an Leben, menschlichem Leid und finanziellen Turbulenzen, welche die Ausbreitung des Virus verursachte.

Prag hat Städtepartnerschaft mit Peking gelöst

China frühere freundschaftlichen Beziehungen zu anderen europäischen Ländern und Städten bröckelt weiterhin. Der Prager Stadtrat stimmte am 7. Oktober 2019 über die Kündigung eines Partnerschaftsabkommens mit Peking ab.

Grund dafür war, dass China einen Absatz aus dem Vertrag nicht streichen wollte. Nach diesem sollte Prag das „Ein China-Prinzip“ anerkennen, nämlich dass Taiwan zu China gehört. Ratsmitglied Hana Kordova Marvanova sagte: „Wir möchten damit klarmachen, dass wir uns dem autoritären Regime in China nicht unterwerfen.“

Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind mittlerweile sehr angespannt, obwohl es in den letzten Jahren zu einem stärkeren Ausbau der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen gekommen war. Chinesische Behörden sagten bereits Reisen mehrerer tschechischer Musikgruppen nach China ab, die in Verbindung zur Stadt Prag stehen.



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