100 Millionen Euro Ausgaben für Rückhol-Aktion geplant – 40.000 deutsche Reisende noch im Ausland

"Es heißt ja immer, dass die Deutschen Reiseweltmeister sind, jetzt haben wir gemerkt, dass das auch stimmt", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), der die wegen der Corona-Pandemie eingeleitete Rückholaktion koordiniert,.
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Eine Gruppe deutscher Urlauber bei ihrer Rückholung aus Südafrika.Foto: RODGER BOSCH/AFP via Getty Images
Epoch Times4. April 2020

Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass sich aktuell noch mehr als 40.000 deutsche Reisende im Ausland befinden. Die Angaben beruhten zum Teil auf Schätzungen, teilte das Ministerium der „Rheinischen Post“ mit. Die meisten Staatsbürger seien noch in Südafrika, Neuseeland und Peru.

„Es heißt ja immer, dass die Deutschen Reiseweltmeister sind, jetzt haben wir gemerkt, dass das auch stimmt“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), der die wegen der Corona-Pandemie eingeleitete Rückholaktion koordiniert.

In den vergangenen zweieinhalb Wochen seien fast 200.000 deutsche Reisende nach Hause gebracht worden. „Logistisch war das für alle Beteiligten ein Husarenstück“, so der SPD-Politiker weiter. Das Krisenreaktionszentrum sei ja einiges gewöhnt. „Aber das Auswärtige Amt ist eben auch keine Fluggesellschaft, die so etwas jeden Tag auf die Beine stellt. Da hatten wir am Anfang eine steile Lernkurve“, so der Außenminister.

An manchen Tagen seien 20 Flugzeuge parallel in der Luft gewesen, die deutsche Staatsbürger zurückbrachten. Allein das Auswärtige Amt habe in der Zeit 200 Sonderflüge bereitgestellt. Neben Hemdsärmeligkeit sei auch viel Feinmotorik gefordert gewesen: Detailabsprachen mit Behörden, Landegenehmigungen für Fluggesellschaften, Zwischenstopps einplanen, Transport Reisender vor Ort – das sei extrem schwierig, wenn das öffentliche Leben brach liegt, sagte Maas der „Rheinischen Post“.

Viele Mitarbeiter würden seit drei Wochen am Anschlag arbeiten. Der Außenminister bat die verbliebenen deutschen Reisenden um Geduld und rief sie auf, sich an die Botschaften und Konsulate zu wenden. „Wir treten jetzt in eine Phase ein, in der es keine einfachen Lösungsschablonen mehr gibt“, so Maas.

Man wolle die deutschen Reisenden zurückholen. „Bis wann das in jedem Land möglich sein wird, liegt nicht allein in unserer Hand. Darum haben wir hier keine fixe Deadline gesetzt“, so der SPD-Politiker weiter.

Er zeigte sich zuversichtlich, dass die für das Rückholprogramm veranschlagten 100 Millionen Euro nicht aufgebraucht würden. 50 Millionen Euro hatte das Auswärtige Amt zunächst zur Verfügung gestellt bekommen, im Rahmen des Nachtragshaushaltes für die Corona-Krise beantragte Maas weitere 50 Millionen Euro. „So viel wird es wahrscheinlich am Ende nicht kosten, aber genau lässt sich das inmitten der laufenden Operation nicht sagen“, sagte Maas der „Rheinischen Post“. (dts)

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