Großbritannien wehrt sich gegen chinesische und russische Weltraumwaffen

Großbritannien erweitert seine konventionelle Kriegsführung und will mehr „in den neuesten Bereichen des Weltraums, des Cyberspace und der Unterwasserwelt operieren“. Auslöser der Änderung seien die offensiven Schritte Chinas und Russlands im Weltraum.
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Am 27. März 2019 testete Indien eine Anti-Satellitenwaffe namens „Mission Shakti“. Auf dem Bild wird die Waffe bei der Parade zum Tag der Republik am 26. Januar 2020 in Neu-Delhi entlang des Rajpath vorgeführt.Foto: PRAKASH SINGH/AFP über Getty Images
Von 27. Juli 2020

Großbritannien werde Schritte einleiten, um sich vor militärischen Bedrohungen im Weltraum durch Russland und China zu schützen, erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace. Der Minister wolle mehr „in den neuesten Bereichen des Weltraums, des Cyberspace und der Unterwasserwelt operieren“, zitiert ihn die britische „Daily Mail“.

Der Schritt bedeute eine „Abkehr“ von der konventionellen Kriegsführung, Experten zufolge sei er aber dennoch unvermeidbar.

Dem „Sunday Telegraph“ zufolge sagte der britische Verteidigungsminister, China entwickle auch „offensive Weltraumwaffen“ – ein Schritt, welcher eine umfassende Überprüfung der britischen Verteidigungsfähigkeiten ausgelöst habe.

Unsere Gegner gehen weiter, tiefer und höher. Die duale Unterscheidung zwischen Frieden und Krieg ist verschwunden.“

Großbritannien müsse Schritt halten, ergänzt der Verteidigungsminister. Man solle Maßnahmen ergreifen, um „unsere Gegner mit einem schärferen technologischen Vorsprung und einem unerbittlichen Fokus auf Innovation zu überlisten“.

USA und Großbritannien werfen Russland Waffentest im Weltraum vor

Russlands testete angeblich im Juli Anti-Satellitenwaffen, was andere Staaten beunruhigte. Die Weltraum-Abteilung der US-Armee erklärte am Donnerstag (23. Juli), sie habe Beweise dafür, dass Moskau am 15. Juli eine Anti-Satellitenwaffe im All getestet habe. Der Vorfall verdeutliche die „reale, ernsthafte und zunehmende“ Bedrohung für die Weltraumsysteme der USA und ihrer Verbündeten, hieß es auf der Website des US Space Command.

Der US-Chefunterhändler für Abrüstungsfragen Marshall Billingslea bezeichnete den Waffentest als inakzeptabel. Es handele sich um eine „schwerwiegende Angelegenheit“, welche bei den Abrüstungsverhandlungen mit Moskau in Wien diese Woche angesprochen werden müsse, schrieb er auf Twitter.

Der Chef des US Space Command Jay Raymond erklärte, der russische Waffentest sei ein „weiterer Beweis dafür, dass Russland fortwährend daran arbeitet, weltraumbasierte Systeme zu entwickeln und zu testen“.

Kreml weist die Vorwürfe zurück

Der Kreml wehrte sich gegen die Vorwürfe aus Washington und London, wonach Russland heimlich Anti-Satellitenwaffen im Weltraum getestet haben soll. Das russische Außenministerium bezeichnete die Anschuldigungen am Freitag als „Propaganda“. Die Tests entsprächen internationalen Normen. „Wir fordern unsere US-Kollegen und britischen Kollegen auf, Professionalität zu wahren, statt auf propagandistische Informationsattacken zurückzugreifen“, erklärte das Ministerium.

Der Präsident von UKspace, der Handelsverband der britischen Raumfahrtindustrie, Will Whitehorn, sagte gegenüber „Today“:

Wenn man tatsächlich auf andere Satelliten schießen würde, würde der Weltraum schnell zu einem Feld massiver Schrapnelle werden, und das wäre, wie man sich vorstellen kann, das Ende des Weltraums.“

Generalleutnant Sir Simon Mayall forderte Großbritannien ebenfalls dazu auf, mehr in die Entwicklung von Anti-Satellitenwaffen zu investieren. Sir Mayall war ehemaliger stellvertretender Chef des Verteidigungsstabs. Er sagte:

Die Folgen einer katastrophalen Konfrontation im Weltraum sind für jede Nation auf der Erde vorhanden, weil wir so abhängig von Satelliten sind, und werden es auch weiterhin sein.“

Inmitten des ohnehin angespannten Verhältnisses zu Russland hatte Großbritannien bereits früher schwere Vorwürfe gegen Moskau erhoben. Nach Angaben der britischen Regierung sollen „russische Akteure“ versucht haben, sich in die Parlamentswahl im vergangenen Jahr einzumischen. Außerdem hätten russische Hacker im Auftrag Moskaus den Versuch unternommen, an Informationen zu Corona-Impfstoffen zu gelangen.

(Mit Material von afp)



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