Deutschlands Flughäfen – trotz Corona offen wie ein Scheunentor?

Eine Recherche der „Welt“ über Sicherheitsbestimmungen bei der Einreise nach Deutschland über Flughäfen hat ergeben, dass engmaschige Kontrollen wie in Asien trotz Corona-Pandemie nicht existieren. Behörden halten die bestehenden Maßnahmen für ausreichend.
Von 2. April 2020

Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie werden die deutschen Außengrenzen derzeit strikt kontrolliert und ein Übertritt ist ohne nachgewiesenes Vorliegen eines Ausnahmetatbestandes nicht möglich.

Anders scheint es auf den Flughäfen auszusehen. Vor allem in sozialen Medien waren vielfach Berichte zu lesen von Personen, die den Eindruck erweckten, die dortigen Kontrollen ließen nur wenige Unterschiede zu der Zeit vor Ausbruch des Wuhan-Virus erkennen.

Erst am gestrigen Mittwoch (1.4.) teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit, dass es nun eine Verordnung gebe, durch die ab sofort Flüge aus dem Iran nach Deutschland untersagt seien.

Begründet wurde dies damit, dass in dem Hochrisikogebiet „das tatsächliche Geschehen […] sehr intransparent“ sei. Damit gab er Forderungen nach, die bereits seit Wochen im Raum gestanden hatten, seit bekannt wurde, dass der Iran zu den Regionen gehört, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind.

Kaum Kontrollen bei der Einreise nach Deutschland

Die „Welt“ ist nun der Frage nachgegangen, wie strikt die Kontrollen bei der Einreise über deutsche Flughäfen tatsächlich seien. Das Ergebnis scheint keinen Anlass zur Entwarnung zu geben. Gesundheitsprüfungen und Kontrollen fänden vielfach oberflächlich oder sogar überhaupt nicht statt – insbesondere bei deutschen Staatsangehörigen, wie sie derzeit aus aller Welt zurück ins Land geholt würden.

Dem Auswärtigen Amt zufolge seien bereits 187.000 Urlauber aus dem Ausland zurückgeholt worden. Allein das Außenministerium selbst habe bereits 170 Sonderflüge organisiert, hieß es auf Twitter.

Passagiere, mit denen die „Welt“ sprach, erzählten unter anderem von scharfen Kontrollen, Wärmebildkameras und Menschen, die ausnahmslos Schutzmasken getragen hätten, in Sri Lanka. Auch in Taipeh oder Tokio habe es an mehreren Punkten Fieberkontrollen gegeben. Auch hier wären Schutzmasken und sogar Handschuhe allgegenwärtig gewesen. In Sri Lanka habe man umfangreiche Formulare über den Aufenthalt in den der Einreise vorangegangenen zwei Wochen und Kontakte zu Infizierten ausfüllen müssen.

Keine Kontrollen selbst bei Corona-Symptomen?

In Frankfurt am Main: keine Kontrollen, freier Transit, keine Formulare, dafür jedoch Gedränge. Die Fluggäste hätten ohne weitere Veranlassungen das Gelände verlassen und erst an ihren Heimatort weiterreisen können. Viele Rückkehrer seien über die „entspannten“ Einreisebedingungen verwundert gewesen.

Einzelne Befragte, die über die vom Auswärtigen Amt organisierten Rückholflüge zurückgekehrt waren, berichteten sogar von Fällen, in denen Kontrollen selbst bei Passagieren unterblieben wären, die mit Krankheitssymptomen ins Flugzeug gestiegen seien.

Mitte März hatte das Kabinett in Berlin veranlasst, dass Reisende, die auf dem Wasser- oder Luftweg aus China, Hongkong, Macao, dem Iran, Italien, Japan oder Südkorea nach Deutschland eingereist waren, „Aussteigekarten“ ausfüllen mussten. Darauf mussten sie ihren Aufenthaltsort in Deutschland verzeichnen, um von den Behörden kontaktiert werden zu können, sollte ein Corona-Verdachtsfall unter den Mitreisenden auftauchen.

Statt Aussteigekarten werden nun RKI-Infoblätter an Flughäfen verteilt

Seit 27. März werden auf Anordnung des Bundesgesundheitsministeriums allen Reisenden vor deren Ankunft in Deutschland Informationszettel ausgehändigt, in denen auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hingewiesen wird. Die darin angesprochenen Verhaltensempfehlungen umfassen unter anderem das Vermeiden von Kontakten, die 14-tägige Quarantäne zu Hause und das regelmäßige Händewaschen. Flugunternehmen müssen zudem die Daten von Reisenden aus der Schweiz, Spanien, Italien oder Frankreich 30 Tage lang aufbewahren.

Ein Lufthansa-Sprecher teilt der „Welt“ mit, es werde nicht befördert, wer „erkennbar krank“ sei – was aber lediglich durch „Inaugenscheinnahme“ evaluiert werde. Das Personal sei nicht befugt, Gesundheitskontrollen durchzuführen.

Es gebe auch noch Ansagen, beim Boarding und Ausstieg die Distanz zu wahren. Immerhin sei die Wahrscheinlichkeit, sich an Bord anzustecken, „extrem gering“. Die Luft fließe ja aufgrund der Konstruktion der Klimaanlage vertikal und nicht horizontal.

Fiebermessungen könnten überlistet werden

Die Gesundheitsämter gehen dennoch davon aus, die Lage bei der Einreise über die Flughäfen unter Kontrolle zu haben. Piloten, so erklärt eine Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gegenüber dem Blatt, seien verpflichtet, Verdachtsfälle umgehend dem Zielflughafen zu melden. Dieser setze den medizinischen Dienst über den Verdacht in Kenntnis, der wiederum nach der Landung an Bord gehe und den Fall prüfe. Bestätige sich der Verdacht, würde die „Behörden-Task-Force Infektiologie Flughafen“ allfällige weitere Veranlassungen treffen.

Von Fiebermessungen, wie sie auf asiatischen Flughäfen verbreitet seien, hält man in hiesigen Gesundheitsämter wenig. Sie wären aufwändig, ohne Sicherheit zu bringen. Symptomfreie Infizierte und solche, die fiebersenkende Medikamente eingenommen hätten, würden auch diese Kontrollmaßnahmen umgehen.



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