Konflikt zwischen Iran und Arabischen Emiraten spitzt sich nach Tod zweier Fischer zu

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Ein arabischer Mann schaut am 13. Mai 2019 in den Hafen von Fudschaira im Golfemirat.Foto: KARIM SAHIB/AFP über Getty Images
Epoch Times20. August 2020

Nach dem Tod zweier iranischer Fischer im Persischen Golf haben die iranischen Behörden ein Schiff der Vereinigten Arabischen Emirate festgesetzt und einen ranghohen Diplomaten des Landes einbestellt. Das Schiff sei am Montag beschlagnahmt worden, nachdem die Küstenwache der Emirate iranische Fischerboote beschossen und damit den Tod von zwei Fischern verursacht habe, teilte das Außenministerium in Teheran am Donnerstag mit.

Grund für die Beschlagnahmung des Schiffes war den Angaben zufolge, dass es es sich „illegal“ in iranischen Gewässern bewegt habe. Die Besatzung sei festgenommen worden, eine juristische Untersuchung im Gange.

Die Beziehungen zwischen dem schiitischen Iran und den sunnitischen Emiraten sind seit Jahren von Spannungen geprägt. Die jüngst erfolgte diplomatische Annäherung zwischen den Emiraten und Israel verschärfte den Streit zusätzlich.

Teheran hatte die geplante Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Emiraten als „strategische Dummheit“ angeprangert. Die ultrakonservative iranische Zeitung „Kayhan“ erklärte die Emirate in der Folge zum „legitimen Ziel“ pro-iranischer Kämpfer. Wegen der „Drohungen“ aus Teheran hatte die Regierung in Abu Dhabi am Sonntag den Geschäftsträger der iranischen Botschaft einbestellt und eine „inakzeptable und hetzerische“ Rhetorik beklagt.

Die von den USA vermittelte Annäherung zwischen den Emiraten und Israel sind auch Ausdruck veränderter Prioritäten in der Golfregion, die zunehmend vom Konflikt zwischen Washington und Teheran geprägt sind. US-Präsident Donald Trump will den Iran regional isolieren. Am Mittwoch hatte Trump die Reaktivierung eines umstrittenen Mechanismus zur Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen Teheran angeordnet.

Vor dem Hintergrund der verhärteten Fronten mit Washington stellte die iranische Führung am Donnerstag zwei neue Raketen vor. Die Raketen hätten eine Reichweite von mehr als tausend Kilometern, sagte Verteidigungsminister Amir Hatami. Das Staatsfernsehen bezeichnete die neuen Waffen als „langen Arm des Iran zum Schlag auf die Aggressoren“.

Eine der beiden Raketen – eine ballistische mit einer Reichweite von 1400 Kilometern – wurde nach dem iranischen General Kassem Soleimani benannt, der Anfang des Jahres bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad getötet worden war. Ein weiterer Marschflugkörper mit einer Reichweite von tausend Kilometern trägt den Namen des ebenfalls bei dem Angriff getöteten irakischen Milizenführers Abu Mahdi al-Muhandis. Bei Tests sei die „Effektivität“ der Raketen „gegen amerikanische Verbrecher“ belegt worden, sagte Hatami. (afp)



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