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Geld und Finanzen

EU-Kommission leitet Verfahren gegen Deutsche Börse ein

Haben sich die Deutsche Börse und die US-Technologiebörse Nasdaq im Geschäft mit Finanzderivaten mehr abgestimmt als in der EU erlaubt? Das wird nun genau untersucht.

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Die Deutsche Börse ist ins Visier der EU-Kommission geraten.

Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Wegen des Verdachts auf einen Kartellverstoß hat die EU-Kommission offiziell ein Verfahren gegen die Deutsche Börse und die US-Technologiebörse Nasdaq eingeleitet.
Demnach soll geprüft werden, ob sie mit Abstimmungen im Bereich der Notierung, des Handels und des Clearings von Finanzderivaten im Europäischen Wirtschaftsraum gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen haben, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Wurden Preise koordiniert?

Die Kommission befürchtet, dass die Unternehmen die Nachfrage aufgeteilt, die Preise koordiniert und vertrauliche Geschäftsinformationen ausgetauscht haben könnten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte das Verhalten gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen, die Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken verbieten, hieß es von der Behörde weiter.
Wettbewerbswidrige Vereinbarungen und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken könnten das Funktionieren des europäischen Binnenmarktes beeinträchtigen.
Die EU-Kommission schrieb, sie werde ihre eingehende Untersuchung mit „Priorität“ durchführen. Zugleich betonte sie, die Einleitung des förmlichen Untersuchungsverfahrens lasse keine Rückschlüsse auf dessen Ergebnis zu. Die Kommission überwacht, ob die Wettbewerbsregeln in der EU eingehalten werden.

Unangekündigte Inspektion

Im September 2024 hatte die EU-Kommission eine unangekündigte Inspektion bei der Deutschen Börse und der Nasdaq durchgeführt. Damals war es nach Angaben der Behörde um Finanzderivate gegangen. Um welche Finanzderivate es sich dabei genau handelt, erwähnte die Brüsseler Behörde damals nicht.
In diesem Zusammenhang gab es auch Razzien bei dem Finanzdienstleister. Sollte sich der Verdacht bestätigen drohen dem Unternehmen Strafen in Höhe von bis zu zehn Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes.
Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert sich von einem zugrunde liegenden Basiswert wie Aktien, Rohstoffe, Zinsen oder Währungen ableitet. Damit können Akteure an den Finanzmärkten auf Kursgewinne spekulieren oder Geschäfte absichern. (dpa/afp/red)
 

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